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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Warum SPD wählen? [] 1 Die SPD garantiert eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik. Professor Schiller macht diese Politik mit Mitteln der modernen Wirtschaftswissenschaften. Damit sorgt er für wirtschaftliches Wachstum, gesicherte Arbeitsplätze und stabile Preise. [] Die CDU/CSU hat uns 1966 in eine schwere Krise geführt. Heute redet der verantwortliche Minister (Krisen-Schmücker) von "gewollten Rezession". Die CDU vertritt - wie die Aufwertungsdebatte zeigt - einseitig die Interessen der Industrie. Sie vernachlässigt die Arbeitnehmer und Verbraucher. [] 2 Die SPD vertritt eine realistische Außenpolitik. Voraussetzung für eine umfassende Friedenspolitik ist die Verbesserung unserer Beziehungen zu unseren östlichen Nachbarn, einschließlich der DDR. Die kalten Krieger der CDU/CSU erregen in Ost und West Mißtrauen gegenüber der Bundesrepublik. [] 3 Die SPD verwirklicht Mitbestimmung in allen gesellschaftlichen Bereichen: in der Wirtschaft, in den Universitäten, in den Schule. Autoritäre Verhältnisse verhindern die Entfaltung der Demokratie. [] 4 Die SPD reformiert unser Bildungswesen. Das überkommene Schulwesen verhindert die Chancengleichheit. Nur 6% der Studenten sind Arbeiterkinder. Die von der SPD geforderte Gesamtschule wird den Anforderungen der Zukunft gerecht. Wir müssen mit dem Flickwerk am alten System Schluß machen. [] 5 Die SPD fordert die Reform des ungerechten Steuersystems und gesetzliche Regelungen für eine breite Vermögensbildung. Die gegenwärtige Einkommens- und Vermögensverteilung ist nach 20 Jahren CDU-Politik ein gern verschwiegener Skandal. Wenn wir ein Sozialstaat sein wollen, muß jetzt gehandelt werden. Was die CDU/CSU an Vorschlägen zur Vermögensbildung vorgelegt hat, entspricht dem berühmten Tropfen auf den heißen Stein. [] 6 Die SPD wird den Antrag für ein Verbot der NPD stellen. Die CDU scheute sich nicht, bei der Bundespräsidentenwahl auf die Stimmen der NPD zu zählen. Die SPD wird den Rechtsradikalismus aktiv bekämpfen. [] 7 Die SPD hat die besseren Männer, Politiker wie Bundespräsident, Bundeswirtschaftsminister Schiller und Bundesaußenminister Brandtbesitzen Vertrauen in der ganzen Welt. Diese Männer sollten aich in Zukunft unsere Politik gestalten. [] 8 Günter Wichert vertritt unsere Interessen. Wir werden ihn wählen. [] Uwe Baars, 23 Jahre, Schriftsetzer [] Als aktiver Sportler wähle ich die SPD. Die SPD hat bewiesen, daß sie den Sport erfolgreich unterstützt. Männer wie Friedel Schirmer beweisen es. [] Eva Schröder, 23 Jahre, verh., Buchhändlerin [] Ich wähle eine Partei, in der Männer wie Heinemann und Brandt jungen Menschen noch etwas zu sagen haben. Ich wähl eine Partei, deren bildungspolitisches Programm jedem eine echte Chance einräumt. Ich wähle einen Kandidaten, der jung genug ist, Reformen zu wollen und Reformen zu verwirklichen. Ich wähle SPD. [] Walter Theuerkauf, 24 Jahre, Student [] Bei dieser Wahl sind noch viele Wähler unentschlossen. Auch ich habe Zweifel gehabt, ob es richtig ist, diesmal SPD zu wählen. Mir liegt die Große Koalition im Magen. Aber die realistische Außenpolitik Willy Brandts und die Bildungspolitik der SPD haben mich überzeugt. [] Rolf Schultze, 27 Jahre, Gewerkschaftssekretär [] Ich prüfe die Parteien daran, was sie für die Jugend und besonders die Berufsausbildung tun. In ihrem Bildungsprogramm fordert die SPD die Gesamtschule in der Allgemeinbildung und Berufsausbildung nicht mehr getrennt sind. Die SPD sollte die Chance haben, dieses Programm zu verwirklichen: Deshalb wähle ich SPD. [] Heinz Böddener, 27 Jahre, Techniker [] Ich habe mir bei dieser Bundestagswahl die Programme aller Parteien genau angesehen, nur das Programm der SPD bietet für den Arbeitnehmer eindeutige Verbesserungen. Da sie auch in Göttingen mit Dr. Wichert einen Kandidaten aufgestellt hat, der die Probleme der jungen Generation kennt, glaube ich, daß die Wahl der SPD eine gute Wahl ist. [] Hildegard Schulz-Grastorf, 28 Jahre, verh., Dipl.-Sozialwirt [] Strauß (CSU) sagt von den unbequemen Studenten der APO, sie benähmen sich wie Tiere, auf die die für Menschen gemachten Gesetze nicht angewandt werden könnten. In der Bundesrepublik muß endlich die SPD führende Kraft werden, denn sie hat ein ungebrochenes Verhältnis zur Demokratie. Nicht zuletzt deshalb wähle ich SPD. [] Hans-Jürgen Glowka, 23 Jahre, Koch [] Für einen kritischen Jungwähler ist die Wahl nicht einfach! Auch die SPD hat mich durch ihre Zustimmung zur Notstandsgesetzgebung enttäuscht. Aber ich kenne Günter Wichert. Er hat als Jungsozialistenvorsitzender in Göttingen gegen die Große Koalition und die Notstandsgesetze gekämpft. Deshalb werde ich ihn wählen. [] Waltraut Schöttler, 23 Jahre, verheiratet, 1 Kind, Hausfrau [] Ich wähle SPD, weil ich will, daß mein Kind bessere Start- und Bildungschancen erhält. Es soll einmal in einen Vorschulkindergarten gehen und eine Schule besuchen können, in der alle Kinder am besten gefördert werden. Die SPD hat diese Forderungen in ihrem Programm. [] Das sind meine Gründe! [] Dr. Günter Wichert: [] Warum ich für die SPD kandidiere? [] 1 Weil sie eine durch und durch demokratische Partei ist - in der Weimarer Republik war sie die einzige aller Parteien, die gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz stimmte, [] 2 weil man als Mitglied in ihr die Möglichkeit besitzt, den Kurs der Partei mitzubestimmen - in anderen Parteien bestimmt der Druck von Interessenverbänden, was geschehen soll, [] 3 weil es ihr ernst damit ist, unsere Gesellschaft in allen Bereichen zu demokratisieren und sozial gerechter zu gestalten - ob es um mehr Chancengleichheit in der Bildungspolitik, ob es um eine demokratisierte Schule oder Hochschule, ob es um erweiterte Mitbestimmung am Arbeitsplatz, im Betrieb, im gesamtwirtschaftlichen Bereich, ob es um eine gerechtere Vermögensverteilung geht, [] 4 weil sie auch jungen Menschen eine Chance gibt - ich war 33 Jahre alt, als ich hier zum Bundestagskandidaten aufgestellt wurde, [] 5 weil sie Männer hat, die man ohne Bedenken für höchste Ämter vorschlagen kann - z.B. Bundespräsident Heinemann, Karl Schiller oder Willy Brandt - ohne daß es einem hinterher peinlich sein muß. [] Günter Wichert
Published:28.09.1969