Summary: | An alle Haushaltungen!<NZ>ALFRED HOCHWALD<NZ>BAUUNTERNEHMER<NZ>Liebe Wähler! Auf diesem Wege wende ich mich heute, einige Tage vor den Gemeinde- und Kreiswahlen an Sie, um mich Ihnen als Kandidat vorzustellen. Ich bin 47 Jahre alt und betreibe ein mittleres Baugeschäft in Bergen. Seit 1943 bin ich in Bergen seßhaft, nachdem ich vorher von Berlin über Hamburg und Göttingen nach hier kam. Von 1943 bis 1946 war ich in Bergen als Geschäftsführer der Konservenfabrik Carl H. Meyer tätig. Im November 1946 gründete ich das oben erwähnte Baugeschäft. Viele Bewohner unseres Landkreises haben meinen Namen sicherlich schon in Verbindung mit dem Aufbau des Sportes in unserem Heimatgebiet gehört. Als 1945 nach dem Zusammenbruch das Leben keinen Sinn mehr zu haben schien und insbesondere unsere Jugend mutlos und ohne Zukunftshoffnung sich mit Schwarzmarktgeschäften abgab, habe ich mit vielen anderen den Aufbau der Turn- und Sportvereine in Bergen und im Landkreis tatkräftig unterstützt und gefördert. Mit Stolz kann ich auf meine Tätigkeit bei diesem Aufbauwerk zurückblicken. Als mich vor vier Jahren das Vertrauen meiner Wähler in den Kreistag berief, war es meine vornehmste Aufgabe, auf diesem Wege weiter zu gehen und besonders die kleinen Vereine im Landkreis durch Sportstättenbau zu fördern. Darüber hinaus lag mir das Schulwesen als Wichtigstes für unsere heranwachsende Jugend am Herzen, und habe ich als Abgeordneter stets die Bemühungen unseres Herrn Oberkreisdirektors, Schulen zu bauen, unterstützt. Der Spätbus des Celler Kraftverkehrs von Celle nach Bergen ist durch meine Initiative nach großen Schwierigkeiten zur ständigen Einrichtung geworden; er ermöglicht insbesondere unseren Jugendlichen weiterbildende Abendkurse in Celle zu besuchen. Die katastrophale Wohnungslage in Bergen hat mich schon 1949 mit meinen Freunden gezwungen, die Gemeinnützige Baugenossenschaft Bergen zu gründen, und hat diese, sowie von mir persönlich durchgeführter Wohnungsbau, wesentlich zur Behebung der Wohnungsnot beigetragen. Leider ist es mir nicht möglich, mich in jedem Ort meines Wahlbezirkes persönlich vorzustellen. Aus diesem Grunde lade ich Sie zu einer öffentlichen Wahlversammlung am Freitag, dem 26. 10. 1956 um 20 Uhr in Bergen, im Hotel Deutsches Haus, ein. Dort werde ich über meine Arbeit im Kreistag und im Gemeinderat sprechen. Sollten Sie keine Gelegenheit haben, diese Versammlung zu besuchen, bitte ich Sie, bei der Wahl am 28. Oktober um Ihr Vertrauen. Meinen Namen finden Sie im Wahlbezirk 1 auf der Liste der SPD Nr. 1 an erster Stelle. Soll meine Arbeit jedoch Erfolg haben, ist es erforderlich, daß viele meiner Freunde mich dabei unterstützen. Verteilen Sie daher auch Ihre restlichen beiden Stimmen auf meine Freunde auf der Liste 1.Mit freundlichen Grüßen bin ich Ihr Alfred Hochwald<NZ>Bergen, Kreis Celle, im Oktober 1956
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