Deutsche Wähler!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Deutsche Wähler! [] Fragt die Parteiredner, wie es kommt, daß man in allen Cafés Schlagsahne essen kann, aber in den Milchgeschäften ohne Marken keine Milch bekommt? [] Fragt sie weiter, warum die Zuteilung von Benzingutscheinen unter Aussch...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Klein, H.J., Max Lemm, Mehlem
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 14.08.1949
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/42B44EB8-5083-4321-A80A-C8DA8C58595C
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Deutsche Wähler! [] Fragt die Parteiredner, wie es kommt, daß man in allen Cafés Schlagsahne essen kann, aber in den Milchgeschäften ohne Marken keine Milch bekommt? [] Fragt sie weiter, warum die Zuteilung von Benzingutscheinen unter Ausschluß derÖffentlichkeit geschieht? [] Fragt warum man genug Benzin schwarz kaufen kann, und warum überhaupt noch Benzinbezugsscheine ausgeteilt werden? [] Fragt warum die öffentliche Hand über Milliarden verfügt, und kein Geld in die Wirtschaft gibt? [] Fragt warum die Presse schon ein halbes Jahr lang von Ankurbelung der Wirtschaft spricht durch Kapitalinvestierung in die Bauwirtschaft, aber bis heute noch nicht einmal die Bautätigkeit für die Flüchtlinge begonnen hat? [] Fragt die Parteiraner [!], warum ihre Auftraggeber nicht dafür eintreten, daß im Außenhandel endlich der Kurs von 30 Cents je Mark in einem der wirklichen Kaufkraft entsprechenderen Kurs geändert wird, den die Mark im Inlande hat? [] Fragt, warum man uns wieder eine Inlandswährung und keine internationale [!] gültige gegeben hat? [] Fragt die Wahlkandidaten, ob sie Einfluß zu nehmen gewillt sind auf die Verwendung der Staatseinnahmen, die fast anonym verwaltet werden? [] Fragt besonders, warum in Rheinland-Pfalz der Finanzminister fast diktatorisch verfügen darf? und warum die Parteien sein Finanzgebahren [!] nicht kontrollieren? [] Fragt die Redner, warum sie alle, ohne Ausnahme, so gute Demokraten geworden sind und ihre Parteien alle den Beinamen demokratisch führen? [] Fragt sie, ob es ihnen mit einer Demokratie ernst gemeint ist, der das wesentliche Element der Volkssouveränität fehlt? [] Fragt sie gleichzeitig, warum sie diesen Zustand nicht als Glück preisen, daß die Deutschen nicht wie in der Weimarer Republick [!] sich selbst regieren, sondern die Militärregierung noch als Vormund haben? [] Fragt die Redner nach ihrer Moral? Warum die Abgeordneten. bei der Gesetzgebung vielfach eine andere Moral gelten lassen als sie im Privatleben von ihnen gefordert wird? [] Fragt sie vor allem, weshalb die moderne Demokratie, - die ja von den heutigen Parteien gepredigt wird - die 10 Gebote nicht mehr respektiert? [] Fragt sie, ob sie bereit sind die Familie zu schützen? Ob sie daher bereit sind, die Unauflöslichkeit der Ehe zu proklamieren und so dem 6. Gebot Geltung verschaffen wollen? [] Fragt sie, ob sie die beiden ersten der 10 Gebote halten wollen und darum weder staatsvergötternde Nationalisten, noch die Volkssouveränität betonende Demokraten sein dürfen? [] Ob sie das 5. Gebot kennen und sich verpflichten, nicht mehr für die Abtreibungsfreiheit zu plädieren? [] Ob sie das 7. Gebot respetieren [!] und das Eigentum gelten lassen wollen und ob sie sich verpflichten, nicht durch eine ungerechte Besteuerung dem Bürger und Untertan den Ertrag seines Schweißes wegzustehlen? [] Seht Euch Euere Abgeordneten-Kandidaten an! [] Denkt daran, daß Gottlose ein Jahrzehnt lang über uns geherrscht und das Volk verführt und belogen haben! [] Glaubt nicht die Lüge, daß des Volkes Wille oberstes Gesetz sei. Das ist Unsinn. Das Gesetz des Schöpfers ist und bleibt erstes und oberstes Gesetz. [] Wenn sie sagen, daß die Staatsgewalt vom Volke ausgeht, dann meinen sie damit, daß die Gewalt von den Parteien und zwar den fast anonymen Parteivorständen ausgeht. [] Denn die Parteivorstände nominieren die Kandidaten, welche Euch vertreten und die Parteivorstände entwerfen das Programm, das angeblich den Volkswillen wiedergibt, den Ihr in der Wahl bestätigen sollt! Fragt, wie Eure Kandidaten zu Gott stehen? [] Wenn sie sich nicht Gottes Geboten unterordnen, dann habt Ihr keine Garantie, daß sie Eure Freiheit und Rechte garantieren! [] So wie der Kandidat zu Gottesgeboten steht, so steht er auch zum Volke. Entweder ist er ein Mensch mit einem Gott verpflichteten Gewissen, oder er ist ein Egoist und Tor, ungeeignet zum Volksvertreter! [] Max Lemm, NR-W-2/7 D 3/0348, Mehlem-Rh. 4467 - 2000, 8. 49, Kl. C. [] Gedruckt für Dr. H. J. Klein, Rolandswerth, Zentrum
Published:14.08.1949