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An alle Haushaltungen! [] Liebe Mitbürger! [] Schenken Sie mir bitte für wenige Worte Ihre Aufmerksamkeit. Schon zweimal durfte ich durch Ihr Vertrauen als direkt gewählter Abgeordneter in unserem Landesparlament tätig sein. Heute bin ich wieder Kandidat für den am 15. Mai zu wählenden Landtag. Obwohl für einen Handwerksmeister ein solches Amt eine große Belastung mit sich bringt, habe ich einer neuen Kandidatur zugestimmt, weil ich glaube, es meinem Heimatkreis und seinen Bürgern schuldig zu sein. Ich habe mein Geschäft auf gegenseitiges Vertrauen aufgebaut und mir so einen guten Kundenstamm gewonnen. So will ich es auch in meiner politischen Tätigkeit halten. Auch will ich, da es mir um eine echte Volksvertretung geht, eine Bremse gegen zuviel Verbeamtung im Parlament sein. [] Im Landtag habe ich mich nicht als großer Redner betätigt, ich wollte ja kein Berufspolitiker werden, sondern auch im Parlament der freie Bürger bleiben. Wenn ich aber in einer Debatte das Wort ergriff, so tat ich das aus tiefster Verantwortung heraus. So habe ich Stellung genommen zum Schulturnen, zum Bau von Turn- und Sportstätten, zu freiwilligen Einrichtungen der Gemeinden und vor allem zu Verkehrsfragen. Hier darf ich betonen, daß die im Kreise und speziell im Zabergäu vorgesehenen Bahn- und Straßenverbesserungen von mir stark beeinflußt wurden. [] Bei all meiner aktiven Mitarbeit im Verwaltungs- und Wohnungsbauausschuß und beim Wirtschafts- und Verkehrsausschuß war mir aber wichtig, der Vertreter der kleinen Leute zu sein und für deren Nöte und Sorgen an maßgebender Stelle erfolgreich einzustehen. Das ist mir in den meisten Fällen gelungen: sei es in der Angelegenheit eines einzelnen Bürgers, oder einer gemeindlichen oder kirchlichen Körperschaft. Dabei legte ich Wert darauf, der Anwalt aller zu sein, ohne darauf zu achten, ob der einzelne mein Wähler war oder nicht. So will ich es auch weiterhin halten. [] Über die Aufgaben im neuen Landtag nur einiges in Stichworten. Als wichtigste Maßnahme muß die Abstimmung über den Bestand unseres Landes kommen. Der unwürdige Schwebezustand muß aufhören (und noch manch anderes dazu!) Der Finanzausgleich muß im Interesse unserer Landgemeinden baldigst überarbeitet werden. Vernünftige Landesplanung, weitere Verkehrsverbesserungen allgemein und für Pendler, Schulhaus-, Wohnungs- und Sportstättenbau sind u. a. wichtige Probleme. [] Hier für unsere engere Heimat weiterhin tätig zu sein ist mir eine Verpflichtung. Bitte vertrauen Sie mir, wie ich Ihnen vertraue zum Nutzen unserer Heimat und seiner Bürger! [] Nun noch ein Wort für den Fall, daß ein Abgeordneter vor Ablauf seiner Amtszeit ausscheidet, hat nach dem Wahlgesetz ein Zweit- oder Ersatzbewerber nachzurücken. Für unseren Wahlkreis schlägt Ihnen die SPD meinen Freund Paul Doll, Bürgermeister der Stadt Bad Wimpfen, vor. [] Inzwischen grüßt Sie und Ihre Familie recht freundlich [] Ihr [] FRITZ KÖHLER [] Verehrte Wählerinnen und Wähler! [] Wenn ich heute die Ehre habe, mich Ihnen als Zweitkandidat der SPD vorzustellen, dann möchte ich diese Gelegenheit nützen, Sie mit meinem persönlichen und beruflichen Werdegang kurz vertraut zu machen. [] Ich bin im Jahre 1915 geboren und habe in meiner Geburtsstadt Offenbach am Main im Landratsamt die Verwaltung gelernt. 1939 legte ich die erste, 1955 die zweite Verwaltungsprüfung ab. Meine Freizeit war Turnen und Wandern gewidmet. Im Oktober 1955 wählte mich die Bürgerschaft der Stadt Bad Wimpfen mit großer Mehrheit als ihren Bürgermeister. Seit vier Jahren habe ich nun die Ehre, in dieser schönen Stadt arbeiten zu können. Daß etwas geschaffen wurde, sei es auf dem Gebiet des Wohnungsbaues oder auf allen anderen kommunalen Gebieten, haben Sie sicherlich schon vernommen. Seit 1959 gehöre ich nun auch dem Kreistag und Kreisrat des Landkreises Heilbronn an. [] Sollte es mir vergönnt sein, auch einmal im Landtag des Landes Baden-Württemberg meine kommunale Arbeit fortzusetzen, werde ich dies gerne und verantwortungsfreudig tun. Als Zweitkandidat werde ich mich bemühen, mit dazu beizutragen, daß die gemeinsame Aufbaupolitik in unserem Lande fortgesetzt wird. [] Wenn Sie meinem Freund Fritz Köhler am 15. Mai d. J. Ihr Vertrauen schenken, werde ich mich persönlich dafür gleichfalls verpflichtet fühlen. [] Ihr [] PAUL DOLL [] Bürgermeister der Stadt Bad Wimpfen [] Erst lesen ... [] dann entscheiden!
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