Deutsch ist die Saar! . [Futsch ist die Saar!]

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: Nachlaß Arthur Bratu im AdsD.<NZ>In der Überschrift ist das "De" in "Deutsch" durchgestrichen und die Wortbedeutung in "Futsch" gewandelt worden.<NZ>Am 23.10.1955 lehnt die s...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand, Druckhaus Deutz, Köln
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 10.1954
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/5A5620E2-41DE-4B84-BFCF-6FBE4365F6F9
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: Nachlaß Arthur Bratu im AdsD.<NZ>In der Überschrift ist das "De" in "Deutsch" durchgestrichen und die Wortbedeutung in "Futsch" gewandelt worden.<NZ>Am 23.10.1955 lehnt die saarländische Bevölkerung das im Saarabkommen von Adenauer und Mendès-France festgelegte Saarstatut in einer Volksabstimmung mit 67,7 % gegen 32,3 % ab.<NZ>Die Karikatur mit dem Untertitel "Schluß mit der Quengelei! Das wird gegessen und damit basta!" stellt die Personen Konrad Adenauer (stehend) und (sitzend von links) Heinrich Hellwege, DP, Thomas Dehler, FDP, und Theodor Oberländer, BHE, dar. Vgl. entsprechende Personenfotos der Fotosammlung im AdsD. Deutsch ist die Saar! [] [Futsch ist die Saar!] [] "Gutes Abkommen, Monsieur Konrad - ich nehme den Goldfisch und Sie die Angel ..." [] "Verraten und verkauft.. [] Das ist die Meinung des deutschen Volkes, als der Wortlaus des Saarabkommens bekannt wurde, das deutsches Gebiet und deutsche Menschen an der Saar gegen Kanonen und deutsche Divisionen zur Wiederbewaffnung der Bundesrepublik einhandelt. Diesen Handel hat Bundeskanzler Konrad Adenauer in Paris abgeschlossen. Gegen alle Beschlüsse des deutschen Bundestages unterschrieb Adenauer dieses Saarabkommen, das die Saar einem "europäischen" Statut unterstellt. [] Mit dem Wort "europäisieren" wird dabei Schindluder getrieben. In diesem Fall dient das Wort "europäisieren" einfach dazu, die Lostrennung der Saar von Deutschland zu tarnen. Das sind die Tatsachen. [] Es rauscht im deutschen Blätterwald ... [] Der Vertreter Frankreichs an der Saar, Grandval, sagte, daß dieses Abkommen den endgültigen deutschen Verzicht auf das Saargebiet darstelle. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen, und Adenauer hat alle Mühe, diesen miserablen Vertrag vor seinen eigenen Leuten zu rechtfertigen. Das deutsche Volk sieht in diesem Abkommen das Gegenstück zu der Preisgabe der Oder-Neiße-Gebiete durch Pieck und Ulbricht in der Sowjetzone. [] Die Meinung des deutschen Volkes spiegelt sich wider in den vernichtenden Urteilen der deutschen Presse, in Karikaturen, Kommentaren und Leserbriefen. [] Was hilft es da, wenn kanzlerfromme Sprecher der CDU/CSU versuchen, diesen Verlust deutschen Gebiets im Westen mit "europäischen Phrasen" zu verkleistern? [] Wir schauen durch die Röhre ... [] die uns der Kanzler aus Paris mitgebracht hat. Das deutsche Volk weiß genau, was mit den "Freiheiten" an der Saar los ist, die uns der Kanzler jetzt so laut preist. Nach dem Kriege steckte man den deutschen Parteien im Saargebiet den Knebel in den Mund, jetzt dürfen sie zu Adenauers Saarabkommen "Ja" sagen, und nach der Abstimmung macht man sie wieder mundtot. Das ist schlecht und dient nicht der Verständigung mit Frankreich. [] Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Erich Ollenhauer, hat sofort gegen das Saarabkommen protestiert und es für unannehmbar erklärt. Das Saargebiet ist deutsches Gebiet und wird es bleiben. [] Die CDU/CSU will das Saarabkommen notfalls allein im deutschen Bundestag durchpauken. Die Empörung im deutschen Volk ist groß. Mit der Amputation Deutschlands an der Saat kann man die Aussöhnung mit Frankreich nicht beginnen. [] Die zitierten Karikaturen erschienen in folgenden Zeitungen: Abendpost (Frankfurt), Freie Presse (Bielefeld), Frankfurter Rundschau, Bremer Nachrichten, Hannoversche Allgemeine Zeitung u.a. [] Herausgeber: Vorstand der SPD Bonn 11.54. - Druck: DRUCKHAUS DEUTZ
Published:10.1954