Summary: | Reform der Berufsbildung - jetzt! [] Finanzierung der Berufsbildung [] Warum gerade jetzt [] - angesichts der wirtschaftlichen Situation? [] Von der Jugendarbeitslosigkeit ist ein großer Teil derjenigen betroffen, die direkt von der Schule her arbeitslos wurden. Oder sie waren nur als Ungelernte tätig. [] Die Verknappung von Ausbildungsplätzen ist katastrophal! Die Unternehmer entscheiden heute über das Angebot an Plätzen allein. [] Nur etwa 16 Prozent der Betriebe bilden überhaupt aus. Die anderen Betriebe haben den Vorteil und nehmen Arbeitskräfte, die bereits ausgebildet sind. [] Unternehmer setzen Reformer unter Druck, [] Unternehmer setzen nicht nur in der Arbeitswelt ihre Interessen rücksichtslos durch. Sie versuchen auch ihren Einfluß in der Bildungspolitik zu erhalten und dort ihre Interessen einseitig durchzusetzen: [] Sie gestalten die Berufsausbildung nicht nach den Interessen der Jugendlichen und damit nach einer umfassenden Berufsbildung, sondern vorrangig danach, wie die Arbeitskraft der Arbeitnehmer für sie am gewinnbringendsten eingesetzt werden kann. [] Sie versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, daß die Berufsbildung ihrer alleinigen Verfügungsgewalt entzogen wird. [] Sie drohen der Bundesregierung, den Jugendlichen und den Eltern ganz offen mit weiteren Schwierigkeiten in der Berufsbildung, wenn sich diese nicht nach ihren "Wünschen" richten. [] In einem Brief an den Bundeskanzler haben die Wirtschaftsverbände "Bedingungen" genannt für die Bereitstellung von 10 Prozent mehr betrieblichen Ausbildungsplätzen. Ein Erpressungsversuch, der seinesgleichen sucht. [] Die Unternehmer wollen keine Ausbildungsabgaben zahlen, dagegen verlangen sie aber Geld für betriebliche Ausbildungsstätten unter ihrer Regie und ihrer Zuständigkeit. [] Diese Situation muß verändert werden - jetzt! [] Die Reformdiskussion um die Berufsbildung bleibt solange nur Gerede, solange nicht gleichzeitig finanzielle Mittel für die Reform bereitgestellt werden. Die Unternehmer müssen durch Gesetz gezwungen werden, die Mittel für die Finanzierung der beruflichen Bildung weitgehend aufzubringen. Denn die Betriebe und Verwaltungen - ob sie ausbilden oder nicht - erhöhen langfristig ihre technische und ökonomische Leistungsfähigkeit durch gut ausgebildete Arbeiter und Angestellte. [] Wir fordern: [] Einen Berufsbildungsfonds, in den alle Betriebe und Verwaltungen eine Berufsbildungsabgabe zu zahlen haben. Über die Vergabe der Mittel aus dem Berufsbildungsfonds müssen die Gewerkschaften mitbestimmen. [] in solcher Fonds muß sicherstellen: [] Ein ausreichendes Angebot an Bildungsplätzen von hoher Qualität. [] Ein gleichwertiges Angebot an Bildungsmöglichkeiten auch für Jugendliche in wirtschaftlich schwachen Regionen. [] Ein weitgehend konjunkturunabhängiges Bildungsangebot. [] Eine gerechtere Verteilung der Aus- und Weiterbildungskosten auf alle Betriebe und Verwaltungen. [] Die Erhöhung der Bildungsausgaben von Bund und Ländern, vorrangig für den Ausbau öffentlicher Berufsbildungseinrichtungen. [] Gemeinsame Finanzierung des Ausbaues des beruflichen Schulwesens und anderer aus öffentlichen Mitteln finanzierten Einrichtungen der Berufsbildung durch den Bund und die Länder. [] Wir fordern die Reform der Berufsbildung - jetzt. Und keine halben Sachen! [] Ausbildungsplätze für alle Jugendlichen (Faltblatt Nr. 1). [] Qualifizierte Berufsbildung für alle (Faltblatt Nr. 2). [] Mitbestimmung der Gewerkschaften in allen Fragen und auf allen Ebenen der Berufsbildung (Faltblatt Nr. 4). [] Sofortige Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes, das die Forderungen der Gewerkschaften enthält (Faltblatt Nr. 5). [] DGB [] Herausgeber: DGB-Bundesvorstand Gestaltung: Ploog-Kommunikation Druck: Wl-Druck GmbH, 4 Düsseldorf 11
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