Johannes Rau: Wortbuch beim Deutschlandfunk . als einen Wortbruch, der eine sachliche Zusammenarbeit auf dem gesamten Gebiet der Medienpolitik mit der Union entscheidend in Frage stellt, bezeichnet der stellvertretende SPD-Vorsitzende, Ministerpräsident Johannes Rau, die gestern unter Mißachtung einer Absprache zustandegekommene Wahl des FDP-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Mischnick zum neuen Vorsitzenden des Rundfunkrats des Deutschlandfunks. Seit der Neubildung der Rundfunkanstalten nach dem Kriege sei niemals ein so skrupelloser Versuch der politischen "Machtübernahme" unternommen worden, schreibt Johannes Rau heute im SPD-Pressedienst. Wer wie die Union und die FDP den Deutschlandfunk zum Sender der Bundesregierung machen wolle, verstoße gegen Verfassung und Rundfunkgesetz. Auch die Ministerpräsidenten der Länder müßten sich hier getäuscht sehen, nachdem sie im von ihnen paraphierten Staatsvertrag über die Erhöhung der Rundfunkgebühren dem Deutschlandfunk erstmals einen jährlichen Betrag von über 52 Millionen gesondert ausgewiesen haben. Wörtlich schreibt Johannes Rau im SPD-Pressedienst