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Das große [] PREIS-RÄTSEL [] der Bonner Wirtschaftspolitik [] Fallende Preise 1949 bis 1950! [] Steigende Preise 1950 bis 1951! [] Die Politik der sozialen Marktwirtschaft führte von Anfang 1949 bis Mitte 1950 zu einem erheblichen Rückgang der Preise. Die Kosten der Lebenshaltung wurden um 12% gesenkt, während gleichzeitig die Löhne stiegen. [] Wer stoppte 1950 die Preissenkung? [] Warum stiegen seit Sommer 1950 die Preise? [] Umstehende unbestrittene Tatsachen geben [] des RÄTSELS LÖSUNG [] Korea-Krieg trieb Weltmarktpreise hoch! [] Infolge der starken Steigerung der Weltmarktpreise mit Beginn des Korea-Krieges (Juni 1950) stiegen auch die deutschen Inlandspreise weil wir viele Lebensmittel und Rohstoffe seitdem zu wesentlich höheren Preisen aus dem Ausland einführen müssen. [] Beweis: [] Die Weltmarktpreise stiegen (je Einheit) [] von Juni 1950 bis Oktober 1951 [] Weizen von 216 auf 251 um 16% [] Mais von 148 auf 178 um 20% [] Zucker von 4,2 auf 5,3 um 26% [] Schmalz von 11,7 auf 16,3 um 39% [] Wolle von 81 auf 140 um 73% [] Kautschuk von 24 auf 46 um 90% [] Kupfer von 22,5 auf 27,5 um 22% [] Zinn von 608 auf 1008 um 66% [] Wer will [] Bonn für die Preissteigerung in Chicago, New York u. London verantwortlich machen? [] Wer will [] leugnen, daß die unvermeidliche Auswirkung der steigenden Weltmarktpreise auf das deutsche Preisniveau die bis 1950 so erfolgreich eingeleitete Preissenkungspolitik der Bundesregierung durchkreuzte? [] Der SPD-Vorsitzende Dr. Schumacher bestätigte diese Zusammenhänge zwischen der seit dem Korea-Krieg begonnenen Weltaufrüstung und den Preissteigerungen in der Sitzung des Deutschen Bundestages vom 9. März 1951 mit folgenden Worten: [] "Die Aufwendungen für die großen Militärlasten und damit die Verringerung des Anteils der arbeitenden Menschen am Sozialprodukt, die Senkung der Lebenshaltung ganzer Völker, sie sind doch im letzten Grunde das Ergebnis der sowjetischen Militär- und Rüstungspolitik." [] Bonn hemmte Preisauftrieb [] in der Bundesrepublik [] Beweis: [] Vom Frühsommer 1950 bis Herbst 1951 stiegen die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in [] Frankreich um 22% [] Italien " 13% [] Belgien " 13% [] Holland " 12% [] England " 11% [] USA " 10% [] Bundesrepublik um 8%* [] Schweiz " 6% [] * (Durchschnittlich bei einem vierköpfigen Arbeitnehmerhaushalt für Ernährung, Bekleidung, Miete, Heizung, Beleuchtung, Verkehrstarife, Genußmittel usw.) [] Demgegenüber stiegen die Löhne durchschnittlich im gleichen Zeitraum in: [] Frankreich um 32% [] Bundesrepublik um 22% [] Belgien um 14% [] Italien " 13% [] Holland " 11% [] USA " 11% [] England " 9% [] Schweiz " 1% [] Der Deutsche Gewerkschaftsbund, dem entsprechende Unterlagen zur Stellungnahme übermittelt wurden, hat diese geprüft und nicht bestritten. [] Obige Zahlen ergeben, daß die deutsche Industriearbeiterschaft am wirksamsten vor den Folgen des Korea-Konflikts geschützt wurde: [] Die Löhne stiegen um 14 Prozent mehr als die Lebenshaltungskosten! [] Steigerung des Massenverbrauchs trotz Preiserhöhung! [] Die Steigerung des Verbrauchs wichtiger Konsumgüter [] bestätigt [] die Besserung der Existenzbedingungen breitester Volksschichten [] in unserer sozialen Marktwirtschaft trotz weltmarktbedingter Preiserhöhungen. [] In der Bundesrepublik stieg je Kopf der Bevölkerung der Verbrauch im Wirtschaftsjahr [] von 1948/49 auf 1950/51 [] Fleisch von 18 kg auf 36 kg um ca. 100% [] Trinkvollmilch von 67 Ltr. auf 108 Ltr. um ca. 60% [] Zucker von 19 kg auf 27 kg um ca. 45% [] Butter von 4,5 kg auf 6,3 kg um ca. 40% [] Pflanzenfett von 3,5 kg auf 10 kg um ca. 180% [] Käse von 3,1 kg auf 5 kg um ca. 60% [] Nur Böswillige können behaupten, daß nur eine kleine Schicht von Wohlhabenden diese gewaltigen Mehrmengen verbraucht! [] Weitere Tatsachen zum Nachdenken: [] 1. Die Bundesregierung zahlt jährlich mehrere hundert Millionen DM Subventionen zur Aufrechterhaltung des Konsumbrotpreises, damit jeder das tägliche Brot weiter zum früheren Brotpreis kaufen kann. [] 2. Der Schuhverbrauch je 100 Einwohner, der 1948/49 135 Paar betrug, in 1950/51 auf 183 Paar, also um 35%. [] 3. Der Bierausstoß stieg allein in einem Jahr von 1949/50 auf 1950/51 um fast 33%. [] 4. Der monatliche Zigarettenverbrauch von 1,84 Milliarden Stück 1949 auf 2,63 Milliarden Stück in 1951 um 43%. [] 5. Die Zahl der zugelassenen Motorräder in der Bundesrepublik lag im Herbst 1951 fast 50% höher als im letzten Vorkriegsjahr, während die Zahl der zugelassenen Personenkraftwagen im Herbst 1951 nur 1% höher als im letzten Vorkriegsjahr lag. [] All das ermöglichte die Bonner Politik der sozialen Marktwirtschaft! [] Herausgeber: "Union in Deutschland", Bundesgeschäftsstelle der CDU Deutschlands, Bonn, Argelanderstraße 173 [] Verantwortlich: Dr. F. J. Wuermeling M.d.B.
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