Deutschland und die Sowjetunion

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Bitte lesen und weitergeben! [] [] Deutschland und die Sowjetunion [] [] Es gibt westdeutsche Bürger, die sagen, Volksabstimmung für einen Friedensvertrag mit Deutschland sei ganz gut, aber die Sowjetunion stecke doch bestimmt dahinter. Vom...

Full description

Bibliographic Details
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 09.05.1951
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/E580DF1C-111A-4A96-B9DB-0CEDFB764B42
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Bitte lesen und weitergeben! [] [] Deutschland und die Sowjetunion [] [] Es gibt westdeutsche Bürger, die sagen, Volksabstimmung für einen Friedensvertrag mit Deutschland sei ganz gut, aber die Sowjetunion stecke doch bestimmt dahinter. Vom sachlichen Standpunkt betrachtet, wären die Friedenskräfte in Deutschland froh, wenn recht viele Staaten hinter der Forderung des deutschen Volkes auf Abschluß eines Friedensvertrages stecken werden. Zum Beispiel würde es jeder begrüßen, wenn sich auch England und die USA für den Abschluß eines Friedensvertrages der Großmächte mit Deutschland einsetzen würden. Der einzige reale Maßstab des Verhältnisses der friedliebenden Deutschen zu den einzelnen Großmächten kann doch nur deren Stellungnahme zum Friedensvertrag mit Deutschland, und dem darauf folgenden Abzug der Besatzungstruppen sein. Die Sowjetunion jedenfalls hat bewiesen, daß sie eine konsequente Haltung in dieser Frage vertritt. Bereits in Jalta und Potsdam hat sie sich gegen die Spaltung Deutschlands gewandt, denn schon in Potsdam hat Generalissimus Stalin die Behandlung Deutschlands als einheitlichen Staat und die Bildung einer Gesamtdeutschen Provisorischen Regierung gefordert. Das muß uns zu tiefer Dankbarkeit veranlassen. [] Gewisse Politiker in Bonn haben aber einfach die Argumente der Goebbels-Propaganda aus der Zeit des "Kreuzzuges gegen den Kommunismus" übernommen und glauben, damit das deutsche Volk noch einmal in den Krieg hetzen zu können. Diese Bonner Kriegstreiber übersehen folgendes: [] Erstens: Breite Kreise der deutschen Bevölkerung haben erkannt, daß die Sowjetunion durch den Sieg über den Hitlerfaschismus das bisher größte Werk des Friedens vollbracht hat, einen großen Teil Deutschlands befreite und durch ihren Sieg die Grundlagen, für ein friedliches und freundschaftliches Zusammenleben der Völker der neuen Staaten der Volksherrschaft schuf; [] zweitens: Die Sowjetunion ist als einzige Großmacht von Anfang an für die nationale Einheit und Unabhängigkeit eines friedlichen und demokratischen Deutschland eingetreten; [] drittens: Die Sowjetunion unternimmt alles in ihren Kräften stehende, damit im Sinne der Beschlusses des Weltfriedenskongresses ein Friedenspakt der fünf Großmächte zustande kommt, der für die Erhaltung des Friedens von größter Bedeutung wäre; [] viertens: Selbst durch die übelste Hetze der Gegner kann nicht mehr verschleiert werden, daß die Sowjetunion ein friedliebender, lebensvoller Staat ist, in dem Leistungen des Aufbaus, der Wissenschaft, der Kultur erreicht werden wie in keinem anderen Lande. [] Mögen manche Bürger bei uns gegen den Aufbau des Kommunismus in der Sowjetunion noch so viele Vorbehalte haben, eines kann niemand bestreiten, eines muß jeder friedliebende Bürger mit Hochachtung anerkennen: das konsequente Auftreten der Vertreter der Sowjetunion auf allen internationalen Konferenzen für eine friedliche Lösung des Problems der Einheit Deutschlands und für die Schaffung eines einheitlichen, friedliebenden und demokratischen deutschen Staates. Auf der Pariser Vorkonferenz der stellvertretenden Außenminister hat der Vertreter der UdSSR, Gromyko, wiederum "die Beschleunigung des Abschlusses eines Friedensvertrages mit Deutschland und den darauf folgenden Abzug der Besatzungstruppen aus Deutschland" gefordert. Eine feste Richtschnur für diese Friedenspolitik sind die Worte Generalissimus Stalins in seinem an Präsident Wilhelm Pieck und Ministerpräsident Otto Grotewohl anläßlich der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik gerichteten historischen Telegramm: [] "Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Existenz eines friedliebenden, demokratischen Deutschland neben dem Bestehen der friedliebenden Sowjetunion die Möglichkeit neuer Kriege in Europa ausschließt, dem Blutvergießen in Europa ein Ende macht und die Knechtung der europäischen Länder durch die Weltimperialisten unmöglich macht." [] Die Sowjetunion ist der einzige europäische Staat, der seit seiner Gründung niemals eine Handlung beging, die gegen die nationalen Interessen des deutschen Volkes gerichtet gewesen wäre. [] Die Sowjetunion ist das Land, in dem es keine Krisen gibt, das Land des großen wirtschaftlichen Aufstiegs, das Land, das sich stets gegen die Ausbeutung anderer Länder wandte. Die Sowjetunion ist das reiche Land, das keinerlei Konkurrenzinteressen kennt, die im Gegensatz stehen zu den wirtschaftlichen Interessen des deutschen Volkes. Deshalb ist die Sache der Freundschaft zwischen dem deutschen Volk und dem Sowjetvolk nicht nur eine Sache der Sozialisten und der Mitglieder der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. [] [] Die Freundschaft mit der Sowjetunion muß zur Sache aller patriotischen Deutschen werden! [] [] Aus der großen Volkskammer-Rede des Stellvertretenden Ministerpräsidenten Walter Ulbricht am 9. Mai 1951.
Published:09.05.1951