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Hexen-Einmaleins des Kreml [] Links: Freudig stimmten die Berliner in einer Massenkundgebung auf dem Marx-Engels-Platz dem Referat des Stellvertreters des Ministerpräsidenten Walter Ulbricht zu .....freudig? Die Sowjetunion verzichtete auf weitere Reparationsleistungen und strich alle deutschen Staatsschulden. Ministerpräsident Otto Grotewohl unterzeichnet in Moskau dieses Abkommen ......verzichtete? Betriebe die uns die Sowjetunion schenkte .....schenkte? Die Sowjetregierung handelt schnell und uneigennützig .....uneigennützig? Wir können unseren Tisch reicher decken ......reicher? Und was steckt dahinter? Die Gesamtreparationsforderungen der Sowjetunion betragen 10 Milliarden Dollar. 1950 setzte die Sowjetregierung die damals angeblich noch ausstehende Summe von 5,074 Milliarden Dollar auf die Hälfte (2,537 Mrd. Dollar = 10 Mrd. DM) herab. Am 22.8.1953 unterzeichnete der "Ministerpräsident" der Sowjetzonen-Republik, Grotewohl, in Moskau ein Abkommen, in dem -die Sowjetunion auf diese "restliche Reparationszahlung verzichtete". Die Statthalter Moskaus in Pankow haben daraus eine Milchmädchenrechnung konstruiert, die sie den Deutschen der Sowjetzone in einer Propagandaschrift folgendermaßen präsentieren: ("Freunde helfen", herausgegeben vom Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Abteilung Agitation Ag 25/53) [] Angeblich beträgt der "Wertzuwachs für die Deutsche Demokratische Re publik" auf Grund der Moskauer Beschlüsse bei den Verhandlungen vom 20. bis 22. August 1953 10 Mrd. DM [] Angeblich beträgt der "Wert der 33 SAG-Betriebe", die am 1. Januar 1954 dem "deutschen Volk" (lies: den Staats-Trusts des SED-Regimes) zurückgegeben wurden 2,7 Mrd. DM Angeblich beträgt die "Summe", die durch, die Herabsetzung der Besatzungskosten der "Deutschen Demokratischen Republik jährlich zusätzlich zugute kommt 0,35 Mrd. DM Angeblich schuldete die "DDR" der Sowjetunion für die bereits früher in "Volkseigentum" (lies: in die Staats-Trusts des SED-Regimes) "übergeführten 66 SAG-Betriebe" 0,43 Mrd. DM Auch diese Summe hat die Sowjetunion ihren Pankower Freunden angeblich geschenkt. Angeblich hat also die Sowjetunion durch die Verhandlungen im August 1953 "uneigennützig verschenkt" 13,48 Mrd. DM Geht man aber den Tatsachen auf den Grund, um die die Sowjetzonen-Propaganda so viel blauen Dunst macht, so ergibt sich folgende Rechnung: In den Jahren 1945-1953 hat die Sowjetzone - nach Ermittlungen des Amts für Reparationen und anderer sowjetzonaler Dienststellen - an die Sowjetunion geliefert oder gezahlt: 1. Warenlieferungen 34,732 Mrd. DM 2. Nebenkosten und Subventionen 3,625 Mrd. DM 3. Kosten des Uranbergbaus 7,750 Mrd. DM 4. Ausstattung der SAG-Betriebe 1,000 Mrd. DM 5. Restguthaben 1,083 Mrd. DM 6. Schätzungswert der Demontagen 5,000 Mrd. DM zusammen rund 53,000 Mrd. DM Nach Abzug der Besatzungskosten in Höhe von rund 16,000 Mrd. DM entfällt somit auf die eigentlichen Reparationslasten der Betrag von insgesamt rund 37 Milliarden DM = 12 Milliarden Dollar Die Gesamt-Reparations-Forderungen der Sowjetunion, die zunächst einseitig festgesetzt, also noch nicht durch einen Friedensvertrag sanktioniert waren, betrugen aber nur 10 Mrd. Dollar. Was gab es also da noch zu schenken? Wie es aber mit dem "uneigennützigen Milliardengeschenk" der zurückgegebenen SAG-Betriebe in Wahrheit aussieht, zeigt das Geschäftsgebaren der Sowjets in dem Betrieb "Werkzeugfabrik vorm. Stock & Co." in Königsee (Thüringen), das für alle anderen SAG-Betriebe typisch ist. Gesamtnutzen der Sowjets durch die Beschlagnahme der Fabrik Stock: 1. Demontage von Maschinen und Abtransport von Vorräten 10,00 Mill. DM 2. Minderbewertung des Betriebes bei Übernahme als SAG-Betrieb 6,30 Mill. DM 3. Entnahme aus der laufenden Produktion 1947-1951 31,30 Mill. DM 4. Gewinnentnahme und Investitionen aus Betriebserträgen 54,26 Mill. DM insgesamt 101,86 Mill. DM Die Sowjets haben also von 1945 bis 1952 aus einer einzigen Werkzeugmaschinenfabrik über 100 Millionen DM herausgezogen. Legt man die Belegschaftszahlen aller SAG-Betriebe zugrunde, so dürfte der Gesamtgewinn, den die "besten Freunde des deutschen Volkes" aus den SAG-Betrieben zogen, 10 Milliarden DM betragen. Von diesem Betrag mag lediglich die Summe von 10 Millionen DM (für Demontagen) - allerdings nur für das angeführte Beispiel der Firma Stock - in den 5 Mrd. DM (Schlitzungswert der Demontagen) auf S. 3 enthalten sein. 12,0 Mrd. Dollar hat die Sowjetunion aus der Wirtschaft der Sowjetzone herausgepreßt, 4,2 Mrd. Dollar hat die Sowjetunion davon als Reparationen anerkannt, 7,8 Mrd. Dollar sind Kriegsbeute der Sowjetunion und Erträge vorübergehend in Besitz genommener Pfänder. Die Quittung, die die 18 Millionen Deutschen der Sowjetzone dafür erhielten, sieht so aus: 9 Jahre nach dem Ende des Krieges noch Lebensmittelkarten - 1380 g Fleisch, 915 g Fett, 1240 g Zucker - das ist das Geschenk der Sowjetunion an die Deutschen der Sowjetzone - das ist der reicher gedeckte Tisch. Ausführliches Material über die Frage der Reparationen enthält die Arbeit "Die Reparationen der sowjetischen Besatzungszone in den Jahren 1945 bis Ende 1953", "Bonner Berichte aus Mittel- und Ostdeutschland", herausgegeben vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen. Herausgeber: "Freiheit" - Aktion der Jugend, Bundesstelle Bonn (Postfach) Druck: P. Haas & Cie. GmbH. Augsburg
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