Beschluß des Landesparteitages

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Es ist soweit [] Beschluß des Landesparteitages [] Der Parteivorstand wird ersucht, alle Maßnahmen zu ergreifen, damit alsbald in verkehrsgünstiger Lage von Hamburg mit dem Bau eines Parteihauses begonnen werden kann. Zur Finanzierung soll die...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Auerdruck GmbH, Hamburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1954
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/6D65362C-31AD-4919-A523-A5A1B2FC8C10
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Es ist soweit [] Beschluß des Landesparteitages [] Der Parteivorstand wird ersucht, alle Maßnahmen zu ergreifen, damit alsbald in verkehrsgünstiger Lage von Hamburg mit dem Bau eines Parteihauses begonnen werden kann. Zur Finanzierung soll die Parteimitgliedschaft zu einer Spende aufgerufen werden. Auf dem Landesparteitag 1954 war man sich klar darüber geworden, daß für die Parteizentrale eine bessere Unterbringungsmöglichkeit gefunden werden müßte. Dem Parteivorstand fiel damit die schwierige Aufgabe zu, den Bau eines eigenen Hauses ernsthaft zu beraten und zu einem Beschluß zu kommen. Zwei Überlegungen [] 1. Die Parteizentrale in das der Firma Auerdruck gehörende Pressehaus zu verlegen, ist nicht empfehlenswert. Das Pressehaus ist ein Zweckbau, der keine räumlichen und technischen Voraussetzungen für den täglichen Sitzungs- und Versammlungsbetrieb besitzt und der im Zentrum der City eine viel zu hohe Grundmiete je Quadratmeter hat, die die Partei sich nicht leisten kann. 2. Die Fortsetzung des Mietverhältnisses in der Theaterstraße steht unter dem ständigen Alpdruck der Mieterhöhungen, da für Geschäftsräume bekanntlich kein Mieterschutz mehr besteht. Die notwendige Renovierung der Räume würde Mittel verschlingen, die besser anders angewendet werden sollten. So bot sich dann mit einem Neubau die Lösung, die bei sorgfältigster wirtschaftlicher Kalkulation - auf die Dauer gesehen als die vernünftigste von allen erscheint. Nun ist es soweit! Der Bau kann beginnen. Dort wo früher Bans' Gesellschaftshaus stand, am Besenbinderhof, soll jetzt der Beschluß des Landesparteitages verwirklicht werden. Ein Bürohaus im Zentrum [] Es wird ein siebenstöckiges Bürohaus gebaut werden, das unten eine Ladenfront hat, im Innern sich aber wesentlich von anderen Bürohäusern unterscheidet. Denn neben den Büroräumen muß eine Vielfalt von Möglichkeiten bereitgestellt werden, die es erlaubt, täglich eine Höchstzahl von kleineren, mittleren und größeren Sitzungen und Versammlungen durchzuführen. Um diese Aufgabe zu bewältigen, wird man in dem neuen Haus den Grundsatz der starren Räume verlassen und zu beweglichen Raumgrößen übergehen. Die zentrale Lage in der Nähe des Hauptbahnhofes mit seiner Konzentration der S-Bahn-, U-Bahn-, Straßenbahn- und Autoverbindungen schafft für dieses Haus die Voraussetzung, zum kraftvollen Magneten des Organisationslebens in Hamburg zu werden. Selbstverständlich wird die Partei und ihr Bedarf an Sitzungsräumen die sieben Stockwerke nicht für sich allein in Anspruch nehmen. Es gehört zur Kalkulation des Neubaues, daß noch befreundete Organisationen in diesem modernen Bürohaus Platz und Heimat finden. So wird also das Haus über seine politische Funktion hinaus zum Sammelpunkt aller Kreise der Arbeiterbewegung. Viele von uns nehmen nur ungern Abschied von den Räumen in der Theaterstraße, denn hier weht der Hauch der Tradition vieler Jahrzehnte. Hier mußten die bittersten Stunden des Frühjahrs 1933 durchgestanden werden, und hier zertrampelten wenige Wochen später SA-Stiefel die Einrichtung. Im Jahre 1946 wehte dann zum ersten Male wieder die rote Fahne der Partei von der Hausfront. Die Hamburger Partei fühlt sich stark genug, als große Landesorganisation in der Bundesrepublik die Kosten für ein eigenes Gebäude aufzubringen. Die Mitglieder werden helfen [] Die sorgfältigen Haushalter der Partei haben die Vorfinanzierung im wesentlichen sichergestellt, aber ohne die zusätzliche Hilfe aller Mitglieder und Freunde ist das Gesamtprojekt doch noch nicht unter Dach und Fach zu bringen. So muß jetzt auch der zweite Satz des Parteibeschlusses verwirklicht werden: Die Genossinnen, Genossen und Freunde, müssen zu einer Spende aufgerufen werden. Und wie sollte es auch anders sein! Jeder von uns will doch, daß dieses Haus "sein Haus" ist. Das Haus der Sozialdemokraten soll von den Sozialdemokraten selbstfinanziert werden. Dieses Werk soll ebenso wie unsere politischen Erfolge aus eigener Kraft entstehen. So entstand das große Werk der Genossenschaften, so entstand die von draußen beneidete Kraft der Gewerkschaften. Es soll ein Haus der sozialistischen Solidarität sein. Das persönliche Opfer unserer Mitglieder und Freunde gibt erst unserem Haus den politischen Sinn. Als Gemeinschaftswerk soll es zeugen von der Kraft der Hamburger Arbeiterbewegung. Das ist der Plan unserer Selbstfinanzierung [] 1. Drei Markenwerte [] Großformat für das Parteibuch. Werte zu 5, 10 und 20 DM. 2. Spendenscheine [] Künstlerisch entwickelte Urkunden über Spenden bis zu jeder Höhe, die nach den Steuergesetzen als Unterstützung für eine politische Partei abzugsfähig sind. 3. Jahreskarten [] Diese enthalten zwölf Monatsabschnitte für Wertmarken von 1 DM und 2 DM und können zum Jahresende gegen einen Spendenschein eingetauscht werden. 4. Parteibuchhüllen [] Thermoplastische Hüllen mit Ledernarbung und eingeprägter Ansicht des Parteihauses und Einschiebtaschen zum Preise von 2 DM. Selbstverständlich kann aber jeder unabhängig davon direkte Zahlungen an die Konten der Partei, Postscheckkonto Hamburg 1113 14 und Bank für Gemeinwirtschaft AG Hamburg, Konto 65, richten und erhält dafür den Spendenschein ausgehändigt. Nun kommt es auf Euch an! Erste Sammlungen in kleinen Kreisen sind bereits durchgeführt worden. Sie haben begeisterten Widerhall gefunden. Von Arbeitern, Angestellten und Handwerkern sind bereits Beträge gespendet worden, die wirkliche Opfer bedeuten, Wir sind sicher, daß sich diese Spendenbewegung auf breitester Ebene fortsetzt. SPD Landesorganisation Hamburg Parteivorstand [] Druck: Auerdruck GmbH., Hamburg
Published:1954