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An alle Haushaltungen [] Sehr geehrte Damen und Herren! [] Vielleicht haben Sie auch mal gefragt: "Warum sind Sie eigentlich Sozialdemokrat? Wozu politische Bildung ? Und wenn schon, warum gerade bei dieser Partei?" Was ist das: Sozialdemokratie, Sozialismus? [] Die Sozialdemokratische Partei ist nur ein Teil der weltumspannenden Bewegung des demokratischen Sozialismus. Dieser ist ein Teil eines jahrtausendealten Kampfes der Menschen um eine bessere Welt. Sie lehnen sich auf, weil ihre Gefühle und Rechte vom Leben verletzt, mißachtet werden. In einer Gesellschaft, aufgebaut auf Ungleichheit, wurden sie von Mitleid und Zorn getrieben, erweckt durch eigene Leiden oder das unerträgliche Mitansehen von Elend und Rechtlosigkeit. Schlimmer noch, sie mußten erleben und sehen, wie oft gegen den Grundsatz aller Religionen gefrevelt wurde, daß das Leben jedes Menschen den anderen heilig sein müsse. Vor 4600 Jahren waren es die hungernden ägyptischen Kornträger. In der Geschichte streikten immer wieder Fronsklaven. Wieviele biblische Propheten haben Bodenspekulation, Kornwucher und sozialen Verfall angeprangert?!? Oder denken wir an die Lehren der großen Religionsstifter aller Zeiten und Länder! [] So entstanden Bewegungen verschiedenster Art - schließlich der moderne Sozialismus. Die Geschichte gerade dieses Jahrhunderts hat die Notwendigkeit dieser großen Menschheitsbewegung bewiesen: die Bedrückungen moderner Diktaturen, das Grauen der Kriege, die Not der Krisen - und Nachkriegsjahre verlangen gebieterisch nach einem "entweder - oder". Ist zu diesem Kampf auch nur einer zu gut oder zu gering? In dieser Verantwortung stehen wir Sozialdemokraten. Sie handeln danach im Bundestag, Landtag, Bezirkstag, Kreistag und - natürlich auch im Dinkelsbühler Stadtrat. [] Verantwortung für Dinkelsbühl! [] 1. SPD-Antrag v. 5. 3.1959: "Planung eines Freibades" [] "Der Stadtrat bildet einen Ausschuß, der alle nötigen Vorarbeiten für den Bau eines neuen Freibades bespricht und das Ergebnis in einem Gesamtplan zusammenfaßt. Der Plan schließt alle technischen, baulichen und finanziellen Fragen ein und schlägt auch evtl. Grundstücksregelungen vor. Er ist spätestens bis 1. Oktober 1959 dem Stadtrat zur Begutachtung vorzulegen." [] Grund: Der Schlamm- und Abwasserkanal "Wörnitz" schadet der Gesundheit. Das "Wörnitzbad" ist einer Kreis- und Fremdenverkehrsstadt unwürdig. Alle ähnlichen Kreisstädte weit und breit besitzen einladende moderne Freibäder. Absicht: Der Antrag wurde genau begründet. Es fehlte nicht an finanziellen und technischen Hinweisen. Die "Planung" kostet fast nichts. Vom Plan bis zur Einweihung vergehen aber Jahre. Beispiel: 1951: Volksschulbau im Gespräch; 1956: Einweihung. Reaktion: Ablehnung! Die "FLZ" schrieb: "Dieser Antrag löste eine ausgesprochen scharfe Reaktion, sozusagen "gezieltes Sperrfeuer" von allen Seiten aus. Sprecher der CSU und der Freien Wählerliste glaubten die sachliche Diskussion mit den Schlagworten "Fensterantrag" und "Wahlpropaganda" abwürgen zu müssen. Wo bleibt das Fingerspitzengefühl für längst fällige Bedürfnisse der Bevölkerung? - Wir lassen nicht locker! [] 2. SPD-Antrag v. 15. 5.1959: "Bürgersteig Segringer Straße" [] "Die Stadtverwaltung legt Mitte Dezember 1959 dem Stadtrat das Ergebnis aller technischen Überlegungen und finanziellen Grundlagen zum Bau eines Bürgersteiges zwischen Schranne und Rathaus entlang der Segringer Straße vor, damit der Bürgersteig als dringendes Problem des wachsenden Verkehrs sofort nach der Frostperiode 1960 gebaut werden kann." Absicht: Weg mit dem leidigen Katzenkopfpflaster! Schutz dem Fußgänger! Kein Auto auf den Bürgersteig! Reaktion: Annahme! Erweitert: auch die andere Seite erhält einen Rinnstein. Verbesserte Parkmöglichkeiten! Mit den SPD-Stimmen wurde mit knapper Mehrheit beschlossen: grauer Asphalt für die neuen Bürgersteige! SPD-Standpunkt: gut und preiswert! Was halten Sie vom Begriff "sozialistische Gehsteige" im Wahlaufruf der "Freien Wählerliste"? [] Zu einfach gemacht, nicht wahr! [] 3. SPD-Antrag v. 19. 3. 1959: "Konzertsaalrenovierung" Durch verschiedene Maßnahmen können sich seit Monaten die vielen Besucher im Konzertsaal wohlfühlen. [] 4. SPD-Antrag v. 12.9.1959: "Erhalten des Schulsportplatzes" [] "Der Stadtrat beauftragt den Bau- und den Finanzausschuß, als Schulträger in Verhandlungen mit dem TSV 1860 alle Möglichkeiten für eine dringend nötige Verbesserung der Platz- und Bahnverhältnisse zu erkunden damit dem Dinkelsbühler Schulsport gewisse Voraussetzungen für die körperliche Ertüchtigung der Jugend erhalten bleiben." Erfolg: Der Platz wird bald gerichtet. [] Sozialdemokraten treten ein für: Vermehrung der Arbeitsplätze, Ansiedlung von zwei bis drei Männerbetrieben, Bau von 500 Wohnungen in sechs Jahren, Bau der Brücke am Stauferwall (Bundesbahn), Behebung des Verkehrsstaues an den Schranken, Bürgersteige in Wassertrüdinger und Bechhofener Straße, Ausbau des Straßennetzes der Siedlungsgebiete, Bau einer Kläranlage, Errichtung eines modernen Freibades, staubfreie, neuzeitliche Müllabfuhr, Verbesserung der Schlachthofeinrichtungen, Ausbau der drei Altersheime für weitere 50 Personen, Sportplatzausbau, mehr Lehr- und Lernmittel an Berufs- und Volksschule, Unterstützung der Vereine für Kultur und Sport, ein gastfreundliches Dinkelsbühl, laufende Verschönerung aller Grünanlagen, Wertschätzung des schönen Stadtbildes, günstige Haushaltsplanungen mit Weitsicht. [] Fiel Ihnen das auch auf? [] Unter 16 Kandidaten bei der [] CSU SPD Freien W. fielen auf [] Arbeiter 12,5 % 44 % 0 % [] Angestellte 18,5 % 18,5 % 0 % [] Beamte 25 % 25 % 25 % [] Selbständige 44 % 12,5 % 75 % [] Unter 25 Millionen Erwerbstätigen sind in der Bundesrepublik 3 Mill. selbständige mittlere und kleinere Unternehmer, also etwa ein Achtel oder 12,5 Prozent. - Der Landesgeschäftsführer des Handels- und Gewerbevereins empfahl in einer Dinkelsbühler Versammlung: "Selbständige wählen Selbständige!" Das nennt man kurzsichtig! Die andere Empfehlung müßte heißen: "Arbeiter, Angestellte und Beamte! Wählt nur zwei Selbständige!" (12,5 %). Die SPD-Kandidatenliste ist demnach am gerechtesten zusammengesetzt. [] Unsere 16 Kandidaten; [] 1 Mohaupt Erwin, Oberlehrer, 44 Jahre, Stadt- und Kreisrat 2 Grimm Peter-F., Reg.-Angestellter, 52 Jahre, Stadtrat 3 Staudacher Otto, Heimleiter, 57 Jahre, Stadtrat 4 Schuster Werner, Kaufmann und Cafébesitzer, 31 Jahre 5 Ries Karl jun., Gastwirt und Metzgermeister, 46 Jahre, Kreisrat 6 Fiebach Artur, Bundesbahninspektor, 60 Jahre, Kreisrat 7 Schmidt Friedrich, Maschinist, 58 Jahre 8 Engelhardt Franz, städtischer Vorarbeiter, 31 Jahre 9 Hasel Josef, Straßenoberaufseher i. R., 60 Jahre 10 Lampert Oskar, Stukkateur, 47 Jahre 11 Beck Peter, städtischer Angestellter, 63 Jahre, Kreisrat 12 Drexler Josef, Betriebsaufseher, 45 Jahre 13 Wirsching Hans, Korbmacher, 50 Jahre 14 Kuhnert Walter, Finanzamtsangestellter, 39 Jahre 15 Schönland Wolfgang, Metallarbeiter, 45 Jahre 16 Bartlime Leo, Schreiner, 52 Jahre. [] Diese Männer haben sich in führenden Stellungen bei Berufsorganisationen Gewerkschaften, Sportvereinen, VdK, Landsmannschaften, Sängervereinen und in der SPD vielfältiges Vertrauen erworben. Sie bitten höflichst auch um Ihr Vertrauen. [] Das fiel uns auch noch auf ! [] Unter den 34 Kandidaten der Kreistagsliste bei der [] CSU SPD befinden sich [] Arbeiter 0 % 40 % [] Angestellte 3 % 18 % [] Beamte 6 % 27 % [] Selbständige (Kaufmann, 91 % 15 % [] Meister, Landwirt, Bauer [] u. Bürgermeister, Fabrikant) [] Mit freundlichen Grüßen [] SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS (SPD) [] Kreisverband Dinkelsbühl [] Ortsverein Dinkelsbühl [] Geh mit der Zeit, geh mit der SPD!
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