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Adenauer vor dem Gericht des deutschen Volkes [] Um den Eindruck der Täuschung in der Öffentlichkeit zu verwischen, im Ostgeldprozeß einen Zurückzieher machen zu müssen, will Adenauer durch gerissene Manipulationen über die Wahl hinwegkommen. Die Angegriffenen: [] Bundestagskandidat der SPD Heinrich Schroth [] in Solingen-Remscheid, und [] DGB-Ortsausschuß-Vorsitzender Hubert Scharley [] Gelsenkirchen, haben folgenden offenen Brief als Telegramm abgesandt: [] Dringendes Telegramm [] Herrn Dr. Konrad Adenauer [] Wahlsonderzug [] Am 19. August haben Sie uns den ehrenrührigen Vorwurf der Geldannahme aus der Ostzone zu Wohlzwecken gemacht. Wir haben darauf eine einstweilige Verfügung gegen Sie bei dem Landgericht Bonn auf Unterlassung dieser Behauptung beantragt. Ohne mündliche Verhandlung hat das Landgericht Bonn Ihnen verboten, diese Behauptung aufzustellen und zu verbreiten. Als die Presse dies berichtete, haben Sie erklären lassen, Sie würden sofort Widerspruch einlegen und Sie würden Ihre Unterlagen vorlegen. Sie haben diesen Widerspruch nicht eingelegt. Noch weniger haben Sie Ihre Unterlagen, die überhaupt nicht existieren können, dem Landgericht Bonn oder aber der Staatsanwaltschaft vorgelegt. [] Statt dessen verunglimpfen Sie uns weiter mit der Pressenachricht, Sie hatten Strafanzeige erstattet. Bevor auch wir Sie wegen Verleumdung anzeigen, fordern wir Sie auf, den gegebenen Weg zu beschreiten und zu Ihrem Wort zu stehen, nämlich Widerspruch bei dem Landgericht Bonn gegen die einstweilige Verfügung einzulegen, und dem Landgericht Bonn ihre Unterlagen vorzulegen. [] Obwohl Sie Zeit genug hierzu hatten, werden wir auch dann noch auf jede Fristeinhaltung verzichten, und uns zur sofortigen Verhandlung in Bonn zur Verfügung stellen. [] Wir erwarten, daß Sie der Gerechtigkeit die Ehre geben und Ihr Wort bis zum 3. September einlösen. [] Heinrich Schroth, Solingen [] Hubert Scharley, Gelsenkirchen [] Wir überlassen es dem rechtlich denkenden Wähler, das Urteil um 6. September 1953 bei der Wahl zu sprechen. [] SPD [] Herausgeber: Max Blum, Solingen. - Druck: Druckhaus Deutz
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