Zum Thema [Serie] . 2 Erwachsenenbildung - Niedersachsen soll wieder Vorbild werden

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; ZUM THEMA 2 [] Herausgeber: SPD-Landesausschuß [] Erwachsenenbildung - Niedersachsen soll wieder Vorbild werden. [] [] Zur Aufgabe der Weiterbildung [] [] Die meisten Menschen halten es für sinnvoll, oft für notwendig, sich auch als Erwachs...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesausschuss Niedersachsen, Stief, Hans-Joachim
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1978
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/ADF94F6E-D45E-4BF2-8A0B-3B905D97717A
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; ZUM THEMA 2 [] Herausgeber: SPD-Landesausschuß [] Erwachsenenbildung - Niedersachsen soll wieder Vorbild werden. [] [] Zur Aufgabe der Weiterbildung [] [] Die meisten Menschen halten es für sinnvoll, oft für notwendig, sich auch als Erwachsene weiterzubilden. Die Weiterbildung ist dabei, sich zu einem wichtigen Teil des Bildungswesens zu entwickeln. Die öffentliche Anerkennung, die sie nun erfährt, ist ein Erfolg zäher Arbeit in langer demokratischer Tradition. [] Weiterbildung hat heute die Aufgabe, [] Menschen ohne Schulabschluß zu helfen, den Abschluß nachzuholen. Damit ihre Chancen sich verbessern, eine gute Ausbildung und einen sicheren Arbeitsplatz zu erhalten. [] Allen, die am Arbeitsplatz mit neuen Entwicklungen zu tun haben, zusätzliches Wissen und zusätzliche Fertigkeiten zu vermitteln. Damit ständiger technischer und sozialer Wandel nicht über sie hinwegrollt. [] Die Menschen über politische und soziale Probleme aufzuklären. Damit sie sich selbst und ihre Zeit besser verstehen und bei gesellschaftlichen Entscheidungen mitreden und mitbestimmen können. [] Allen die Gelegenheit zu geben, ihre schöpferischen Fähigkeiten zu entfalten und ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. [] Den Menschen für ihr Leben in der der Familie und als Eltern Kenntnisse, Fertigkeiten und gemeinsame Aussprache als Hilfe anzubieten. [] Allen die Möglichkeit zu geben, wissenschaftliche Arbeit kennen und verstehen zu lernen um wissenschaftliche Arbeit kritisch untersuchen zu können. [] Die Menschen in ihrem Wunsch nach Selbsterfahrung und Selbstgestaltung durch Lernmöglichkeiten zu unterstützen. [] [] Zur Lage der Weiterbildung in Niedersachsen [] Erwachsenenbildungsgesetz [] In Niedersachsen gibt es seit 1970 das Gesetz zur Förderung der Erwachsenenbildung, kurz "Erwachsenenbildungsgesetz" genannt. Alle Parteien haben ihm im Landtag zugestimmt. Es hat sich bewährt. Die Einrichtungen der Erwachsenenbildung haben Ihr Weiterbildungsangebot stark ausgeweitet. 1976 gab es mehr als eine Million Unterrichtsstunden mit mehr als 700.000 Teilnehmern. [] Die Finanzhilfe des Landes für die Erwachsenenbildung hat sich seit 1969 verzehnfacht. Sie beträgt rund 40 Millionen DM. Diese Summe macht aber nur einen geringen Teil der Ausgaben des Landes für Bildung und Kultur (ca. 1 Prozent) aus. [] Die Sparpolitik der letzten Jahre hat auch zu harten Eingriffen in die Landesförderung für die Erwachsenenbildung geführt. Die Folge: [] Die Einrichtungen der Erwachsenenbildung können ihr Angebot nicht so ausbauen, wie es die Bürger wünschen. [] Die Teilnehmer müssen zum Teil beträchtliche Eigenbeiträge aufbringen. [] Die Mitarbeiter in der Weiterbildung sind stark belastet, ihre Zahl ist trotz größerem Angebot und höherer Nachfrage kaum gestiegen. [] [] Bildungsurlaubsgesetz [] Seit 1. Januar 1975 hat jeder niedersächsische Arbeitnehmer einen Anspruch auf Bildungsurlaub, also Freistellung von der Arbeit bei vollem Lohnausgleich. Zwei Wochen alle zwei Jahre. So steht es im Niedersächsischen Bildungsurlaubsgesetz, das von der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag eingebracht und gegen die Stimmen der CDU 1974 verabschiedet wurde. [] 1975 haben rund 9.000 Arbeitnehmer ihren Anspruch wahrgenommen; 1976 waren es bereits 20.000. Dies zeigt, wie schnell die Nachfrage steigt, es zeigt aber auch, wie wenig anspruchsberechtigte Arbeitnehmer (etwas über zwei Millionen) von ihren Rechten noch Gebrauch machen. Das hat viele Gründe: Zu wenige Bildungsstätten, ein nur langsam steigendes Angebot, die wirtschaftliche Lage. Viele Arbeitnehmer haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Eine schwierige wirtschaftliche Situation darf aber nicht dazu führen, daß Menschen auf ihre Rechte verzichten. [] [] Unsere Forderungen [] 1. Die Sparmaßnahmen des Landes müssen endlich aufgehoben werden. Das Land muß die Erwachsenenbildung wieder so finanzieren, wie es das Gesetz von 1970 vorschreibt. Die Erstattungsbeiträge sollten an die gestiegenen Kosten angepaßt werden. [] 2. Die Bildungsmaßnahmen zum nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses müssen voll finanziert werden. Damit die Ausbildungs- und Berufschancen derjenigen verbessert werden, die - aus welchen Gründen auch immer - die Schule ohne Abschluß verlassen haben. [] 3. Benachteiligungen sollen schrittweise abgebaut werden. [] Das Weiterbildungsangebot für den ländlichen Raum muß erheblich ausgeweitet werden. Es soll für das ganze Land ein flächendeckendes Angebot geben. [] Es sollen mehr Bildungsurlaubsveranstaltungen angeboten werden, damit mehr Arbeitnehmer ihre Rechte wahrnehmen können. [] Es sollen verstärkt Angebote für die besonders benachteiligten sozialen Gruppen (wie Schichtarbeiter, Industriearbeiterinnen, Hausfrauen, ausländische Arbeitnehmer, Arbeitslose) vorgelegt und verwirklicht werden. [] Dies erfordert den zügigen Ausbau der Kapazitäten in der Weiterbildung, zusätzliche Investitionsmittel für den Bau eigener Häuser für Weiterbildung und mehr hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter. [] 4. Die Sozialdemokraten fordern deshalb eine überdurchschnittliche Steigerung der Landesausgaben für die Erwachsenenbildung in den Jahren 1978 bis 1982. Der Anteil von ca. ein Prozent an den Ausgaben für Bildung und Kultur ist zu gering und widerspricht der Bedeutung, die Erwachsenenbildung für die Menschen hat. [] 5. Die Bildungsabgabe, wie sie im ersten Bildungsurlaubsgesetz vorgesehen war, soll wieder eingeführt werden. Damit wird eine gleiche Belastung der Betriebe erreicht und die Arbeitgeber werden veranlaßt, Bildungsurlaub nicht zu behindern. [] 6. Lehrer aller Schulen sollen ihre Pflichtstunden zwischen Schule und Einrichtungen der Weiterbildung aufteilen können. [] Die Erwachsenenbildung hat in Deutschland eine lebendige demokratische Tradition. Sie gilt es auch in Zukunft zu fördern. Dazu sollte sich die Arbeit am Leben der Bürger orientieren, alle sozialen, politischen und kulturellen Interessen sollten berücksichtigt werden. Erwachsenenbildung stärkt die Lebensfähigkeit der Demokratie. Deshalb soll die lebhafte Auseinandersetzung über entscheidende Fragen wie Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, wie über Probleme des Wachstums, der Arbeitslosigkeit und der Umwelt auch in der Erwachsenenbildung stattfinden. [] [] Auskünfte über Angebote der Erwachsenenbildung in Niedersachsen erteilen: [] Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prinzenstr. 14, 3000 Hannover 1, Telefon (0511) 190-1 [] Landesorganisationen der Erwachsenenbildung: [] 1. Niedersächsischer Bund für freie Erwachsenenbildung e. V. Marienstraße 11, 3000 Hannover 1, Telefon (0511) 20911 [] 2. Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen e. V. - Studieneinrichtung DGB/VHS -Dreyerstraße 4/6, 3000 Hannover 1, Telefon (0511)17817 [] 3. Landesarbeitsgemeinschaft für ländliche Erwachsenenbildung Niedersachsen e. V., Marienstraße 11, 3000 Hannover 1, Telefon (0511) 24262 [] 4. Evangelische Erwachsenenbildung im Lande Niedersachsen e. V. Archivstraße 3, 3000 Hannover 1, Telefon (0511) 1941-483 [] 5. Arbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenenbildung im Lande Niedersachsen e. V., Goethestraße 31, 3000 Hannover 1, Telefon (0511) 24421 [] 6. Bildungswerke der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) im Lande Niedersachsen e. V., Hildesheimer Str. 17, 3000 Hannover, Telefon (0511) 80 50 51 [] 7. Niedersächsischer Landesverband der Heimvolkshochschulen e. V. Marienstraße 11, 3000 Hannover 1, Telefon (0511) 214 22 [] 8. Landesverband der Volkshochschulen Niedersachsens e. V. Bödekerstraße 16, 3000 Hannover 1, Telefon (0511) 32 27 72 [] Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, Anregungen zur Verbesserung der Weiterbildung in Niedersachsen vorzuschlagen. Schreiben Sie oder rufen Sie an bei: SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Hinrich-Wilhelm-Kopf-Pl. 1, 3000 Hannover 1, Tel. (0511) 32 7125 SPD-Landesausschuß Niedersachsen, Odeonstraße 15/16, 3000 Hannover 1, Telefon (0511) 16 74-2 11 Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Niedersachsen, Goseriede 10, 3000 Hannover 1, Telefon (0511) 137 71 [] [] SPD Niedersachsen [] [] Verantwortlich: Hans Joachim Stief
Published:1978