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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Im Paradies [] [] In jedem Lande, in dem die Kommunisten keinen politischen Einfluß haben, kämpfen sie - für das "Paradies." [!] In Wirklichkeit aber geht es den kommunistischen Machthabern allein um die Macht. Die kommunistische Propaganda arbeitet mit allen Mitteln des Betruges und der Heuchelei. Solange es darum geht, die Macht durch die Stimmen einer getäuschten Wählerschaft zu erringen, versprechen die kommunistischen Propagandisten den Werktätigen das "Paradies." [!] Ist diese Macht einmal auf dem Umwege über den Stimmzettel, durch einen Putsch oder mit Hilfe der sowjetischen Besatzungsmacht errichtet, dann kommen die eigentlichen Absichten zum Vorschein. Die kommunistische Praxis in der Sowjetunion, den "Volksdemokratien" und der Sowjetzone Deutschlands zeigt, daß in Wahrheit die Interessen und Sorgen der arbeitenden Menschen den kommunistischen Machthabern völlig gleichgültig sind. Ihr Streben gilt allein der ihnen vom Kreml übertragenen Aufgabe: der Sowjetisierung. Ihre Politik entlarvt sich als die unverhüllte Ausbeutung und Versklavung der arbeitenden Bevölkerung. Hierfür gibt es einen gültigen Beweis. Er wird den Bewohnern der Sowjetzone Deutschlands täglich und stündlich demonstriert. Dort herrschen Hunger und Terror, Bedrohung und ständige Furcht für die arbeitende Bevölkerung. Das Paradies besteht nur für die Clique der Vertrauensleute Moskaus und für die Handlanger des sowjetischen Terrorregimes. [] [] Das ist das "Paradies der Werktätigen" [] [] Opposition ist nicht erlaubt [] Nach dem Vorbilde der Sowjetunion und der "Volksdemokratien" ist in der Sowjetzone keine politische Opposition erlaubt. Es werden nur solche Organisationen geduldet, die das herrschende kommunistische Zwangssystem unterstützen [!] Eine Versammlungs- und Koalitionsfreiheit gibt es nicht. [] Pressefreiheit unterdrückt [] In der Sowjetzone wird vorexerziert, wie die Pressefreiheit in einem kommunistischen Staat aussieht: Die Zeitungen dürfen nur das schreiben, was der SEP und den sowjetischen Auftraggebern paßt. Die Presse aller kommunistisch getarnten Organisationen ist gleichgeschaltet. Sie hat den Weisungen des kommunistischen Propagandaministeriums zu gehorchen. Wie unter der NS-Herrschaft ist sie zum Propagandaorgan der Staatspartei herabgewürdigt. [] Mißbrauch demokratischer Einrichtungen [] Die am 15. Oktober 1950 in der Sowjetzone durchgeführten Betrugswahlen zeigten, wie "Wahlen" aussehen, wenn die Kommunisten und ihre Helfershelfer die politische Macht in der Hand haben. Um die politische Niederlage der SEP nicht sichtbar werden zu lassen, wurde vor den Wahlen eine Zwangsvereinigung der kommunistischen SEP mit den bürgerlichen Scheinparteien auf der sogenannten Einheitsliste der "Nationalen Front" durchgeführt. Die bürgerlichen Attrappen wurden benutzt, um durch diese Scheinwahl den Kommunisten eine Legitimation für ihr Willkürregiment in der Sowjetzone zu geben. [] Warum ist die SPD in der Sowjetzone verboten? [] Gäbe es die Sozialdemokratische Partei in der Sowjetzone, dann wäre sie die stärkste Partei. Das würde den völligen politischen Bankrott der sowjethörigen SEP bedeuten. Darum durften in der Sowjetzone zwar bürgerliche Scheinparteien am Leben bleiben, die SPD mußte jedoch völlig unterdrückt werden. Die führenden Sozialdemokraten wurden terrorisiert, verhaftet, verschleppt oder mußten fliehen. Tausende von Sozialdemokraten, die sich dem Terror nicht beugen wollten, sind in den Zuchthäusern oder KZ.s der Sowjetzone. [] [] Rechtssicherheit - ein unbekannter Begriff! [] Jeder Bewohner der Sowjetzone muß damit rechnen, aus irgendeinem Grunde von der kommunistischen SSD-Gestapo verhaftet zu werden. Den erpreßten Geständnissen folgt die Verschleppung ins KZ, ins Zuchthaus, die Deportation zur Zwangsarbeit oder ein Schauprozeß nach "volksdemokratischem Rechtsempfinden". Alle Verhafteten befinden sich in einer furchtbaren Lage: Ihre Ankläger sind gleichzeitig ihre Richter, die Handlanger der kommunistischen SEP. [] Der Staat als Sklavenhalter [] In der Sowjetunion ist die Zwangsarbeit ein Mittel zur Erfüllung der Wirtschaftspläne. Der Arbeitssklave ist nichts anderes als ein Produktionsmittel des kommunistischen Staates. Die Wirtschaft der Sowjetzone ist auf demselben Wege, ein riesiges Zwangsarbeitslager zu werden. Es gibt keine Freizügigkeit. Die sogenannte Aktivistenbewegung dient zur systematischen Ausbeutung durch eine ständige Erhöhung der Normen. Die niedrigen Löhne stehen in keinem Verhältnis zu den hohen Lebenshaltungskosten. Die Arbeitnehmer sind rechtlos. Die Betriebsräte sind aufgelöst. Die Gewerkschaften wurden ihrer eigentlichen Aufgabe, der Interessenvertretung der Arbeitnehmerschaft, beraubt. Die kommunistische Staatsgewerkschaft dient zur Antreibung und Kontrolle der Arbeiterschaft und zu ihrer rücksichtslosen Ausbeutung. Der Arbeitsschutz ist völlig unzureichend. Die Arbeiterschaft ist politisch und wirtschaftlich durch den kommunistischen Staat versklavt. [] Völlig unzulängliche Lebensverhältnisse [] Ulbricht proklamierte: "Die Zeit der Erfolge ist gekommen!" Die Wirklichkeit sieht anders aus. Schmaler Lohn, der niedriger liegt als die westlichen Stundenlöhne. Unzureichende Ernährung und Bekleidung für die arbeitenden Menschen auf der einen Seite, HO-Läden mit Schwarzmarktpreisen für die kommunistische Bourgeoisie und die Aktivisten auf der anderen. Das ist im Gegensatz zur kommunistischen Propaganda der graue Alltag der arbeitenden Menschen der Sowjetzone, während kommunistische Funktionäre und Aktivisten zusätzliche Stalinpakete erhalten. Eine kleine Schicht der kommunistischen Machthaber führt ein Drohnenleben auf Kosten der arbeitenden Menschen. [] Militärische Erziehung der Jugend [] Nach dem Muster der "größten Volksdemokratie der Welt" wird in der Sowjetzone mit einer systematischen vormilitärischen Erziehung der Jugend begonnen. Die kommunistische FDJ unterscheidet sich in nichts von der nazistischen HJ. Kriegerische Taten, soweit sie von Angehörigen der Sowjetunion begangen wurden, werden in den Schulen, im Schrifttum, im Theater und im Film verherrlicht. [] Remilitarisierung der Sowjetzone ... [] Im Widerspruch zu der Friedenspropaganda befindet sich in der Sowjetzone eine Bürgerkriegsarmee im Aufbau. Ehemalige NS-Generale und moskaugeschulte Kommunisten sind dabei, nach dem Willen Moskaus die Satellitenarmee aufzustellen, die zur Unterdrückung der deutschen Arbeiterschaft und als Mittel zur Drohung bei etwaigen gesamtdeutschen Gesprächen dienen soll. Der Aufbau dieser Volkspolizei und ihre Ausrüstung mit schwersten Waffen, Panzern, Flugzeugen und Kriegsschiffen ist ein eindeutiger Bruch des Potsdamer Abkommens über die Entmilitarisierung Deutschlands. [] ... und Vorbereitung der Aggression [] Hinter der Tarnung der Friedenspropaganda werden im gesamten sowjetischen Einflußbereich Angriffsmaßnahmen vorbereitet, die aus der freien Welt ein riesiges Korea machen sollen. Die Tarnung der KP hinter den Parolen der Nationalen Front, die Rolle der KP als fünfte Kolonne der Sowjets sind bezeichnend für den aggressiven Charakter der kommunistischen Aktionen. Es ist eine alte politische Weisheit: Jeder Diktatur nach innen folgt eine Aggression nach außen. Jede Diktatur bedeutet Gefährdung des Weltfriedens. [] Remilitarisierung und Aggression aber bedeuten Trauer, Tränen und Not für die Völker und die Vermehrung des Elends der arbeitenden Menschen! [] [] Der "Führer" irrt nie ... [] Der Führerkult der Kommunisten stellt die Blütezeit des Nazismus und Faschismus weit in den Schatten. Wenn ein Kommunist gefragt wird, ob Stalin jemals einen Irrtum beging, dann erfolgt prompt die Antwort: "Stalin irrt nie ..." [] Terror und Hunger als Fundament der Staatsordnung [] Terror, Furcht und Hunger sind die Fundamente, auf denen sich das System des kommunistischen Staates und seiner Machthaber aufbaut. Die Grundpfeiler demokratischen staatlichen Lebens: Offenheit, Opposition, Diskussion, Toleranz werden von den Kommunisten durch die rücksichtslose Unterdrückung jeder anderen Meinung mit Hilfe der Staatspolizei, der NKDW und einem Heer von Spitzeln ersetzt. Durch ein sogenanntes Friedensschutzgesetz wird dieser Terror gegen die Massen der Bevölkerung legalisiert. Durch die Verurteilung antikommunistischer Elemente, ihrer Verschleppung und Liquidierung soll der Widerstandswille der Bevölkerung gegen das System der Ausbeutung und der nationalen Knechtung gebrochen werden. Die systematische physische Zerstörung durch Hunger und die ausbeuterische Wirtschaftspolitik sind andere Formen desselben Terrors. [] Das ist das Paradies, das die Kommunisten hinter dem Eisernen Vorhang errichtet haben! [] Das ist die Wahrheit über das Paradies, das die KP im Westen verspricht! [] [] Die SPD kämpft seit mehr als acht Jahrzehnten für Freiheit, Recht und soziale Gleichberechtigung, das Ende der Ausbeutung und die Sicherung einer lebenswerten Existenz für die arbeitenden Menschen. [] Die SPD Ist die Partei des Kampfes für die Rechte der sozial Schwachen: die Rentner, Kriegshinterbliebenen, Krüppel und das Millionenheer der Flüchtlinge. [] Die SPD kämpft für die Gleichberechtigung der Frauen und der Jugend. [] Die SPD kämpft für die Vollbeschäftigung und das Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer in der Wirtschaft! [] Die SPD kämpft gegen Kriegshetze und den Klassenkampf von oben! [] Die SPD kämpft gegen das Besatzungsregime und für die völlige nationale Gleichberechtigung Deutschlands in einem vereinten Europa und in einer gemeinsamen Abwehrfront gegen die Unfreiheit. [] Die SPD kämpft für das Ende der Demontagen und die Freiheit der deutschen Friedenswirtschaft. [] Die SPD kämpft seit 1945 für die Schaffung der Einheit Deutschlands in Freiheit und die Gewinnung der deutschen Ostgebiete als Voraussetzung der endgültigen Befriedung der Welt. [] Die SPD kämpft mit ihren Freunden in der Sowjetzone gegen das System des Unrechts, der Grausamkeit und der Aggression. [] Ihre Freunde in der Sowjetzone stehen in der vordersten Front des Abwehrkampfes gegen die Bolschewisierung Deutschlands. Sie haben im Kampf für die Freiheit Deutschlands die ersten und meisten Opfer gebracht. [] Schenke Ihr Dein Vertrauen! [] [] Darum Selbständig Politisch Denken [] [] Herausgeber: Vorstand der SPD [] Druck: Hannoversche Druck- und, Verlagsgesellschaft m. b. H., Hannover
Published:10.1950 - 02.1952