Arbeitende Jugend merke auf!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Arbeitende Jugend merke auf! [] Noch haben wir alle nicht begriffen, in welchen Abgrund dieser zweite verlorene Weltkrieg unser Volk gestoßen hat. Wir sehen die Trümmer unserer zerstörten Heimat. Wir haben unser Gut, wir haben liebe Verwandte...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Freie Gewerkschaften Hamburgs, Verwaltungsausschuss, Gebr. Kuhls, Hamburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 12.1945
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/3258D7CE-F798-4CC9-BAAB-0676305C1886
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Arbeitende Jugend merke auf! [] Noch haben wir alle nicht begriffen, in welchen Abgrund dieser zweite verlorene Weltkrieg unser Volk gestoßen hat. Wir sehen die Trümmer unserer zerstörten Heimat. Wir haben unser Gut, wir haben liebe Verwandte und Freunde verloren. Wir haben die Schrecken des Krieges als Soldaten kennengelernt. Millionen junger Menschen sind geopfert worden. Der Krieg in der Heimat hat auch den Jüngsten unter uns Schrecken und Leid gebracht. Wir kennen das Flüchtlingselend. Uns quält die Not der Gegenwart. [] Und was wird uns die Zukunft bringen? [] Jungen und Mädel, Ihr seid noch jung im Arbeitsleben, einige von Euch haben noch nicht recht Fuß gefaßt in ihrem Beruf. Der Gang der sich überstürzenden Ereignisse hat Euch noch nicht zur Besinnung kommen lassen. Die tägliche Sorge um Nahrung, Kleidung, Wohnung und Feuerung beansprucht Euch sehr stark. [] Als vor Jahrzehnten unsere Väter sich zusammenfanden, um sich einer immer größer werdenden Not und Bedrückung zu erwehren, entstanden die Gewerkschaften. Die Männer damals hatten erkannt, daß ihr Zusammenschluß aus dem Willen zu helfen, dem anderen beizustehen, und die Arbeit zum Segen der Allgemeinheit einzusetzen, eine Macht ist. [] Die Deutschen Gewerkschaften sind wieder erstanden, einiger und geschlossener denn je! [] Ob der Kumpel im Bergwerk, der Fischer auf hoher See, der Eisenbahner oder Fernkraftfahrer, der Schlosser oder die Kontoristin, die Verkäuferin oder der Ingenieur, der Kaufmann oder der Landarbeiter, der Maurer oder der Künstler, sie alle sind geeint durch den Willen, zusammenzustehen, um zu helfen, daß ihre Arbeit ihren einzigen und wahren Sinn erhält, zum Nutzen aller geleistet zu werden. [] Arbeitende Jugend, [] was Ihr auch Bitteres erfahren, erlebt und empfunden habt, laßt Euch nicht unterkriegen. Ihr seid jung. Laßt Euch das köstliche Gut der Jugend, den Mut und die Begeisterung für alles Große und Schöne, nicht rauben. [] Ihr gehört in die Reihen der Gewerkschaften, um in Gemeinsamkeit mit allen arbeitenden Menschen für eine bessere Zukunft zu wirken. [] Werdet Mitglied unserer Freien Gewerkschaften [] Wir vertreten die wirtschaftlichen und beruflichen Interessen der arbeitenden Jugend. In unseren Jugendgruppen wollen wir das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern, Euch Stütze und Berater in allen Berufsfragen sein, und Euch in technischen und wirtschaftlichen Fragen beraten. Bei uns findet Ihr den Kreis junger Menschen, mit denen Ihr Euch in gemeinsamer Arbeit bilden, aber auch frohe, inhaltvolle Stunden verleben könnt. [] Meldet Euch bei Euren Betriebsvertrauensleuten oder bei den Freien Gewerkschaften im Gewerkschaftshaus, Hamburg 1, Besenbinderhof 59, werktägl. 9-18 Uhr, sonnabends 9-13 Uhr. [] Was auch kommen mag, wir müssen zusammenstehen! [] Verwaltungsausschuß der Freien Gewerkschaften Hamburgs [] Franz Spliedt [] Ernst Rathlov [] Druck: Gebr Kuhls, Hbg, 6 - 891/25000 - Dez. 45 - Klasse C
Published:12.1945