Summary: | Ohne Moos nix los [] Umverteilung von Reichtum ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit. Das Land, in dem wir alle leben, muß grundlegend umgestaltet werden. Das läßt sich leider nicht aus der Portokasse finanzieren! [] Um die aktuelle Wirtschaftskrise zu bewältigen, muß die Nachfrage angekurbelt werden, indem die Löhne gesichert werden. Langfristig aber muß noch viel mehr passieren, und das kostet jede Menge Moos: [] Die Wirtschaft muß umgebaut werden: Sie muß nicht nur effizient arbeiten, sondern auch umweltverträglich und menschenfreundlich. Besonders in den fünf neuen Bundesländern muß da verdammt viel geschehen, damit wir alle eine Zukunft haben. [] Das Verkehrssystem muß umgestaltet werden, wenn wir nicht alle in der Sackgasse landen wollen. [] Die Energienutzung muß reformiert werden. Energie muß schonender erzeugt und sparsamer genutzt werden. [] Der Wohnungsbestand muß saniert werden, damit es wieder menschengerechten Wohnraum zu erträglichen Preisen gibt. Staatliche Dienstleistungen (besonders im Sozialbereich) müssen aus- und umgebaut werden. [] All das kostet eine Menge Geld, doch es nutzt auch uns allen. Daher müssen sich auch alle - nicht immer nur der Staat - entsprechend ihrem Reichtum an den Kosten beteiligen. [] Wir Jusos wollen endlich Veränderungen. Wir fordern: [] Anhebung der Löhne und Gehälter, besonders für Niedrigverdienerinnen. [] Gleichberechtigte Teilhabe der Frauen an Erwerbsarbeit und Einkommen durch Abschaffung des Ehegattensplittings und durch die Abschaffung von Leichtlohngruppen. [] Radikale Arbeitszeitverkürzung um Arbeitsplätze zu schaffen, Kaufkraft zu erhöhen und um Frauen und Männern Freiraum für gleichberechtigte Hausarbeit zu schaffen. [] Den Umbau der Staatsausgaben. Öffentliche Ausgaben sollen der Beschäftigung aller dienen, nicht der Unterstützung von privaten Profitinteressen. [] Wir fordern ein Zukunftsinvestitionsprogramm. Dies wollen wir finanzieren durch: [] den Wegfall von Steuergeschenken an Unternehmen. [] eine Steuerreform (steilere Progression der Einkommenssteuer, Erhöhung des Spitzensteuersatzes, zusätzliche Besteuerung von Vermögen und Erbschaften, Abschaffung des Ehegattensplittings). [] eine Arbeitsmarktabgabe für Beamte, Selbständige und Besserverdienende, Einführung eines Solidaritätszuschlags, der untere Einkommen verschont, und durch gering verzinsliche Staatsanleihen bei Spitzenverdienern. [] Umbau der Sozialversicherung (höhere Beitragsbemessungsgrenzen und die soziale Absicherung der Teilzeitarbeit analog zum Vollzeitmodell). [] eine Investitionshilfeabgabe für westdeutsche Unternehmen zugunsten eines Fonds "Aufbauprogramm Ost". [] Gründung eines Fonds "Ausbildung der Zukunft", in den alle Betriebe einzahlen, die nicht ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. [] zielgerichtete Neuverschuldung für sinnvolle Beschäftigung. [] Bewegung kommt von links [] Immer mehr Menschen sind in unserer Gesellschaft plötzlich einfach raus: Keine Ausbildung, keine Arbeit, keine Knete - es bleibt oft nur der Gang zu den Ämtern. Selbst viele, die noch Arbeit haben, kommen gerade so über die Runden, denn nach Abzügen durch Preisanstieg, für Miete, Vater Staat, usw. bleibt unterm Strich immer weniger übrig. Die gesicherte Existenz aller ist aber kein übertriebener Luxus, sondern die absolut lebensnotwendige Grundlage für unsere Gesellschaft! [] Rechthaberei oder Gerechtigkeit? [] Wenn die Gewerkschaften Lohnerhöhungen verlangen, weil die Karten ausgereizt sind, werfen Unternehmer den Arbeitnehmern Verantwortungslosigkeit und Verschwendungssucht vor. [] Und so ganz nebenbei schieben sie den Beschäftigten die Verantwortung für das Heer der Arbeitslosen in die Schuhe: Die hohen Löhne hätten den "Standort Deutschland" kaputtgemacht, hier könne niemand mehr kostendeckend produzieren und deshalb müßten die Arbeitnehmer auf Lohn verzichten. [] Und: Wer für neue Arbeitsplätze sei, müsse automatisch für Lohnverzicht sein, damit die Unternehmen investieren könnten. [] Pappalapapp. [] Werfen wir einen Blick zurück. Haben die abhängig Beschäftigten in den letzten Jahren wirklich zuviel vom Kuchen abgekriegt? Die Statistiken zeigen das Gegenteil: [] Bewegung kommt von links [] Entwicklung der realen Löhne und Gehälter in Westdeutschland einschließlich Berlin (West) [] In Wirklichkeit ist der Anteil der Löhne am gesamten Volkseinkommen immer weiter zurückgegangen. Das ist ungerecht, finden wir Jusos. [] Der Kuchen wurde zwar in den fetten Zeiten von Jahr zu Jahr größer, aber die Beschäftigten wurden mit immer kleineren Stücken abgespeist. Von überhöhten Löhnen kann da wohl nicht die Rede sein, wir haben schon die ganze Zeit verzichtet. Besonders Frauen waren in diesem Spiel mit Leichtlohngruppen und Aushilfsjobs regelmäßig die Verliererinnen. [] Aber die Forderung nach Lohnverzicht zur Schaffung neuer Arbeitsplätze ist nicht nur ungerecht. Diese Forderung ist auch dumm, denn: Nur wer Geld hat, kann "Güter nachfragen" (also einkaufen). Geht die Nachfrage wegen sinkender Löhne zurück (sog. "Nachfragekrise"), dann stauen sich die "Güter" bei den Unternehmen - die Produktion steht still. So schafft man noch mehr Arbeitslose, keine Arbeitsplätze! [] Da liegt der Hase im Pfeffer! [] An der Krise sind nicht die abhängig Beschäftigten Schuld, denn sie dürfen kaum mitentscheiden, was und wie produziert wird. Wo der Hase langläuft, entscheiden die Unternehmer. Dabei haben diese in der Vergangenheit tolle Gewinne erzielt: Die Unternehmensgewinne stiegen seit 1982 um 170%! [] Dennoch haben sie auch in dieser Zeit kaum neue Arbeitsplätze geschaffen - das rächt sich nun. [] Zudem mußten sich die Unternehmen in der Ära Kohl nicht angemessen an den sozialen Kosten unserer Gesellschaft beteiligen: Ihre steuerliche Belastung sank um mehr als ein Drittel (von 33,6 auf 21,2%)! [] Umverteilen! [] Aber nicht nur die Unternehmen müssen in die Pflicht genommen werden. In der gesamten Gesellschaft ist Umverteilung von Reichtum dringend erforderlich. Das Geldvermögen der privaten Haushalte (3,4 Billionen Mark) ist extrem ungleich verteilt: 10 Prozent reiche Haushalte teilen sich allein die Hälfte des Gesamtvermögens (1,7 Billionen Mark)! Verlierer dieser Verteilungspolitik sind diejenigen, die wenig verdienen und knapp an der Armutsgrenze leben. [] Umverteilen! [] Wir Jusos wollen nicht einfach die Zähne zusammenbeißen, weil unser Land immer lebensfeindlicher wird. Wir wollen Veränderungen - in vielen Bereichen. [] Q Wir wollen andere Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen für unsere Generation, damit nicht bald die Hälfte von uns nur noch hirnlose Aushilfsjobs hat, während die anderen ganz ohne Arbeit dastehen. Wenn wir nichts machen, heißt die Zukunft für viele: "...und raus bist Du." [] Wir wollen viel mehr Demokratie, wir wollen mitentscheiden. Das heißt für uns: Nicht nur alle paar Jahre Wahllotto, sondern Entscheidungsrechte in allen Lebensbereichen - besonders in der Wirtschaft. Und - an der Krise sind nicht irgendwelche Minderheiten Schuld: "Wir brauchen keine Sündenböcke". [] D Wir müssen unsere Gesellschaft umbauen. Nicht nur, weil sonst Menschlichkeit und Gerechtigkeit auf der , Strecke bleiben. Auch die Natur macht dieses Spiel nicht mehr lange mit. Deshalb: "Neue Wege braucht das Land." [] Neue Wege müssen wir aber auch im Rollenverständnis von Frau und Mann gehen. Echte Gleichberechtigung ist ein Fortschritt für alle, auch wenn das mancher Pascha noch nicht einsieht. Deshalb: "Schach dem [] Bei uns ist immer etwas los: Workshops, Seminare, Kampagnen, das legendäre Pfingstcamp und so weiter und so weiter. Zur Zeit läuft zum Beispiel bundesweit unsere Kampagne "Bewegung kommt von links". - Keine Elite-Veranstaltung, sondern etwas für alle, denen es langsam zu blöd wird, immer nur auszulöffeln, was uns andere einbrocken. Gerade im Super-Wahljahr wichtig! Besonders spannend: Unser Jugendwettbewerb "Zähne zeigen" im Rahmen der Kampagne. Hast Du Lust, mitzumachen? Fragen kostet nix. Außerdem gibt's bestimmt auch bei Dir in der Nähe eine Juso-Arbeitsgemeinschaft - mit Leuten und Schwerpunkten, die Dir liegen. [] Fragen kostet nix. Noch Fragen? Genau: Kostet nix - dann mal los. [] Fragen... [] ... kostet manchmal doch -Telefoneinheiten. [] Für alle Schreibfaulen: Unsere Info-Hotline in Bonn: (0228)532466. [] Coupon ausfüllen, ausschneiden und abschicken: Juso Bundesverband, Ollenhauerstraße 1,53113 Bonn [] Fragen kostet nix!
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