Das Elternrecht, Vernebelungspolitik der CDU

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Das Elternrecht, Vernebelungspolitik der CDU [] Der überspitzte konfessionelle Streit, geführt von der CDU, spaltet Deutschland und zerschlägt die so dringend notwendige Einheit unseres deutschen Volkes. [] Schluß mit dieser Politik, die Deut...

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Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Zeitungsverlag für Westfalen GmbH, Bielefeld
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 14.08.1949
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/D1086F50-5116-45F1-8CB9-FCDA7EA9680E
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Das Elternrecht, Vernebelungspolitik der CDU [] Der überspitzte konfessionelle Streit, geführt von der CDU, spaltet Deutschland und zerschlägt die so dringend notwendige Einheit unseres deutschen Volkes. [] Schluß mit dieser Politik, die Deutschlands Schicksal so tragisch beeinflußt hat. [] Wir Sozialdemokraten fordern: [] Achtung vor der Weltanschauung und dem Glauben eines jeden Menschen. [] Im Bonner Grundgesetz, von der SPD angenommen, ist ausdrücklich im Artikel 7 festgelegt: [] Der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen ist ordentliches Lehrfach und muß in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt werden. [] In der christlichen Gemeinschaftsschule erhalten katholische Kinder also nach dem Willen der Eltern ihren Glaubensunterricht, und die evangelischen werden ebenfalls nach den Grundsätzen ihrer Anschauung erzogen. [] Da es weder ein katholisches Rechnen noch ein evangelisches Schreiben gibt, ist es unsinnig, hier eine Trennung vorzunehmen. Die CDU will ja auch nur die konfessionelle Volksschule. Bei den höheren Schulen, die vielfach von den Kindern der wirtschaftlich Bessergestellten besucht werden, hat sie gegen die Gemeinschaftsschule nichts einzuwenden. [] Die höheren Schüler gehören zusammen, die Volksschüler will man trennen. So sieht die Politik der CDU um das Elternrecht aus. [] Wie unehrlich diese Forderung nach dem sogenannten Elternrecht ist, beweist folgendes Beispiel: 1947 hat die CDU-Mehrheit in Südbaden mit Zustimmung des Erzbischofs von Freiburg beschlossen, die christliche Gemeinschaftsschule, die bereits eine Dauereinrichtung war, in die Verfassung aufzunehmen. [] Was ein Erzbischof gutheißt, eine CDU-Mehrheit beschließt, ist nicht verdammungswürdig, wenn es von der Sozialdemokratie auch gefordert wird. [] Das Naturrecht der Eltern auf Erziehung ihrer Kinder ist selbstverständlich und wird nicht bestritten. [] Wir fragen aber, warum kämpft die CDU nicht für das Naturrecht aller Menschen, auf Wohnung, Nahrung und Kleidung? Dieses Naturrecht zu sichern ist Aufgabe sozialdemokratischer Politik im neuen Bundesparlament. [] Wir wollen den Frieden unter den Konfessionen und Achtung in allen Fragen des Glaubens. [] Die christliche Gemeinschaftsschule ist dafür die Voraussetzung. Das Elternrecht ist im Grundgesetz gesichert. Der Kampf der CDU ist daher vollkommen gegenstandslos. [] Die Vernebelungspolitik der CDU will ablenken von den großen politischen Aufgaben, daß die Lasten aus der deutschen Not vom ganzen Volke, getragen werden müssen. [] Wählt daher am 14. August [] nur Sozialdemokraten in das Bundesparlament! [] Zeitungsverlag für Westfalen GmbH., Bielefeld
Published:14.08.1949