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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Verstärkt den Kampf um den Frieden! [] Aufruf des Parteivorstandes der KPD an die westdeutsche Bevölkerung [] Männer und Frauen, deutsche Jugend! [] Wir wenden uns in der Stunde der ernstesten Kriegsgefahr, in der Stunde der tödlichen Bedrohung der Existenz unseres Volkes an Euch. [] Die Außenminister der imperialistischen Westmächte haben in New York Maßnahmen beschlossen, die einen entscheidenden Schritt auf dem Wege zum Krieg bedeuten. [] Die Wirtschaft und die Menschen Westdeutschlands sollen der totalen Mobilmachung für den Krieg der amerikanischen Rüstungsmilliardäre und Militärs unterworfen werden. Westdeutschland soll sich in einen einzigen amerikanischen Militärstützpunkt, in ein einziges Heerlager und einen einzigen Kasernenhof verwand in. Mehr noch, es soll die Aufmarschbasis und den Bereitstellungsraum für den Angriffskrieg gegen die Sowjetunion, gegen die Volksdemokratien Mittel- und Südosteuropas und gegen unsere deutschen Brüder und Schwestern im Osten unserer Heimat abgeben. [] Die von den westlichen Außenministern in New York beschlossenen Maßnahmen sehen vor, daß die Besatzungstruppen in Westdeutschland verstärkt werden; daß unter dem Mäntelchen einer motorisierten Polizeitruppe eine Kaderarmee aufgebaut wird; daß die Eingliederung westdeutscher Söldnertruppen in eine sogenannte westeuropäische Armee vorbereitet wird; daß eine erhöhte Stahlproduktion nicht für die friedlichen Bedürfnisse des deutschen Volkes sondern ausschließlich für Rüstungszwecke verwandt werden darf; daß größere und schnellere Schiffe nicht für die deutsche Handelsschiffahrt, sondern nur zur Lieferung an ausländische Mächte zugelassen werden. [] Und angesichts dieser ebenso bedrohlichen wie erniedrigenden Maßnahmen sprechen die Adenauer und Blücher von "Zugeständnissen", von mehr "Rechten" und "Freiheiten". [] Die amerikanischen Rüstungsherren "gestehen uns zu", unsere Rohstoffe, unsere Industrieanlagen, den Fleiß unserer Arbeiter und den Erfindergeist unserer Techniker in den Dienst ihrer Kriegsvorbereitungen gegen den Osten zu stellen. [] Sie geben uns das "Recht", von den durch die Truppenverstärkungen notwendig ins Unerträgliche gesteigerten Besatzungskosten vollends erdrückt zu werden. [] Sie gewähren der deutschen Jugend die "Freiheit", für die unersättliche Profitgier der Dollarmilliardäre auf den Schlachtfeldern zu verbluten. [] Das sind die "Zugeständnisse", die diese finanzkapitalistischen Menschenfreunde aus USA den Deutschen zu machen bereit sind, und dafür haben sich die Adenauer und Blücher und auch die Schumacher und Carlo Schmid untertänigst bedankt. Die westdeutsche Bevölkerung kennt das wahre Gesicht dieser Menschenfreunde, die für das unmenschliche Atomverbrechen von Hiroshima und Nagasaki, für die Terrorangriffe auf Hamburg und Dresden und jetzt auf koreanische Städte und Dörfer verantwortlich zeichnen. [] Nie wird die westdeutsche Bevölkerung vergessen, daß nicht irgend ein amerikanischer Irrenhäusler, sondern ein amerikanischer Staatsmann, der Vorsitzende des Bewilligungsausschusses im Repräsentantenhaus, Clarence Cannon, bereits am 13. April 1949 im amerikanischen Parlament erklärte: [] "Die Vereinigten Staaten müssen bereit sein, die Soldaten anderer Nationen auszurüsten; und mögen diese ihre Jungens ins Gemetzel senden, so daß wir unsere Jungens nicht hineinzuschicken brauchen. Das ist es, was die Atombombe für die Vereinigten Staaten bedeutet." (New York Times, 14. 4. 1949) [] Nie wird die westdeutsche Bevölkerung vergessen, daß es nicht Irgendein amerikanischer Irrenhäusler, sondern das Mitglied des amerikanischen Repräsentantenhauses, Poage, war, der im Organ des amerikanischen Kongresses, "Congressional Record", am 4. 11. 1949 schrieb: [] "Es gibt in Deutschland gewaltige Menschenreserven ... ich zweifle nicht daran, daß wir mühelos 25 Divisionen zusammenbringen können. Ich weiß, daß die Aufstellung der von mir vorgeschlagenen Formationen zahllosen jungen Amerikanern das Leben retten wird." [] Das ist das Programm dieser menschenfreundlichen Dollarkönige. Offen und schamlos verkünden sie es seit mehr als einem Jahre, und jetzt soll es in die Tat umgesetzt werden. [] Das ist die teuflische Fratze derer, denen es nichts ausmacht, die "Jungens anderer Nationen" für ihre Profite ins Gemetzel zu schicken und 25 deutsche Divisionen für ein paar Dollars hinzuopfern. Das sind die Händler des Todes die aus dem Blute der deutschen Jugend ein Geschäft machen wollen. [] Wie aber verhalten sich die Adenauer und Blücher und auch die Schumacher und Carlo Schmid angesichts der Verwirklichung dieses brutalen Kriegsprogramms auf westdeutschem Boden? Noch vor kurzem wiesen sie es scheinheilig von sich, für die Wiederaufrüstung Westdeutschlands und für ein westdeutsches Söldnerheer eineinzutreten [!]. In Wahrheit jedoch arbeitet die Adenauer-Regierung seit langem an der Verwirklichung des amerikanischen Militärprogramms, gemäß dem Plan des Vizekanzlers Blücher, den dieser in einem Interview mit der amerikanischen Wochenzeitschrift "US News & World Report" vom 4. August 1950 ausplauderte: [] "Vizekanzler Blücher fordert, die Maßnahmen zur Wiederaufrüstung Westdeutschlands geheim durchzuführen und sie nicht in der Oeffentlichkeit zu diskutieren. Er tritt dafür ein, zuerst ein geheimes Lager an Waffen und Ausrüstungsgegenständen für eine westdeutsche Armee anzulegen. Gleichzeitig würde nach seinem Vorschlag die Bonner Regierung geheime Mobilisierungspläne vorbereiten und Organisationspläne ausarbeiten." [] So gedachten Herr Blücher und seine Freunde die westdeutsche Bevölkerung zu betrügen, nach dem Vorbild der Hitler und Göring in den Jahren 1933-1936. Das deutsche Volk sollte nicht vorzeitig gewarnt werden durch die offene Verwirklichung dieser Kriegspläne, weil die Herren Blücher und Adenauer nur allzugut wissen, daß der Wille zum Frieden allgemein und tief verwurzelt ist. Jetzt aber halten die amerikanischen Herrn die Zeit für gekommen, und die Adenauer und Blücher, die sich ertappt fühlen, schwätzen von einer angeblichen "Bedrohung" und von der Notwendigkeit der "Verteidigung". [] Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik ist eine Regierung des Friedens. An ihrer Spitze stehen die bewährtesten deutschen Arbeiterführer, die ihr ganzes Leben lang im Kampfe gegen die Kriegstreiber stehen. Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik hat soeben erst den großartigen Fünfjahrplan des friedlichen wirtschaftlichen Aufbaues verkündet. Wer einen solchen Plan verwirklicht, der will den Frieden. Niemals werden die Deutschen in der DDR einen Krieg gegen ihre Landsleute beginnen. Auf der 17. Tagung des Parteivorstandes der KPD erklärte Max Reimann: [] "Die lügnerische Behauptung von der Gefahr eines Angriffs der Russen, oder der Volkspolizei der Deutschen Demokratischen Republik auf Westdeutschland wurde von den Adenauer, Blücher und Schumacher und ihren amerikanischen Hintermännern geschaffen, um einen Vorwand zur Remilitarisierung Westdeutschlands zu haben. Diese Lüge dient der Tarnung der eigenen Kriegsvorbereitungen, der Vorbereitungen des Angriffskrieges gegen die Völker des Ostens und gegen die Deutsche Demokratische Republik. Es gibt keinen Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik, der daran denkt, seine Landsleute in Westdeutschland anzugreifen." [] Am 15. Oktober werden die Wähler in der Deutschen Demokratischen Republik einmütig ihren Willen zum Frieden und ihre Unterstützung der Friedenspolitik ihrer Regierung bekunden. [] Zu bitter sind die Erfahrungen des deutschen Volkes, als daß es nicht wüßte, was es mit solchen Redensarten wie "östliche Bedrohung" auf sich hat. [] Auch Hitler sprach vom Frieden - und bereitete den Krieg vor. Auch er sprach von der "Bedrohung Deutschlands" - und überfiel ein Land nach dem anderen. Auch er sprach von der "Vereinigung Europas" und von seiner "neuen Ordnung" - und richtete in ganz Europa das Regime des Terrors und der Vergewaltigung der Völker auf. Auch er sprach von der "Rettung des Abendlandes vor dem Bolschewismus" - und überfiel die Sowjetunion, opferte Millionen deutscher Menschenleben und führte unser Volk in die furchtbarste Katastrophe seiner Geschichte. [] Kein anderer als Dr. Schumacher, der sich alle Mühe gibt, Adenauer und Blücher den Rang abzulaufen, hat die wahren Absichten der Kriegshetzer enthüllt, als er [] "die offensive Verteidigung ..., die Kriegsentscheidung an Weichsel und Njemen" (Neuer Vorwärts, 25. 8. 1950) [] forderte. [] Das ist der unverhüllte Ruf nach dem Angriffskrieg. So spricht nur ein toller Kriegsbrandstifter, der nicht bloß jeden Sinn für die Wirklichkeit verloren hat, sondern der sich offenbar nichts daraus macht, Deutsche gegen Deutsche in den Krieg zu hetzen, Millionen Menschenleben vernichtet und unsere Heimat in eine "tote Zone" verwandelt zu sehen. [] Kein Wunder, daß die sozialdemokratischen Zeitungen die jüngsten Kriegsreden Schumachers nicht in vollem Wortlaut veröffentlichen. Kein Wunder, daß sie den sozialdemokratischen Werktätigen die Erklärung Schumachers verschwiegen: [] "Wir sind bereit, wieder Waffen zu tragen, wenn die Westlichen Alliierten mit uns das gleiche Risiko übernehmen." [] (Neue Zeitung, 18. 9. 1950) [] Schumacher ruft offen zur Remilitarisierung, ja zum Angriffskrieg gegen die Völker des Ostens und gegen die Deutsche Demokratische Republik auf. Voller Abscheu und Empörung werden sich alle ehrlichen Sozialdemokraten gegen diese Kriegspolitik wenden. Sie werden sich dagegen wenden, nicht nur, weil sie, wie alle anständigen Menschen, den Frieden wollen, sondern auch weil sie wissen, daß es die Imperialisten sind, die den Krieg vorbereiten, daß die Kriegstreiber dort sitzen, wo Aufrüstung und Krieg ein profitables Geschäft bedeuten, weil sie wissen, daß die sozialistische Sowjetunion und die Kommunisten sich stets für den Frieden einsetzen. [] Die Verkündung der offenen Kriegsvorbereitung auf westdeutschem Boden ist begleitet von einer wilden Hetzjagd auf die Friedensanhänger. Krieg und Faschismus sind Zwillingsbrüder. Je unverhüllter die Kriegsvorbereitung, desto brutaler die Verfolgungsmaßnahmen gegen alle jene, die sich dem Kriegskurs widersetzen, desto mehr bedient man sich faschistischer Methoden. [] Begonnen wurde diese Hexenjagd mit jener verleumderischen Anklage gegen den Vorkämpfer des Friedens in Westdeutschland, gegen Max Reimann - und mit der willkürlichen Aufhebung seiner Immunität. Seither hat ein Generalangriff auf die demokratischen Rechte des Volkes eingesetzt. Die im Bonner Grundgesetz und in den Länderverfassungen verbrieften Rechte auf Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit werden mit Füßen getreten, Friedenszeitungen werden verboten, Friedenskundgebungen auseinandergejagt, Hunderte von Friedenskämpfern verfolgt und in die Gefängnisse geworfen. [] Als jüngste Willkürmaßnahme hat die Adenauer-Regierung befohlen, Arbeiter, Angestellte und Beamte aus dem Staatsdienst zu entlassen, nur weil sie fortschrittlichen Organisationen angehören, die sich für den Frieden und ein einiges, unabhängiges Deutschland einsetzen. Man scheut sich nicht, einen Ueberfall auf das Parteihaus der KPD in Szene zu setzen und verweigert den Anwesenden sogar das elementare Recht, bei der Durchsuchung ihrer Räume und ihrer Aktentaschen zugegen zu sein. [] Diese wilden Gewaltmaßnahmen sind Ausdruck der Furcht und des schlechten Gewissens der Kriegstreiber. Die wachsende Kraft der Friedensbewegung in Westdeutschland versetzt sie in Unruhe. Hauptkriegsverbrecher vom Schlage des Rüstungsmagnaten Flick, des Lügenpressechefs Dietrich und des Blut- und Bodenhäuptlings Darré werden auf freien Fuß gesetzt - Friedensanhänger aber werden verfolgt. Das allein genügt, um den Kriegskurs der Bonner Machthaber und ihrer ausländischen Auftraggeber schlaglichtartig zu beleuchten. Nur wer den Krieg vorbereitet, hat Ursache, den Friedenswillen und die Friedensbestrebungen zu fürchten. Jawohl, die Kriegstreiber haben allen Grund, durch die stündlich steigende Aktivität der Friedensanhänger in Westdeutschland beunruhigt zu sein. [] Wie zur Zeit Hitlers und Himmlers, sollen auch heute als erste die Kommunisten getroffen werden, weil die Kriegstreiber sehr wohl wissen, daß die Mitglieder der Partei Karl Liebknechts, Rosa Luxemburgs und Ernst Thälmanns die mutigsten und opferbereitesten Kämpfer für den Frieden sind. Immer mehr Menschen erkennen, daß nur die Kommunistische Partei die Lebensfragen unseres Volkes, die Fragen des Friedens und der nationalen Einheit auf demokratischer Grundlage aufgreift. Immer mehr kommen zu der Einsicht, daß die KPD kühn und unerschrocken die Sache des Friedens verficht und daß es keinen glühenderen Friedenskämpfer und keinen besseren Patrioten gibt als Max Reimann. [] Die Gewaltmaßnahmen richten sich heute wie damals in Wirklichkeit gegen alle fortschrittlichen und friedliebenden Deutschen, insbesondere gegen die gewerkschaftlich Organisierten und gegen die sozialdemokratischen Arbeiter. Schon fordert der Regierungssachverständige und alte Gewerkschaftsfeind Röpke Maßnahmen gegen die Tätigkeit der Gewerkschaften. Schon werden Einschränkungen in gewerkschaftlichen Tätigkeit der Eisenbahner verfügt. Diese Gewaltmaßnahmen sind nicht nur Ausdruck des unverhüllten Kriegskurses. Sie sind auch ein Zeichen der Schwäche der Kriegstreiber, die nichts mehr fürchten, als die zur organisierten Kraft vereinigte Friedenssehnsucht des deutschen Volkes. [] Männer und Frauen, deutsche Jugend! [] Schon einmal an einer geschichtlichen Wende für das deutsche Volk hat die Kommunistische Partei Deutschlands durch ihren unvergeßlichen, im faschistischen Konzentrationslager ermordeten Führer Ernst Thälmann, das deutsche Volk gewarnt: [] "Hitler - das ist der Krieg!" [] Das war im Jahre 1932, als Ernst Thälmann dem deutschen Volke zurief: [] "Ich richte den Appell an die deutschen Werktätigen, ihre ganze Kraft im Kampf gegen daß imperialistische Kriegsgemetzel in die Waagschale zu werfen ... Die deutsche und die internationale Arbeiterschaft müssen schon heute alles einsetzen, um dieses Weltverbrechen auf das schärfste zu bekämpfen." [] Es hat sich bitter gerächt, daß unser Volk diese Worte des großen deutschen Friedenskämpfers und Patrioten nicht gehört hat. [] Wieder erheben wir warnend unsere Stimme: [] Die Kriegsgefahr, die Gefahr für das Leben unseres Volkes, ist außerordentlich ernst. Mit den in New York beschlossenen Maßnahmen sollen die wirtschaftlichen und menschlichen Kraftquellen Westdeutschlands restlos in den Dienst der Kriegsvorbereitungen gegen die Sowjetunion, gegen die Volksdemokratien und gegen unsere Schwestern und Brüder im Osten unserer Heimat gestellt werden. [] Das kann und darf nicht sein! Jeder Deutsche weiß, daß ein solcher Krieg auf deutschem Boden geführt werden, daß er unser Vaterland in ein einziges Leichenfeld verwandeln würde. Jeder Deutsche weiß, daß die "Verteidigungslinie an der Elbe", von der amerikanische Generale, von der Adenauer und Schumacher sprechen, die Verwüstung unserer Heimat bedeuten müßte. [] Die deutschen Jugendlichen, die vielerorts in den amerikanischen Arbeitskompanien die Annahme der Waffen verweigerten, haben Zeugnis abgelegt von dem kämpferischen Friedenswillen der deutschen Jugend. Diese Jugend wendet sich leidenschaftlich gegen das verbrecherische Ansinnen, für die Profite amerikanischer Dollarkönige auf den Schlachtfeldern zu verbluten. [] Millionen Jugendliche, ehemalige Frontsoldaten und Offiziere, antworten auf den Plan der Aufstellung westdeutscher Divisionen: "Ohne mich!" [] Millionen Frauen und Mütter, die die grauenvollen Schrecken der Bombennächte des letzten Krieges durchlebten, haben sich geschworen, das Leben ihrer Kinder, das Teuerste, was sie besitzen, vor den Anschlägen der Kriegsabenteurer zu schützen. [] Das ganze deutsche Volk will den Frieden. Es will leben und seiner friedlichen Arbeit nachgehen. Arbeiter, Bauern, Handwerker, Geistesschaffende, Gewerbetreibende, Kaufleute, unsere Frauen und unsere Jugend - keiner von ihnen will für die Profite des kleinen Häufleins in- und ausländischer Kriegsgewinnler eines Sinnlosen Todes sterben. [] Aber der Frieden kann nur erhalten werden, wenn dieser Friedenswille des Volkes zur machtvollen, alles bezwingenden Friedenstat wird. Der Frieden - das lehrt uns die bittere Erfahrung zweier Weltkriege - muß den Kriegstreibern in hartem, zähem Kampf abgetrotzt, er muß erkämpft und erzwungen werden. [] Aber kann es eine höhere Verpflichtung geben - vor uns selbst und vor unseren Kindern - als den Frieden, als das Leben zu erhalten? Kann auch nur ein einziger anständiger Deutscher es vor seinem Gewissen und vor seinen Kindern verantworten, in diesem heiligen Kampfe abseits zu stehen? Der Frieden kann erhalten werden, wenn alle friedensliebenden Menschen sich einig sind, wenn sie ihren Willen zur mächtigen Friedenstat werden lassen. [] In diesem Kampfe haben wir einen starken Bundesgenossen. Die bereits mehr als 800 Millionen zählende Weltfriedensbewegung ist eine gigantische Kraft, wie sie die Geschichte der Menschheit noch nie gekannt hat. [] Die stärkste Bastion des Friedens ist die große, unbesiegbare Sowjetunion, die seit ihrem Bestehen kühn und unbeirrbar an der Spitze des Kampfes für den Frieden und für die Gleichberechtigung der Nationen steht. [] Die Sowjetunion ist ein sozialistisches Land, ein Land, in dem es niemanden gibt, der an Rüstungen oder am Kriege verdienen könnte. Ein Land, dessen grandiose Aufbaupläne nur im Frieden verwirklicht werden können. [] Weil die Völker der sozialistischen Sowjetunion ihr Aufbauwerk nur im Frieden vollbringen können, weil in der Sowjetunion die kapitalistischen Kriegsinteressenten für immer ausgemerzt sind, deshalb scharen sich alle Kämpfer für den Frieden um die Sowjetunion. Sie wissen: Sowjetunion - das ist der Friede. [] Jetzt erst wieder hat die UdSSR durch ihren Außenminister Wyschtinski in den Vereinten Nationen die Forderungen aller friedliebenden Menschen der Welt zum Programm erhoben und die bedingungslose Aechtung der Atombombe, die sofortige Beschränkung der Rüstungen der fünf Großmächte, die friedliche Beilegung des Konfliktes in Korea, die unverzügliche Einstellung der Massenbombardierungen gegen die friedliche koreanische Bevölkerung, das Verbot jeglicher Kriegshetze verlangt. [] Das sind die Forderungen der ganzen friedliebenden Menschheit. Es sind nicht zuletzt die Forderungen aller deutschen Friedensanhänger, die nicht wollen, daß Deutschland zum Schlachtfeld wird und daß Deutsche gegen Deutsche Krieg führen. [] Angesichts des Ernstes der Kriegsgefahr und im Bewußtsein seiner historischen Verantwortung gegenüber der Westdeutschen Bevölkerung ruft der Parteivorstand der KPD alle friedliebenden Deutschen auf: [] Verteidigt den Frieden und damit das Leben unseres Volkes! Keine Hand für die Herstellung und den Transport von Kriegsmaterial! [] Keinen Pfennig für Kanonen und Panzer! Jeder Groschen mehr Lohn ist ein Groschen weniger für Aufrüstung und Krieg! Gebt Eure Unterschrift für die bedingungslose Aechtung der Atombombe! [] Fordert die friedliche Lösung des Korea-Konfliktes durch die rechtmäßigen Vertreter des Sicherheitsrates! Fordert den Abzug aller ausländischen Truppen aus Korea! Fordert die sofortige Einstellung der barbarischen Bombenangriffe auf die friedliche Bevölkerung! Uebt Solidarität mit den Opfern des Bombenterrors! [] Fordert die sofortige Beschränkung aller Rüstungen! [] Fordert das Verbot jeglicher Kriegshetze! [] Bildet überall Friedenskomitees und Ausschüsse in Betrieben und Büros, in Schulen und Hochschulen, in den Städten und auf dem Lande! [] Kämpft gegen die ungesetzlichen und verfassungswidrigen Gewaltmaßnahmen gegen Friedenskämpfer! Verteidigt die demokratischen Rechte des Volkes! [] Der Friede und die Sicherheit unseres Volkes können nur gesichert werden durch die Wiederherstellung der deutschen Einheit auf demokratischer Grundlage, durch einen gerechten Friedensvertrag und den Abzug aller Besatzungstruppen! [] Arbeiter! Ihr seid die stärkste Kraft unseres Volkes! Ihr tragt die größte Verantwortung dafür, daß unserem Volke der Frieden erhalten bleibt! Sozialdemokratische Arbeiter, denkt daran, daß Faschismus und Krieg nie möglich gewesen wären, wenn die deutsche Arbeiterklasse 1933 ihre Einheit verwirklicht hätte! Wenn sozialdemokratische, kommunistische, christliche und parteilose Arbeiter sich im Kampf für den Frieden vereinigen, dann gibt es keine Macht auf Erden, die unser Volk in einen neuen Krieg stürzen kann. [] Deutsche! Der Kampf für den Frieden ist die heilige Verpflichtung eines jeden anständigen Menschen! [] Uns selbst und unseren Kindern sind wir es schuldig, kein Opfer zu scheuen, um unserem Volke den Frieden zu erhalten. [] Alles für das Leben und die Zukunft unseres Volkes! [] Jeder Deutsche ein aktiver Kämpfer für den Frieden! [] Alles für Deutschland! Alles für den Frieden! [] Oktober 1950. [] Parteivorstand der KPD
Published:1950