Wo hat die Jugend eine Zukunft?

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Wo hat die Jugend eine Zukunft? [] [] 750000 Jugendliche genießen die "Freiheit", die bundesrepublikanischen Stempelstellen bevölkern zu dürfen. Gewiß, eine eigenartige Freiheit. Tag um Tag, Woche um Woche, Jahr um Jahr herumirren...

Full description

Bibliographic Details
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 05.08.1951 - 19.08.1951
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/32A4D2CE-A86A-43E0-9FDC-63C5AA4931C2
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Wo hat die Jugend eine Zukunft? [] [] 750000 Jugendliche genießen die "Freiheit", die bundesrepublikanischen Stempelstellen bevölkern zu dürfen. Gewiß, eine eigenartige Freiheit. Tag um Tag, Woche um Woche, Jahr um Jahr herumirren zu müssen, ohne Aussicht auf eine Lehr- oder Arbeitsstelle. [] Eine erschreckende Situation. Das um so mehr, als Statistiker beim "Bundesminister für Wirtschaft" errechnet haben, daß von den Schulabgängen "in den Jahren 1952 bis 1955 jährlich 200000 bis 300000 Jugendliche ohne Lehr- und Arbeitsstellen bleiben", d. h. also, von der Schulbank weg zu den Stempelstellen gehen müssen. [] [] Und wie sieht es in der Deutschen Demokratischen Republik aus? [] Dazu die "Düsseldorfer Nachrichten", denen wir im allgemeinen nicht nachsagen können, daß sie mit den "Kommunisten" sympathisieren: "Jenseits der Zonengrenze gibt es keine Jugendarbeitslosigkeit. Von den 123000 Lehrstellen, die nach dem Volkswirtschaftsplan (der Deutschen Demokratischen Republik) neu zu schaffen sind, dürften - wie bereits im vergangenen Jahre - manche von Jugendlichen eingenommen werden, die in der Bundesrepublik nur einen Platz auf dem Arbeitsamt fanden." [] Ja, niemand kann die Erfolge in der Deutschen Demokratischen Republik mehr verleugnen. Es hat sich auch inzwischen bei uns herumgesprochen, daß die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik all ihre Sorge den Menschen und besonders der Jugend zuwendet und großzügige Maßnahmen zur Förderung der Jugend durchführt. Selbst die "Düsseldorfer Nachrichten" berichten davon, daß in der deutschen Demokratischen Republik allein im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 400 bis 500 Millionen DM für Zwecke der Förderung der Jugend ausgegeben wurden und im Haushaltsjahr 1951 - um ein Beispiel zu nennen - 60 Millionen DM für Jugendherbergen und Sportanlagen vorgesehen sind. [] Zur Förderung der Jugend und des Sports sind die Mittel im Osten unseres Vaterlandes von 307 Millionen DM im Jahre 1950 auf 524,2 Millionen DM im Jahre 1951 erhöht worden. [] Jeder Jugendliche kann in der Deutschen Demokratischen Republik nach Verlassen der Schule einen Beruf nach seiner Eignung und seinem Wunsch wählen. Lehrlingsheime und Ausbildungsstätten stehen ihm in großer Zahl zur Verfügung. Vor ihm steht nicht das Gespenst der Arbeitslosigkeit. [] Wo hat also die Jugend eine Zukunft? In der Deutschen Demokratischen Republik oder in der Bundesrepublik? [] Jugendliche Westdeutschlands, wollt Ihr noch länger in Ungewißheit leben? Wollt Ihr weiterhin ohne Aussicht auf eine frohe und glückliche Zukunft sein? Wir denken: Nein. Deshalb müßt Ihr entschieden für die Sicherung Eurer Existenz, d. h. um Euren Arbeitsplatz kämpfen. [] Ihr müßt verhindern, daß anstatt Ferienlager Stammlager eines neuen militaristischen Arbeitsdienstes geschaffen werden, wie der Vorsitzende des Bundes ehemaliger Reichsarbeitsdienstangehöriger bekannt gegeben hat. Denkt daran, daß diese Stammlager nichts anderes bedeuten als die Vorstufe der militaristischen Ausbildung für einen neuen Raubkrieg, in dem auch Ihr, wie Millionen Deutsche des Hitlerkrieges, für die Interessen der Rüstungs- und Kriegsgewinnler verbluten sollt. [] Deshalb müßt Ihr Euch aktiv der Remilitarisierung widersetzen, die nicht aus dem Elend herausführt, sondern im Gegenteil, Euch und unser ganzes Volk in die nationale Katastrophe treiben wird, wenn nicht die Deutschen in Ost und West die Remilitarisierung mit allen Kräften verhindern. [] Folgt dem heldenhaften Beispiel unserer jungen Schwestern und Brüder, die auf Helgoland landeten, damit diese Insel nicht weiter für die Kriegsvorbereitungen verwendet wird. Beteiligt auch Ihr Euch an den entschlossenen Friedenstaten der Jugendlichen, die durch die Amerikaner angebrachte Sprenglöcher im Loreleifelsen unbrauchbar machten und mit Zement verschlossen. Macht es wie die Jugendlichen, die bei Hallstadt Gerüste und Bohrgeräte, die zur Vorbereitung von Sprengkammern an den Brücken gebraucht werden, in den Main warfen. Leistet gemeinsam mit den anderen Friedenskämpfern aktiven Widerstand gegen alle möglichen Vorbereitungen des amerikanischen Krieges auf deutschem Boden. [] [] Jugendliche! Kämpft gemeinsam mit allen nationalbewußten Deutschen für Eure friedliche und glückliche Zukunft. [] Laßt Euch nicht abhalten, zu den Weltfestspielen der Jugend und Studenten für den Frieden vom 5. bis 19. August nach Berlin zu fahren! Dort treffen sich die Vertreter der friedliebenden Jugend der ganzen Welt, mit denen Ihr Erfahrungen austauschen könnt. Überzeugt Euch selbst vom friedlichen Aufbau in der Deutschen Demokratischen Republik. Ihr werdet dann selbst entscheiden können, welcher Weg der Jugend eine frohe und glückliche Zukunft öffnet. [] [] Die Lehrlinge von Siemens-Plania fertigen unter Anleitung ihres Ausbilders Geschenke für die ausländischen Gäste zu den Weltfestspielen an [] Während der Halbzeitpause des deutsch-polnischen Fußball-Länderspiels im Walter-Ulbricht-Stadion in Berlin am 24. April 1951 zeigen junge Weißenseer Sportlerinnen kunstvolle Rhönradvorführungen [] Westberlin [] Im Arbeitsamt Kreuzberg herrscht täglich ein großer Andrang von Arbeitslosen
Published:05.08.1951 - 19.08.1951