Dein Kandidate stellt sich vor!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Dein Kandidat stellt sich vor! Fritz Ohlig M.d.B. [] Unser bisheriger Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Delmenhorst, Wesermarsch und den größten Teil von Oldenburg ? Land, Fritz Ohlig, wurde am 20. Januar 1902 in Striegau in Schlesien...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirksvorstand Oldenburg, Paul Hug & Co., Wilhelmshaven
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/519EB23D-8D7C-40EA-B680-A5B6A283C1AC
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Dein Kandidat stellt sich vor! Fritz Ohlig M.d.B. [] Unser bisheriger Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Delmenhorst, Wesermarsch und den größten Teil von Oldenburg ? Land, Fritz Ohlig, wurde am 20. Januar 1902 in Striegau in Schlesien geboren. Sein Vater mühte sich ehrlich bei schwerer Arbeit in den schlesischen Steinbrüchen, das tägliche Brot für sich, seine Frau und zwölf Kinder zu verdienen. Die Hauptlast trug die einfache aber gütige Mutter. Es reichte trotz aller Sparsamkeit nicht her noch hin. Durch Stühleflechten verdienten die Kinder ein paar Mark in der Woche dazu. Nach der Schulentlassung erlernte Fritz Ohlig ebenfalls das Steinmetzhandwerk. Sehr früh schloß er sich der sozialistischen Arbeiterbewegung an. Im Jahre 1924 wurde er Jugendsekretär in Breslau und 1930 Geschäftsführer des Verbandes der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands in Berlin. [] Arbeiten und Lernen war immer seine Parole. Er hörte ein Semester Vorlesungen an der Helmvolkshochschule Tinz bei Gera. Die anderen Semester aber studierte er an der Hochschule des Lebens. Seine Arbeit wurde 1933 unterbrochen. Nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager 1934 arbeitete er wieder in seinem Beruf in einem Steinmetzgeschäft in Berlin. Krieg, Gefangenschaft und Reimkehrerschicksal waren die weiteren Stationen auf seinem Lebensweg. Im Frühjahr 1941 wurde er Soldat. Bei der Kapitulation geriet er 1945 in Italien in amerikanische Kriegsgefangenschaft, wurde an Frankreich ausgeliefert und arbeitete in französischen Steinbrüchen in den Pyrenäen. Ende 1917 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Seit November 1947 ist er Bezirkssekretär der Sozialdemokratischen Partei im Bezirk Weser?Ems. Am 14. August 1949 wurde er durch das Vertrauen seiner Wähler in direkter Wahl zum Bundestagsabgeordneten gewählt. In den letzten vier Jahren leistete er in dieser Eigenschaft wertvolle Arbeit für unseren Wahlkreis. Alle Bestrebungen zur Behebung der wirtschaftlichen Not in unserem Gebiet fanden seine Unterstützung. Ob es sich um den Marschenwasserverband, die Deich und Sielachten, die wasserwirtschaftlichen Sorgen der Bauern, den Straßenbau, die Belange der Unterweserhäfen, die Wiederbelegung der Werke in Einswarden und Lemwerder oder um die Sorgen der kommunalen Selbstverwaltung handelte, immer war er hilfsbereit zur Stelle. In den wenigen sitzungsfreien Tagen, die ihm die Parlamentsarbeit ließ, war er ständig in irgendeinem Gebiet seines großen Wahlkreises zu finden. Auch sein Versprechen, seine Wähler laufend zu unterrichten, hat er gehalten. Mehr als 150 öffentliche Versammlungen und Besprechungen wurden in den letzten vier Jahren von ihm in seinem Wahlkreis durchgeführt. Er hat in diesen vier Jahren unser Vertrauen nicht enttäuscht. Deshalb Vertrauen gegen Vertrauen! [] Wir wählen wieder Fritz Ohlig! [] Schafft Arbeitsplätze! Dieser Ruf ist besonders dringend für unseren Wahlkreis. Noch stehen die Arbeitshallen in Lemwerder und Einswarden leer. Die Arbeitslosenziffern sind vor allen Dingen auch in den umliegenden Landgemeinden besonders hoch. Alle Bemühungen scheiterten bis jetzt, weil man durch Steuersenkungen bei den hohen Einkommen die Selbstinvestitionen begünstigte. Damit wurde in allererster Linie der Betriebsegoismus gefördert. Die Steuern gehören in die öffentlichen Kassen, damit durch eine Kreditlenkung eine gleichmäßige Steuerung der Arbeitsbeschaffung erfolgen kann. Das soziale Gefälle zwischen Notstandsgebieten und industriell Übersetzten Gebieten muß beseitigt werden. Die soziale Sicherung durch einen Arbeitsplatz ist nur möglich, wenn Planung und Lenkung die künftige Wirtschaftspolitik bestimmen. Der sozialdemokratische Odenthalplan will zusätzlich 1 Milliarde DM für die Arbeitsbeschaffung flüssig machen. Der Bundesfinanzminister hat bis jetzt diesen Plan abgelehnt. Wählt deshalb Sozialdemokraten! Delmenhorst braucht eine Umgehungsstraße! [] Die Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang häufen sich in Delmenhorst. Schuld daran sind die engen Durchfahrtsstraßen in der Stadt. Es schneiden sich in Delmenhorst zwei Bundesstraßen. Die Straße Holland?Bremen und Bremen?Ruhrgebiet. Die Notwendigkeit einer Umgehungsstraße wurde anerkannt, aber man wird ständig mahnen und drängen müssen. Deshalb: Wählt Sozialdemokraten! Nun mußt Du selbst entscheiden! Es geht um Dein Schicksal und um die Zukunft Deiner Kinder. Wenn Du die falsche Wahl triffst, gibt es kein Zurück. Denn die nächsten vier Jahre entscheiden über Deutschlands Sein oder Nichtsein und damit über Leben und Tod für Dich und die Deinen. Es geht um unser Vaterland und alle Völker Europas! Darum darfst Du bei dieser Wahl nicht leichtfertig "tippen" ? Du mußt wissen, was Du willst. Wähle Dir eine bessere Regierung! Die SPD will Dein Los erleichtern. Sie verspricht keine Wunder, aber sie steht zu ihrem Wort. Deshalb Deine Stimme für die SPD [] [] 2,5 Millionen für die unteren Huntedeiche! Es gibt immer wieder große Ueberschwemmungskatastrophen. Menschliche Planung und Vorsorge können die Gefahren mindern. Deshalb bauten Generationen vor uns Uferschutz und Deiche. Aber sie müssen ständig in Ordnung gehalten werden. Die dafür aufgewendeten Mittel sind wirtschaftlich bestens angelegt. Es gelang dem Bundestagabgeordneten Ohlig im Haushaltsausschuß des Bundestages, die im Bundesetat 1953/54 vorgesehene Summe von 1,5 Millionen für den Ausbau der unteren Huntedeiche auf 2,5 Millionen zu erhöhen. Damit können wenigstens die allerdringlichsten Arbeiten für Uferschutz und Deichsicherung vorgenommen werden und Arbeiter finden Lohn und Brot. [] "Wie danken..." [] "Als alleinstehende Frau aus dem Kreis der Heimatvertriebenen danke ich Ihnen für Ihre Arbeit im Ausschuß für den Lastenausgleich. Ich habe als einzige Einnahme für meinen Lebensunterhalt nur die Unterhaltsrente . . ." [] "Mein kleines Häuschen habe ich mir in jahrelanger Arbeit geschaffen. Ich danke Ihnen, daß Sie für die Erhöhung der Freigrenze von 3000,? auf 5000,? DM eingetreten sind . . ." [] "Am Sonnabend, dem . . . feiern wir in unserer kleinen Moorgemeinde das Abschiedsfest von der Petroleumlampe. Wir wissen, daß wir unseren Anschluß an die elektrische Lichtleitung nur Ihrer Hilfe zu verdanken haben. Deshalb laden wir Sie herzlichst ein ..." [] "Verbindlichen Dank für Ihre liebenswürdige Mitteilung. Hoffentlich kommen die Räumboote recht bald, damit die ärgsten Schäden behoben werden ... " [] "Das Wasser? und Schiffahrtsamt hat mitgeteilt, daß das Baggerprogramm genehmigt und darin vorgesehen ist, daß der Eimerbagger "Persante" im April und Mai den Hafenschlauch ausbaggern wird. Namens der Gemeinde darf ich Ihnen danken für die entscheidende Hilfe bei der Behebung unserer Nöte ..." Der Gemeindedirektor. [] "Der Unterzeichnete dankt Ihnen vielmals für Ihre bisherigen Bemühungen. Es wäre bitter für die Gemeinde, wenn ihr nicht geholfen werden könnte..." Der Gemeindedirektor. [] "...Ich verbinde damit meinen herzlichsten Dank für die viele Arbeit, die sie in den vergangenen Jahren für uns geleistet haben. Ich würde mich freuen, wenn Sie auch im kommenden Bundestag weiterhin erfolgreich für uns wirken könnten..." Der Deichband. [] "Der Antrag, der auf eine Weisung des Bundeswirtschaftsministeriurns in Bonn eingereicht werden mußte, umfaßte den Bedarf von 20 000 m Stahlrohren ¾ 5000 m Stahlrohren 1 2000 m Stahlrohren 11/4 1000 m Stahlrohren 11/2 [] Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich der Sache annehmen würden." Oldenburgisch?Ostfriesischer Marschenwasserverband [] "Endlich habe ich meine Rentenangelegenheit durch. Für Ihre Unterstützung danke ich.. Wer weiß, wie lange ich sonst noch hätte warten müssen..." [] "Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen im Namen des Rates und der Stadtverwaltung für Ihre außerordentlich nachdrücklichen Bemühungen den herzlichsten Dank auszusprechen. Ich bin davon überzeugt, daß ohne Ihre nachdrücklichen Bemühungen dieser Erfolg nicht erzielt worden wäre..." Der Oberstadtdirektor. [] "Wir nehmen an, daß Ihre Bemühungen uns diesen Erfolg gebracht haben, und wir sprechen Ihnen für die erfolgreiche Wahrnehmung unserer Belange, die uns alle in Elsfleth angeht, unseren verbindlichsten Dank aus..." Elsflether Werft AG. [] Ordnung im Wasserhaushalt [] Die Rechtszersplitterung auf dem Gebiet des Wasserrechts ist besonders groß. Zur Zeit gelten in Hessen, Oldenburg und Ostfriesland vier verschiedene Wassergesetze. Der Wasserhaushalt ist aber für das Wohlergehen der Bevölkerung von ausschlaggebender Bedeutung. Die Trinkwasserversorgung ist für viele Gemeinden nicht sichergestellt. Der Bund kann diese Verpflichtung nicht einfach auf die kommunale Selbstverwaltung abwälzen. Er muß hier helfend eingreifen. Die Fachleute des Bundeswirtschaftsministeriums schätzen die Kosten für die Ordnung des Wasserhaushalts auf 5 Milliarden DM. Im Bundesetat stehen nur 5 Millionen. Wählt einen Bundestag, der mehr Verständnis aufbringt. [] Bedürftigkeit [] Der Vorsitzende der Spruchkammer IV/7 beim Oberversicherungsamt stellte kürzlich in einer Urteilsbegründung fest, daß jemand, der 8,70 DM Arbeitslosen - Fürsorge-Unterstützung + 1,20 DM Familienzuschlag für seine Frau in der Woche erhält, "grundsätzlich nicht als bedürftig angesehen werden kann". "Es muß unterstellt werden", heißt es weiter, "daß der Gesetzgeber Unterstützungen in solcher Höhe festgesetzt hat, als sie zur Fristung des Lebensunterhaltes für erforderlich angesehen werden." Der "Gesetzgeber", der wöchentlich 9,90 DM für ein Ehepaar für ausreichend hält, waren die Regierungsparteien CDU, FDP und DP. Seit Jahren bemüht sich die SPD im Bundestag vergeblich, die Renten und anderen Sozialleistungen für Alte, Kranke und Arbeitslose zu erhöhen und den heutigen Lebenskosten anzupassen. Immer wieder haben die Regierungsparteien nein gesagt. Rentner und Unterstützungsempfänger müssen daran denken, wenn sie zur Wahlurne gehen! Wählt Liste 1 SPD [] Herausgeber: Bezirksvorstand der SPD, Oldenburg, Langestraße 2. Druck: Paul Hug & Co., Wilhelinshaven
Published:06.09.1953