Die Frau gehört an den Suppentopf? . Frauen verstehen nichts vom Regieren?

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Frau gehört an den Suppentopf? Frauen verstehen nichts vom Regieren? Sie sind erschrocken und empört über eine solche Auffassung? Ehrlich gesagt - wir sind es auch. Bekanntlich gibt es in Deutschland mehr Frauen als Männer. 53 Prozent der...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesorganisation Hamburg, Auerdruck GmbH, Hamburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/00724602-2EE7-4E43-B5B8-1750584FCD7D
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Die Frau gehört an den Suppentopf? Frauen verstehen nichts vom Regieren? Sie sind erschrocken und empört über eine solche Auffassung? Ehrlich gesagt - wir sind es auch. Bekanntlich gibt es in Deutschland mehr Frauen als Männer. 53 Prozent der Wähler sind Frauen. Nun sollte man meinen, daß die Frauen entsprechend in den Parlamenten und Regierungen vertreten sind. Weit gefehlt. Die Adenauer?Regierung ist ein reines Männerkabinett [] Frauen sind hier offensichtlich unerwünscht. Frauen verstehen also nichts vom Regieren. Auch in der Zukunft wünscht man die Mitarbeit der Frau im Bundestag nicht. Wie anders ist es sonst zu erklären, daß in Hamburg die CDU/FDP/DP in den acht Wahlkreisen nicht eine Frau zur Wahl stellen. Nur Männer werden uns präsentiert. Kaum glaublich, meinen Sie? Aber leider wahr. Die CDU/FDP/DP schicken also keine Hamburgerin nach Bonn! Und wie sieht es bei den anderen Parteien aus? Auch der Gesamtdeutsche Block (BHE) hat in den acht Wahlkreisen nur Männer aufgestellt. Ebenfalls die Deutsche Reichspartei (DRP) präsentiert uns lediglich Männer. Nur die SPD schätzt die Mitarbeit der Frauen! In drei Wahlkreisen stehen Frauen an der Spitze. Auch auf der Landesliste sind die Frauen so vertreten, daß sie mit Sicherheit in den Bundestag einziehen werden. Wir stellen Ihnen vor: Frau Irma Keilhack, MdB, 45 Jahre alt, Hausfrau. Kandidatin im Wahlkreis 19; Frau Gertrud Lockmann, MdB, 58 Jahre alt, Helferin in Steuersachen, Kandidatin im Wahlkreis 22; Frau Charlotte Walner?von Deuten, 47 Jahre alt, Rechtsanwältin, Kandidatin im Wahlkreis 16. Diese drei Hamburgerinnen werden also im neuen Bundestag für die Frauen Hamburgs sprechen. Es werden die einzigen Frauen sein, die Hamburg ins Parlament schickt, und sie werden von der Sozialdemokratischen Partei zu dieser hohen Aufgabe berufen. Die SPD ist nämlich der Meinung: Frauen verstehen etwas vom Regieren! Wer will bestreiten, daß Frau Senator Paula Karpinski in Hamburg mit viel Geschick und beachtlichern Erfolg ihre Regierungsgeschäfte leitet? Wer will bestreiten, daß Frau Louise Schroeder mit Energie und kluger Diplomatie die Stadt Berlin zu einer Zeit geführt hat, als die Blockade der Russen diese Stadt aushungern und für das kommunistische Terrorregime sturmreif machen sollte? Beide Frauen sind Sozialdemokraten! Wo die SPD Frauen in die Verantwortung stellt, da haben diese Frauen ihre Aufgabe zum Wohle des Volkes glänzend gemeistert. So verdienen auch unsere drei Hamburger Kandidatinnen das uneingeschränkte Vertrauen der Hamburger Frauen. Geben Sie den "Parteimännern" für ihre Überheblichkeit und Anmaßung einen kleinen Denkzette! Wählen Sie Frauen in den Bundestag! Wählen Sie sozialdemokratisch! Dann wählen Sie immer richtig! SPD [] Herausg.: Sozialdemokratische Partei Deutschlands Landesorganisation Hamburg. [] Druck: Auerdruck GmbH, Hamburg 1
Published:06.09.1953