Das neue Firmenschild der KP

Agitation gegen die Bestrebungen der KPD, im Westen eine Verschmelzung mit der SPD herbeizuführen.; Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Das neue Firmenschild der KP [] Ablehnung auf der ganzen Linie [] Die SED-Aktion der Kommunistischen Partei ist verpufft. Wie im Vorjahr, so le...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Unterbezirk Dortmund, R. Krawehl, Dortmund
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: ca. 1947
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/C735FAA4-40FF-4021-B8A2-350865B377E1
Description
Summary:Agitation gegen die Bestrebungen der KPD, im Westen eine Verschmelzung mit der SPD herbeizuführen.; Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Das neue Firmenschild der KP [] Ablehnung auf der ganzen Linie [] Die SED-Aktion der Kommunistischen Partei ist verpufft. Wie im Vorjahr, so lehnt die sozialistische Bevölkerung auch diesmal die Verschmelzungsbestrebungen der KP ab, in dem richtigen Bewußtsein, daß es der KP nur darum geht, ihre eigenen Reihen aufzufüllen, ' selbst wenn das auf Kosten ihres Namens geschehen muß. [] Mag die KP noch so viel Propagandamaterial aus der Ostzone beziehen, mag sie noch so tief in ihre Kassen greifen, um der SED/KP den erwarteten Zulauf zu sichern, es nutzt nichts. Selbst 'die mehr als 2000 Agenten, die aus der Ostzone in die Westzonen geschickt wurden, um die Sozialdemokraten mit SED-Geist zu infiltrieren, schaffen es nicht. Darüber können auch die Frontberichte von dieser neuesten kommunistischen Kampftätigkeit in der KP-Presse nicht hinwegtäuschen. [] Die SED wird bleiben, was sie als KP gewesen ist und als was sie sich heute schon in der Ostzone gezeigt hat, eine nach außen hin von sowjetrussischen Mächten abhängige Partei, nach innen eine Partei, die nur unter propagandistischer Ausnutzung der jeweiligen Notlage gewisse vorübergehende Erfolge errin-gen kann, und eine Partei, die die alten, kommunistischen Methoden der Lüge und Verleumdung, der Täuschung und des Betruges aus der Zeit vor 1933 und der Verunglimpfung führender Persönlichkeiten im öffentlichen Leben, vor allem wenn es sich um Sozialdemokraten handelt, schon heute wieder aufleben läßt. [] Was will es besagen, wenn die kommunistische Presse über 50 Kreisparteitage der KP berichtet, an denen Hunderte von sozialdemokratischen, christlichen und parteilosen Arbeitern teilgenommen haben sollen. Tausende sollen sich nach der KP-Presse bereits in die Listen der SED eingetragen haben. Zieht man davon die Tausende Mitglieder der KP ab, bleiben wohl kaum noch andere übrig. [] Wenn man demgegenüber die Mittel und den Riesenaufwand von Kräften betrachtet, mit denen die KP ihre Einheitsfront-Taktik durchzuführen bemüht ist, kann man nur zu dem Schluß kommen: Der Erfolg ist gleich Null. Jedenfalls ist der KP nicht der geringste Einbruch in die Reihen der SPD gelungen. [] Die wenigen Renommier- "Sozialdemokraten", die die KP für die SED gewonnen haben will, gönnen wir ihr gerne. Sie sind nie Sozialdemokraten gewesen. Schwindel und Betrug müssen herhalten für die maßlosen Übertreibungen, mit der die KP ihre Aktion startet. Aber Lügen haben kurze Beine. [] Von den 68 Personen, die den in Dortmund in einer Auflage von 75 000 Exemplaren erschienenen "Offenen Brief" der KP unterschrieben haben, in dem zur Bildung der SED aufgefordert wird, und die alle als Mitglieder und Funktionäre der Sozialdemokratischen Partei bezeichnet werden, sind etwa die Hälfte nie Mitglied der SPD gewesen oder bereits seit längerer Zeit aus ihr ausgeschlossen worden. Ein Teil der noch übrigbleibenden ist seinem zu erwartenden Ausschluß aus der SPD nur zuvorgekommen, denn wer für die SED eintritt, für sie wirkt und agitiert, schaltet sich damit automatisch aus der Sozialdemokratischen Partei aus. [] Mit welchen Mitteln die KP Unterschriften des "Offenen Briefes" zusammengebracht hat, das zeigen verschiedene eidesstattliche Erklärungen von Sozialdemokraten, deren Namen unter dem "Offenen Brief" mißbraucht worden sind. Die Träger dieser Namen erklären entrüstet, daß sie niemals etwas für. die SED unterschrieben haben, und daß die SPD allein ihre Partei sei und bleiben werde. Es wurde ihnen ein Brief mit Propagandamaterial überreicht, wobei sie aufgefordert wurden, lediglich den Empfang des Briefes zu quittieren. Sie waren dann nicht nur .erstaunt, sondern auch empört, ihren Namen unter dem Aufruf der SED zu finden. [] In anderen Fällen wurden Sammellisten herausgegeben, und die Geldgeber, die ihren Namen auf diese Sammellisten geschrieben, werden jetzt als Einzeichner in die Listen der SED bezeichnet, worüber sie selbstverständlich ebenso empört sind. Sie lehnen diese Propagandamethoden der SED/KP ab und erklären ebenfalls, daß ihre Partei die SPD ist, und daß sie mit der SED nichts zu tun haben wollen. So werden die Akteure der kommunistischen Einheitsfronttaktik sehr bald selbst erkennen müssen, daß sie auf dem Holzwege sind, wenn sie glauben, mit diesen Mitteichen ihr Ziel, die Zerschlagung der großen, starken Sozialdemokratischen Partei zu erreichen, um dann deren Stelle übernehmen zu können. [] Die Zukunft Deutschlands gehört dem Sozialismus, einem Sozialismus auf freiheitlicher, demokratischer Grundlage. [] Die Sozialdemokratische Partei setzt alles daran, diesen freiheitlichen, demokratischen Sozialismus zu erreichen. In ihrer Stärkung liegt die Gewähr für die Verwirklichung dieses Zieles. Die wirkliche Einheit aller Schaffenden ist darum in einer starken deutschen Sozialdemokratie gewährleistet, nicht aber, wenn den Zersplitterungstendenzen Raum gegeben wird, die der SED/KP-Politik zugrunde liegen. [] Darum alles für die Stärkung der Sozialdemokratischen Partei! [] Der Unterbezirk der SPD für den Unterbezirk
Published:ca. 1947