CSU/CDU und Karl Schiller

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; CSU/CDU und Karl Schiller [] Die Unionsparteien haben einen neuen Star. Unter dem Deckmantel scheinbarer "Unabhängigkeit" kämpft Prof. Schiller Seite an Seite mit Franz Josef Strauß gegen die Regierung, der er angehörte. Sie tadeln,...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Neuer Vorwärts-Druck, Bonn - Bad Godesberg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 19.11.1972
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/976BD528-6CC1-49C7-96E3-5E7B5E41EBE7
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; CSU/CDU und Karl Schiller [] Die Unionsparteien haben einen neuen Star. Unter dem Deckmantel scheinbarer "Unabhängigkeit" kämpft Prof. Schiller Seite an Seite mit Franz Josef Strauß gegen die Regierung, der er angehörte. Sie tadeln, was sie gestern gelobt, und sie loben, was sie gestern getadelt haben. [] Auf der Strecke bleibt Ihre Glaubwürdigkeit - die Glaubwürdigkeit von Schiller, von Strauß und seinen Freunden. Zitate beweisen es. [] "Schiller hat versagt" (CSU-Haushaltsexperte Althammer MdB, im Bayernkurier, 21. 3. 70) [] "Schiller ist ein Fachmann mit großem Sachverstand und großer internationaler Erfahrung, auf dessen Mitarbeit niemand ohne Not verzichten sollte." (Strauß in "Welt am Sonntag", 23. 7. 72) [] Reaktion [] "Mit dem, was Sie (CDU/CSU) morgen früh zur Wahl und zur Abstimmung stellen, steht auch zur Wahl, ob diese Bundesrepublik Deutschland sich auf dem direkten Marsch in die Harzburger Front befindet." (Schiller vor dem Deutschen Bundestag, 26. 7. 72) [] "Dieser Obernazi!" (CDU-MdB Lothar Haase/Kassel im Deutschen Bundestag, 26. 4. 72) [] "Kommen Sie (CDU/CSU) runter vom Podest dämonisierender Generalurteile!" (Schiller vor dem Deutschen Bundestag, 8. 6. 72) [] Marktwirtschaft [] "Die von Wirtschaftsminister Schiller angestrebte perfekte Globalsteuerung ... nährt die Furcht, daß aus dem Versuch einer Wirtschaftspolitik der aufgeklärten Marktwirtschaft eine erste Phase der Planwirtschaft werden könnte." (CDU-Rednerdienst 1969) [] "Schiller ist ein Mann, der ohne Zweifel in seiner grundsätzlichen Einstellung ein überzeugter Anhänger der Marktwirtschaft ist." (Strauß in "Quick", 2. 8. 72) [] "Es genügt nicht, sich als Hüter der Marktwirtschaft und Gegner des Dirigismus aufzuspielen, wobei beides nur Feigenblätter für Versäumnisse sind." (Strauß vor dem Deutschen Bundestag, 23. 6. 71) [] "Ich habe ihn (Schiller) als einen echten Marktwirtschaftler kennengelernt." (Erhard in "Bild", 26. 9. 72) [] Drei Kreuze [] "Als Sie mitregierten, haben Sie die Lage stabilitätspolitisch bagatellisiert und als Opposition heute haben Sie keine konkreten und wirksamen Vorschläge für die Stabilitätspolitik." (Schiller vor dem Deutschen Bundestag, 3. 6. 70) [] "Nun hören wir unseren großen Lehrmeister, Dr. Karl Schiller, der ... so tätig gewesen ist, daß alle ihr Kreuz gemacht haben, wenn er ging und zwei gemacht haben, wenn er irgendwo gekommen ist." (Strauß im "Bayernkurier", 3. 6. 72) [] "Ich wäre zur Zusammenarbeit mit Schiller unter entsprechenden Voraussetzungen bereit." (Strauß in "Bild", 24. 7. 72) [] "Herr Strauß ... Sie bringen neben ihrer höchst subjektiven Ursachenanalyse nicht einen einzigen Beitrag zur Lösung." (Schiller vor dem Deutschen Bundestag, 19. 1. 72) [] "Ich hätte nur einen Wunsch, daß der liebe Gott den Kollegen Schiller noch einmal die Gnade der charakterlichen Wandlungsfähigkeit verleihen möge. Ich schließe seine Hamburger, Berliner und Bonner Tätigkeit ein, wenn ich sage, daß die Beteiligten ihn immer mit leichterem Herzen haben ziehen als kommen sehen." (Strauß in "Bild", 19. 9. 69) [] Ich glaube ..., daß der Rat und die Mitarbeit Schillers innerhalb eines gemeinsamen politischen Rahmens geschätzt wird." (Strauß in "Quick", 2. 8. 72) [] Panik [] "Die Panikmache der CDU führt die wirtschaftspolitische Diskussion in der Bundesrepublik keinen Schritt weiter." (Schiller in BMW-Tagesnachrichten, 21. 12. 70) [] "Ohnehin grenzt das, was er in der Vergangenheit geboten hat, an Gesundbeterei, um nicht zu sagen, Scharlatanerie." (Strauß auf dem CSU-Parteitag lt. "Bayernkurier", 3. 6.72) [] "Ich glaube, daß man den Rat Schillers, auch wenn man nicht in allem seiner Meinung ist, immer gern anhören wird." (Strauß in "Quick", 2. 8. 72) [] Abseits [] "Als es um Stabilitätsbeschlüsse ging, haben Sie (CDU/ CSU) einfach gepaßt." (Schiller vor dem Deutschen Bundestag, 2. 2. 71) [] "Schiller hat sich ... zunächst ins Abseits und dann ins politische Aus manövriert." (Strauß im "Bayernkurier", 18. 3. 72) [] "Nach einem großen Lamento über die Lage geht die Opposition, wenn es zum Schwur kommt, still ins Abseits." (Schiller vor dem Deutschen Bundestag, 21. 10. 71) [] "Herr Schiller ist für seine Wortschöpfungen, aber nicht für seine Erfolge bekannt." (Strauß in "Weit am Sonntag", 6. 6. 71) [] Gesellschaft [] "Die gesellschaftlichen Zielvorstellungen der Opposition bleiben ... weiterhin nicht mehr als ein riesengroßes Fragezeichen." (Schiller im "VORWÄRTS", 1. 4. 71) [] "Das doppelte Karlchen ist nun Dreifach-Minister. Er hat nun auch das Ressort für Machens-schaften [!] übernommen." (Ex-Bild-Chef Bönisch in "Bild am Sonntag", 12. 3. 72) [] "Wir wissen auch, daß die heutige Opposition damals auch gegen die Marktwirtschaft gesündigt hat." [] (Schiller vor dem Deutschen Bundestag, 3. 6. 70) "Ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß ich als Unabhängiger in den kommenden Debatten bei bestimmten Gelegenheiten mit Ludwig Erhard in gleicher Richtung kämpfen würde." (Schiller in "Bild", 27. 9. 72) [] "Wenn man die Summe der Vorteile und die Summe der Nachteile gegeneinander aufwiegt, kommt man zu dem Schluß, daß der CDU/CSU vieles erspart geblieben ist, weil sie keinen Schiller hatte." (Strauß in "Capital", Juli 71) [] "Ich glaube, daß die Schwierigkeit Schillers bei uns nicht so negativ bewertet wird, wie es offensichtlich innerhalb seiner eigenen Reihen der Fall gewesen ist." (Strauß in "Quick", 2. 8. 72) [] Joch [] "Die SPD steht völlig unter dem Joch Schillers." (Strauß in "Die Welt", 18. 9. 69) [] "Nunmehr wird er, als der alte neue Schiller aus der Versenkung des Mißerfolges wiederum auf das Podest des Wundermannes zur Verehrung aufgestellt, die Möglichkeit haben, seine Fehler mit verstärkter Wirkung zur Geltung bringen zu können." (Strauß in der "Bonner Rundschau", 19. 5. 71) [] "Dieser Mann ist einfach nicht mehr zu ertragen." (Ex-FDP-MdB Gerhard Kienbaum über Schiller laut NRZ vom 20. 3. 72) [] Herausgeber: Vorstand der SPD, Abt. Öffentlichkeitsarbeit, Bonn [] Druck: Neuer Vorwärts-Druck, Bonn-Bad Godesberg, Kölner Straße 108-112
Published:19.11.1972