Im Schutz von rechts erstarkt der Geist von gestern! Traditionstreffen: z.B. Traditionstreffen mit Alt- und Immer-noch-Nazi Rudel. Am 22., 23. und 24. Oktober fand ein Traditionstreffen in Bremgarten, überwiegend im Fliegerhorst, statt. Eine Staffel des Luftwaffengeschwaders "Immelmann" war angetreten und diente als Rahmen für den Austausch von Wappen zwischen Rudel, der ständig von einem Offizier begleitet wurde, und dem Geschwaderkommandeur, Oberst Fritz Schade [...]

Bemerkungen: Oktober 1976: "Das Aufklärungsgeschwader 'Immelmann' organisiert ein Traditionstreffen mit ehemaligen Wehrmachtssoldaten des gleichnamigen Sturzkampfgeschwaders der Wehrmacht. Mit dabei der Ex-Stukaflieger und überzeugte Nazi Rudel. Ein Skandal folgt. Zwei Generäle, die d...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: N.N.
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 22.10.1976
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/3CDD01C4-D849-4F28-8E61-3022CA156E30
Description
Summary:Bemerkungen: Oktober 1976: "Das Aufklärungsgeschwader 'Immelmann' organisiert ein Traditionstreffen mit ehemaligen Wehrmachtssoldaten des gleichnamigen Sturzkampfgeschwaders der Wehrmacht. Mit dabei der Ex-Stukaflieger und überzeugte Nazi Rudel. Ein Skandal folgt. Zwei Generäle, die das Treffen öffentlich verteidigen, müssen gehen. Sie führen u.a. aus: 'Solange noch Linksextremisten und ehemalige Kommunisten, die früher in Moskau waren, im Bundestag sitzen, können Sie doch die Teilnahme Rudels nicht tadeln.' Der CDU-Abgeordnete Manfred Wörner, Major der Reserve und Pilot der Luftwaffe, später Verteidigungsminister, kommt den Generälen zu Hilfe und unterstützt ihre Argumentation. Aus der 'Affäre Rudel' wurde in der parlamentarischen Debatte eine 'Affäre Wehner'“ (Quelle: Arbeitsstelle Frieden und Abrüstung, http://www.asfrab.de/Publikationen/Profil/Chronik1976bis1985.php). - "Die Rudel-Affäre. Bremgarten/Eschbach, 01.10.1976. Im Oktober 1976 veranstalten ehemalige Angehörige des Sturzkampfgeschwaders 2 'Immelmann' der Wehrmacht auf dem Fliegerhorst Bremgarten/Eschbach, beim Aufklärungsgeschwader 51 'Immelmann' ein Traditionstreffen. An diesem Treffen nimmt auch der ehemalige Oberst der Wehrmacht-Luftwaffe, Hans-Ulrich Rudel teil. Rudel, der von nationalistischen Kreisen und im Ausland als der 'höchstdekorierte Soldat des ‚Dritten Reiches’' Anerkennung findet, steht in enger Verbindung zu Neonazi-Kreisen.Der Parlamentarische Staatsekretär im Bundesverteidigungsministerium, Hermann Schmidt, MdB, (SPD), hatte die Veranstaltung genehmigt, aber ihre Durchführung im Fliegerhorst abgelehnt. Später hat er dann ihre Durchführung im Fliegerhorst unter der Auflage, Rudel solle keine Reden halten, genehmigt. Offenkundig tat er dies auch weil sich die Bundesrepublik Deutschland im Herbst 1976 im Bundestagswahlkampf befand und er keine Anlässe zu parteipolitischen Kontroversen liefern wollte. Nachdem das Traditionstreffen in nahezu allen größeren Zeitungen thematisiert wurde und dabei Kritik an der Traditionspflege der Bundeswehr laut geworden war, initiierten der Kommandierende General Luftflottenkommando, Generalleutnant Walter Krupinksi, und sein Stellvertreter, Generalmajor Karl-Heinz Franke, ein 'Pressegespräch'. Im Zuge dieses Pressegespräches stellen beide Generale Rudel mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag, Herbert Wehner, dahingehend auf eine Stufe, dass sie Rudel 'Läuterung vom Nationalsozialismus' zugute halten, wie sie es auch dem 'ehemaligen Kommunisten' Wehner zusprechen. Zweifellos war Herbert Wehner in den 1920er und 1930er Jahren Kommunist und während der nationalsozialistischen Herrschaft in Moskau tätig, aber im Gegensatz zu Rudel, der sich nie vom Nationalsozialismus distanzierte und der diese Geisteshaltung auch noch nach der Affäre, der Bild-Zeitung gegenüber bestätigte, hatte sich Wehner nach 1945 unübersehbar vom Kommunismus abgewandt. Für den politisch-fragwürdigen Vergleich des unerschütterlichen Nazis Rudel mit dem SPD-Bundestag-Fraktionsvorsitzenden Wehner wurden beide Generale vom Bundespräsidenten auf Vorschlag des Bundesverteidigungsministers Georg Leber am 1. November in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Am 3. Februar 1977 befasste sich der Deutsche Bundestag in einer Debatte mit der Affäre und ihren Folgen. Die Rudel-Affäre war in der Folge einer der Auslöser der Traditionsdebatte, die der spätere Bundesverteidigungsminister Hans Apel mit dem Erlass der 'Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege' am 20. September 1982 beendet. Zur Traditionswürdigkeit der Wehrmacht heißt es darin: 'Die Geschichte deutscher Streitkräfte hat sich nicht ohne tiefe Einbrüche entwickelt. In den Nationalsozialismus waren Streitkräfte teils schuldhaft verstrickt, teils wurden sie schuldlos missbraucht. Ein Unrechtsregime, wie das Dritte Reich, kann Tradition nicht begründen.'" (Quelle: http://www.geschichte.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLN48PdvUESYGYAYb6kTChoJRUfV-P_NxUfW_9AP2C3IhyR0dFRQA_872o/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfN19TRUk!?yw_contentURL=%2F01DB060000000001%2FW26PNBZJ384INFODE %2Fcontent.jsp)
Published:22.10.1976