Aufruf an alle deutsche Männer und Frauen!

Bemerkungen: Die Zentrumspartei hatte sich zur Wahl der Nationalversammlung 1919 in Christliche Volkspartei (CVP) umbenannt, gab diese Bezeichnung jedoch bald wieder auf; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Aufruf [] an deutsche Männer und Frauen! [] Es ist zwingende Notwendigkeit, daß sich...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Christliche Volkspartei (CVP), Deutsche Zentrumspartei (ZENTRUM)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 19.01.1919
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/0EE31C90-72A0-459B-AAF1-5EFFAB2FA1E7
Description
Summary:Bemerkungen: Die Zentrumspartei hatte sich zur Wahl der Nationalversammlung 1919 in Christliche Volkspartei (CVP) umbenannt, gab diese Bezeichnung jedoch bald wieder auf; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Aufruf [] an deutsche Männer und Frauen! [] Es ist zwingende Notwendigkeit, daß sich alle Kreise, die sich zum christlichen Glauben bekennen, für die Wahlen zur Nationalversammlung eng zusammenschließen. [] Protestanten und Katholiken haben gemeinsame Ziele, sowohl im Staatsleben als in der Verteidigung ihrer Religionsbestrebungen. [] Eine besondere Partei für Protestanten, Lutheraner usw. zu bilden, wäre ein aussichtsloses Beginnen. Viel leichter ist es, Vorhandenes auszubauen: größere Sicherheit bietet es, eine bestehende Macht zu stärken. Es kann nicht jeder Deutsche eine eigene Partei bilden! [] Es gibt nur eine Partei, die alle Volkskreise umfaßt, in der Großgrundbesitzer, Bauern, Gelehrte, Künstler, Industrielle, Kaufleute, Beamte, Angestellte, Handwerker und Arbeiter vereinigt sind, - das Zentrum, die christliche Volkspartei. [] Das Zentrum ist eine Macht! Nur Macht verbürgt Erfolg! Das Zentrum ist eine christliche und demokratische Volkspartei auf breitester Grundlage. [] Das Zentrum hat stets eine wahrhaft volkstümliche Wirtschaftspolitik verfolgt und die Erhaltung christlicher Lebens- und Kulturideale ist bei dieser Partei in sicherer Obhut. [] Das Zentrum ist keine konfessionelle Partei. Vom Zentrum werden nicht einseitig die Interessen der katholischen Kirche vertreten; unter hervorragenden Führern der Zentrumspartei befanden sich auch schon in der Vergangenheit Protestanten. [] Erstarrung in Vorurteilen widerspräche den elementarsten Grundsätzen der christlichen Religion. Es wäre verhängnisvoll, wenn sich bei den Wahlen zur Nationalversammlung auch nur eine Spur eines Gegensatzes zwischen Katholiken und Protestanten herausbildete! [] In vollem Bewußtsein der Tragweite ihres Entschlusses haben sich die Unterzeichneten, die sich zur evangelischen Konfession bekennen, der Zentrumspartei angeschlossen. Viele Männer und Frauen aus evangelischen Kreisen sind bereits ihrem Beispiel gefolgt. [] Helft alle mit, einen evangelischen Flügel der Zentrumspartei zu bilden. [] Seid Euch der ungeheuren Gefahren bewußt, von denen unser Vaterland gegenwärtig bedroht ist, seid Euch bewußt, daß wir alle vor einem grausigen Abgrund stehen, in den wir hinabstürzen werden, wenn der Ruf zur Sammlung von Christen aller Konfessionen nicht befolgt wird. [] Denkt an unsere Jugend, wenn der Schule die erzieherische Kraft der christlichen Religion entzogen werden soll. [] Denkt an das Dichterwort: [] Was Du ererbt von Deinen Vätern haft, erwirb es, um es zu besitzen. [] Wählt die christliche Volkspartei, das Zentrum! [] Johannes Haecker, Pfarrer an der Lutherkirche. [] D. Karl Dunkmann, ordentl. Prof. der evang. Theologie. Albert Weidner, Bankier. Arno von Rehbinder, Rechtsanwalt. Arthur Haßfurth, Student der Staatswissenschaften. Ella Bittkow, Buchhalterin. Alfred Braun, Mitglied des Schiller-Theaters. Oskar Efrem, Direktor. [] Ludwig Hintze, Instrumentenarb. Hedwig Liftberger, Buchhalterin. Elise Pontow. Max Schuft, Fabrikant. Albert Urbat, Malermeister. Paul Wenzel, beeid. Bücherrevisor. Wilhelm Ziegenbein, Kaufmann. [] Erklärungen zum Beitritt und zur Mitarbeit werden entgegengenommen von dem Generalsekretariat der Zentrumspartei: Berlin W 8, Französische Straße 62 II.
Published:19.01.1919