Sozialismus weil´s vernünftig ist

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Sozialismus weil's vernünftig ist [] [] BREMER JUNGSOZIALISTEN IN DER SPD [] [] Liebe Jungwähler! [] Über die Jusos wird viel geredet. Wir wollen mit Ihnen einmal über uns sprechen. Oder besser: Über unsere Ziele. Und woran wir arbeite...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten (Jusos), Bremen/Bremerhaven
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 28.09.1975
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/19E5AE17-34BE-447E-8FC3-4DD6936A7046
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Sozialismus weil's vernünftig ist [] [] BREMER JUNGSOZIALISTEN IN DER SPD [] [] Liebe Jungwähler! [] Über die Jusos wird viel geredet. Wir wollen mit Ihnen einmal über uns sprechen. Oder besser: Über unsere Ziele. Und woran wir arbeiten. [] Wir, die Jungsozialisten, sind eine Arbeitsgemeinschaft in der SPD. Die Interessen der Jugend sind unsere Interessen. Und die vertreten wir. [] Vielleicht denken Sie, das sagen andere von sich auch. Stimmt, es wird viel Qualm produziert. Wir aber packen heiße Eisen an. Urteilen Sie selbst. [] [] Jusos packen heiße Eisen an. [] Beispiel: Jugendarbeitslosigkeit [] Das ist die Situation: Rund 100000 Jugendliche in der Bundesrepublik sind arbeitslos. Auch in Bremen sind Jugendliche arbeitslos. Und im August werden in Bremen 5000 neue Ausbildungsplätze gebraucht. [] Die Jugend ist von der Arbeitslosigkeit am härtesten betroffen. Sie hat ihre Ursache in weltwirtschaftlichen Problemen. Aber nicht nur! [] Immer wieder nutzen Unternehmen die Situation für ihre Zwecke aus. Rücksichtslos treffen multinationale Konzerne ihre Entscheidungen allein nach Profitinteressen. Um diese Interessen durchzusetzen, schreckt man nicht einmal vor Erpressung zurück. [] Erinnern wir uns: Um den Ausbildungs-Notstand zu bekämpfen, arbeitet die Bundesregierung an der Reform der beruflichen Bildung. Diese Reform geht von den Interessen der Auszubildenden aus. Das paßt einigen Unternehmern nicht. Sie schrieben 1974 Bundeskanzler Helmut Schmidt einen Brief. Mit dem "Angebot": Mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Wenn die Bundesregierung ihre Reform aufgibt. [] Die das fordern, sind die selben Kreise, die mit anonymen Millionen die CDU finanzieren. Dafür haben sie Geld. Aber an den Lehrlingen wollen sie sparen. [] [] Schluß mit der Erpressung auf den Rücken der Jugendlichen! Jungsozialisten fordern deshalb: [] - allgemeine Einführung und Anerkennung des Berufsgrundbildungsjahres [] - Ausbau der überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen [] - Verknüpfung der Investitionszulagen, Finanzierungshilfen und Steuervergünstigungen und die Vergabe von Staatsaufträgen mit der Auflage, ausreichende Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen [] - volle Einbeziehung jugendlicher Arbeitsloser (z. B. Schulabgänger) in die Unterstützungsmaßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit, insbesondere durch eine feste Arbeitslosenunterstützung [] [] Unternehmer dürfen nicht mehr allein darüber entscheiden, wie die Berufsausbildung auszusehen hat. Neben der allgemeinen Schulausbildung in Grund-, Haupt- und Realschule sowie Gymnasium muß auch die Berufsausbildung öffentlich kontrolliert werden. Das bedeutet: Auch in absehbarer Zukunft wird die praktische Berufsausbildung in privaten Betrieben stattfinden. Die Kontrolle darüber aber, was gelehrt und wie ausgebildet wird, muß durch den Staat erfolgen. Und natürlich auch das gesamte Prüfungswesen. Nur so - und nicht anders - kann jeder die gleichen Chancen im Bereich der Berufsausbildung erhalten. Heute "kontrollieren" sich die Ausbildungsbetriebe selbst. Das hat mit gleichen Chancen nichts zu tun. Daran aber sind die Unternehmer, die den Erpresserbrief geschrieben haben, auch wenig interessiert. Ihr Ziel ist nicht der vielseitig ausgebildete und mobile Arbeiter oder Angestellte, sondern der schmal ausgebildete, nicht vielseitig verwendbare und daher leicht einzuschüchterne [!] [einzuschüchternde] Arbeitnehmer. [] [] Unsere Arbeit für die Lehrlinge zeigt erste Erfolge. Die Bremer SPD-Fraktion hat beschlossen: [] 1. 200 neue Ausbildungsplätze im Berufsgrundbildungsjahr [] 2. Zusätzliche Ausbildungsplätze für Haupt- und Realschüler in der öffentlichen Verwaltung [] 3. Angebot von gewerblichen Anlernplätzen im Bereich der Verwaltung [] 4. Schaffung neuer Ausbildungs- und Anlernplätze in den kommunalen Eigengesellschaften [] 5. 100 zusätzliche Ausbildungsplätze im Berufsgrundbildungsjahr bei Bundespost und Bundesbahn [] 6. Verstärktes Angebot von qualifizierenden Bildungsveranstaltungen für arbeitslose Jugendliche durch Weiterbildungseinrichtungen [] 7. Kein Aufnahmestopp in den beruflichen Vollzeitschulen [] 8. Verdoppelung der Ausbildungskurse bei Arbeitsamt und Arbeiter- sowie Angestelltenkammer zur Erlangung der Berufsreife [] [] Als kurzfristige, soziale Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und Antwort auf den erpresserischen Lehrstellenabbau begrüßen die Bremer Jungsozialisten diese parlamentarischen Aktivitäten. [] [] Jetzt gilt es, diese Arbeit fortzusetzen. Dabei brauchen wir Ihre Hilfe. Und Ihre Stimme. Für die SPD. [] [] Jungsozialisten in der SPD [] Bremen/Bremerhaven
Published:28.09.1975