Ihr Abgeordneter: . Klaus Konrad

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ihr Abgeordneter: [] Klaus Konrad [] SPD [] Sozialdemokraten [] Der Kandidat [] Für die jüngeren Wähler im nördlichen Teil des Kreises Ostholstein bin ich ein neuer Kandidat. Doch erinnern sich gewiß Wähler des Jahres 1961 daran, daß ich dama...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesverband Schleswig-Holstein, Wullenwever-Druck, Lübeck
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 03.10.1976
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/FC3FE506-62D5-49F3-A9B1-3BCF619A0376
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ihr Abgeordneter: [] Klaus Konrad [] SPD [] Sozialdemokraten [] Der Kandidat [] Für die jüngeren Wähler im nördlichen Teil des Kreises Ostholstein bin ich ein neuer Kandidat. Doch erinnern sich gewiß Wähler des Jahres 1961 daran, daß ich damals bereits im Wahlkreis Oldenburg/Eutin-Süd kandidiert habe. Der südliche Kreisteil kennt mich als Abgeordneten im schleswig-holsteinischen Landtag seit 1962 und im Deutschen Bundestag seit 1969. Ich wurde 1972 im Wahlkreis Segeberg/Eutin direkt gewählt. Vorausgegangen sind achteinhalb Jahre in der Kommunalpolitik auf Kreis- und Stadtebene und dreizehneinhalb Jahre als Beamter des Kreises Eutin. Da fallen Sachkunde, Erfahrung und die für den Wahlkreis so wichtige unmittelbare Kenntnis der Menschen und Probleme geradezu zwangsläufig an. [] Im Mittelpunkt: Umweltschutz [] Vorbildung und Neigung haben meine Arbeit im Bundestag bestimmt. Als Mitglied des Innenausschusses habe ich mich fast ausschließlich mit Umweltschutz beschäftigt. Die sozial-liberale Koalition hat hier im Anschluß an das Umweltprogramm der Bundesregierung gesetzgeberische Pionierarbeit leisten müssen. Da ich in der SPD-Fraktion die Arbeitsgruppe für Umweltfragen leite und zwischen 1973 und 1975 als Vorsitzender einer entsprechenden Arbeitsgruppe der vom SPD-Parteivorstand berufenen Kommission "Umweltschutz und Raumordnung" die "Thesen zur sozialdemokratischen Umweltpolitik" mit erarbeitet habe, ist mir in einem bedeutsamen Bereich der Politik Verantwortung zugefallen. Im Bundestag sind die mit dem Umweltprogramm der Bundesregierung gesteckten Ziele der Gesetzgebung fast völlig erreicht worden: [] Das Bundesimmissionsschutzgesetz (Gesetz gegen Luftverschmutzung und Lärmbelästigung), [] das Benzinbleigesetz mit Ergänzungsgesetz, [] das Waschmittelgesetz, [] das Abfallbeseitigungsgesetz mit Ergänzungsgesetz, [] das Gesetz gegen Fluglärm, [] das 4. Änderungsgesetz zum Atomgesetz, [] das 4. Änderungsgesetz zum Wasserhaushaltsgesetz, [] das mit viel - aber nicht immer berechtigter Kritik bedachte Abwasserabgabengesetz und [] das vorläufig nur vom Bundestag verabschiedete Naturschutzgesetz, [] dazu zahlreiche Durchführungsverordnungen und Verwaltungsanweisungen [] haben die eigenständige öffentliche Aufgabe der Umweltpolitik erfüllt. Damit sind die Naturgrundlagen ausdrücklich und weit stärker als jemals in der Vergangenheit unter den Schutz der staatlichen Ordnung gestellt worden. Aufbauend auf den nach mühsamen und zeitraubenden Beratungen zumeist einstimmig und ohne Bundesratswiderstand verabschiedeten Gesetzen, bleibt im Umweltschutz noch viel, insbesondere im vernünftigen und wirkungsvollen Gesetzesvollzug unter strenger parlamentarischer Kontrolle zu tun. Um einen durchgreifenden und bundeseinheitlichen Gewässerschutz stünde es freilich besser, wenn die Unionsparteien sich nicht beharrlich der dazu notwendigen Grundgesetzänderung widersetzt hätten. Wie in den vergangenen sieben Jahren werde ich mich weiterhin mit Augenmaß und Einsicht in größere Zusammenhänge dafür einsetzen, daß der Umweltschutz denselben Rang einnimmt wie andere politische Ziele. [] In Bonn für Ostholstein [] Dreißig Jahre nachprüfbarer Arbeit in Beruf und Politik, davon fünfzehn im Parlament, werden es entbehrlich erscheinen lassen, Einzelheiten meiner Bemühungen für die Arbeitnehmer und die sozial schwächeren Bevölkerungsschichten einschließlich der sogenannten Randgruppen zu erwähnen. Den Forderungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes zur Wahl 1976 stimme ich weitgehend zu und will meine Politik gern an seinen Prüfsteinen messen lassen. Mein bisheriger und mein neuer Wahlkreis spiegeln in starkem Maße den Stellenwert wider, den die Bundesregierung der äußeren und inneren Sicherheit beimißt. Bundeswehr und Bundesgrenzschutz in Ostholstein können deshalb von mir förderndes Interesse erwarten. An der verstärkten Entwicklung des Bundesgrenzschutzes zur Polizei des Bundes in jüngster Zeit habe ich tätigen Anteil genommen. Der Kreis Ostholstein ist mit der Bonner Politik ganz gut gefahren und hat der Förderung durch den Bund im kleinen wie im großen viel zu verdanken. Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur und Zonenrandförderung helfen den Gebietskörperschaften und Selbständigen, sichern und schaffen Arbeitsplätze. Der Weiterbau der Bundesautobahn in Richtung Oldenburg beginnt in diesem Herbst. Für den Erhalt der Bundesbahnlinie Lübeck-Kiel setze ich mich ein. Der Fremdenverkehr als wichtige Erwerbsquelle unseres Kreises wird mich in entscheidenden Fragen auf seiner Seite finden. Politische Hilfe in Parlamenten und bei Ministerien erfordert Redlichkeit und Achtung vor der [] Arbeit der Kommunalpolitiker und der zuständigen Behörden. Deshalb sind mir scheinheilige Gemeinsamkeitsaufrufe ebenso zuwider wie schleimige Sorgenphrasen um demokratische Freiheit und Verunsicherungslitaneien nach der Arbeit tibetanischer Gebetsmühlen. Der Einsatz für unseren Kreis Ostholstein, seine Städte und Gemeinden, für Verbände und Vereine ist mir bei Wahrung meiner persönlichen Ansichten und Beachtung der Grundlinien sozialdemokratischer Bundes- und Landespolitik eine selbstverständliche und gern geübte Pflicht, die auch Erfolge gezeitigt hat. Öffentlichkeitsarbeit und eine Funktion in der Partei halte ich für unerläßliche Aufgaben eines Abgeordneten. Den Bürger, der die Versammlungsräume meidet, möchte ich am Informationsstand, bei Ausfahrten, in Sprechstunden oder an seiner Wohnungstür für ein Gespräch gewinnen. Gerade bei solchen Gelegenheiten erreichen mich viele Anliegen, derer ich mich so gründlich wie möglich annehme. Meine Erfahrungen aus den Anwaltszeiten, auch wenn sie lange zurückliegen, kommen mir dabei zustatten. Zwar steht der Aufwand an Zeit und Geduld oft in keinem rechten Verhältnis zum Ergebnis. Aber Entmutigung ist nicht erlaubt, wenn es um Bürgerrechte oder wichtige Ansprüche geht. In die für Sozialdemokraten selbstverständliche Solidarität sollen möglichst viele einbezogen werden. Seit einem knappen Jahr bin ich wieder Kreisvorsitzender in meiner Partei. Die Erfahrungen in diesem Amt und die persönlichen Verbindungen erleichtern mir die [] Abgeordnetentätigkeit im Wahlkreis. Die mit dem Vorsitz verbundene Mehrarbeit gleicht sich dadurch wieder aus. Ein so an der Basis angesiedelter Abgeordneter entgeht der Gefahr, nicht zu wissen, wovon er redet, wenn er sich zu Kreis- und Gemeindeproblemen äußert. Daß der private Bereich enger geworden ist, scheint unvermeidlich. Meine Familie und ich wünschen übereinstimmend ein bißchen mehr Zeit für mich selbst, die auch unserem Garten gut täte. Viele Bürger im Wahlkreis kennen mich. Für andere habe ich kurz gesagt, wer ich bin, wie ich lebe, was ich anstrebe und tue. Politische Arbeit für und mit Bundeskanzler Helmut Schmidt und Willy Brandt kann ich nur leisten mit dem Vertrauen und der Stimme der Wählerinnen und Wähler im Kreis Ostholstein. [] Darum bitte ich. [] Klaus Konrad [] Zur Person: [] Geboren: 22. Dez. 1914 in Berlin, ev. [] Familie: verh. seit 1939, drei Kinder, Schwiegersohn, Schwiegertochter, vier Enkelinnen. [] Bildungs- und Berufsweg: Abitur 1933, Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, Große jur. Staatsprüfung 1941. Kriegsteilnehmer seit 1939, als Oberleutnant d. R. und Rgt.-Adjutant 1945 verwundet. Von 1947 bis 1956 Rechtsanwalt, zuletzt auch Notar in Eutin. Beamter der Kreisverwaltung Eutin von 1956 bis 1969, zuletzt Kreisverwaltungsdirektor (Vertr. d. Landrats im Amt). [] Politischer Werdegang: 1949 Mitglied der SPD. Seit 1950 im Kreisvorstand, von 1956 bis 1970 Vorsitzender des Kreisverbandes Eutin, ab Oktober 1975 Vorsitzender des Kreisverbandes Ostholstein. 1951 bis 1959 Stadtvertreter in Eutin, 1951 bis 1956 Mitglied des Kreistages und des Vorstandes der Kreissparkasse Eutin. Mai 1962 bis Oktober 1969 Mitglied des schleswig-holsteinischen Landtages. Mitglied des Deutschen Bundestages seit 1969. [] Mitgliedschaften: Gewerkschaft ÖTV, DRK, Reichsbund, Arbeiterwohlfahrt, Lebenshilfe. [] Wohnung: 2409 Haffkrug, Strandallee 61 [] Herausgeber: SPD-Landesverband Schleswig-Holstein - Druck: Wullenwever-Druck, Lübeck. [] "Politik möchte ich hin und wieder mit Heiterkeit und Witz betreiben. Selbst im Gespräch über die sozialdemokratischen Umweltthesen konnte ich Bundeskanzler Schmidt auf dem Mannheimer Parteitag zum Lachen bringen." [] Immer wieder Bürgergespräch an Informationsständen, hier mit Bundesminister Egon Bahr, dem SPD-Spitzenkandidaten in Schleswig-Holstein [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Seit der Bundestagswahl vor vier Jahren ist verantwortliche Politik für unser Land nicht einfacher geworden. Die schwere Weltwirtschaftskrise hat uns alle vor eine harte Bewährungsprobe gestellt: die Arbeitnehmer, unsere Wirtschaft und die Politiker. Sie alle stehen in der Verantwortung. Schließlich hängt bei uns jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. [] Heute können wir Ihnen bei aller gebotenen Vorsicht und Bescheidenheit sagen: Wenn wir uns umschauen in der Welt, dann brauchen wir mit der Situation unseres Landes nicht unzufrieden zu sein. Unsere Währung ist noch härter geworden. Die Preissteigerungen liegen niedriger als bei fast allen unseren Nachbarn. Die Renten sind sicher. Das Netz der sozialen Sicherung hat sich bewährt. Wir sind ein international ebenso geachteter wie gesuchter Partner. [] Jetzt kommt es darauf an, ruhig und beharrlich unseren Platz in der Welt auszubauen und den sozialen Frieden im Innern zu sichern und zu bewahren. Diejenigen, die in den vergangenen vier Jahren unverhohlen auf die Krise gehetzt und uns bei unserer Politik für den Aufschwung oder im Bundesrat immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen haben, sind dazu weder sachlich noch personell geeignet. Es wäre ein Risiko, ihnen in ihrem derzeitigen Zustand die Verantwortung für die zweitgrößte Handelsnation der westlichen Welt zu übertragen. [] Wir haben bewiesen, daß die Verantwortung für unser Land bei Sozialdemokraten in den besseren Händen ist. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Vertrauen für die Kandidaten der SPD. [] Helmut Schmidt [] Bundeskanzler [] Willy Brandt [] Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands [] Schwerpunkte unseres Regierungsprogramms 1976-80 [] Sozialdemokraten haben seit 1969, aufbauend auf der Leistung jedes einzelnen Bürgers, ein Deutschland geschaffen, das vielen Menschen als nachahmenswertes Modell gilt. Wir alle können stolz sein auf unser Land, die erworbene Achtung und Freundschaft in der Welt. [] Wir werden in der nächsten Legislaturperiode stetig und mit Bedacht an diesem Modell weiterarbeiten. [] 1. Vollbeschäftigung bleibt unser wichtigstes Ziel. [] Unsere Politik für den Aufschwung hat Erfolg. Wir halten den Kurs auf Vollbeschäftigung durch [] eine aktive Beschäftigungs- und solide Finanzpolitik, [] eine Forschungs- und Technologiepolitik, die die Modernisierung der Wirtschaft - auch für die mittelständischen Unternehmen - fördert, [] eine energische Berufsbildungspolitik. [] 2. Weshalb wir mehr Wert auf den Sozialstaat legen als andere Parteien: [] Der Sozialstaat schafft Sicherheit und "soziales" Vermögen für alle. [] Unser Netz der sozialen Sicherung garantiert persönliche Freiheit. [] Es begründet den beispielhaften sozialen Frieden in unserem Land. [] Wir werden das Erreichte sichern und das Netz der sozialen Sicherung noch dichter machen. Dazu drei Beispiele: [] Die dynamische Rente bleibt. Darauf können sich die Rentner heute und die jetzt arbeitende Generation auch künftig verlassen. [] Den jungen Familien soll durch einen zinsgünstigen Kredit der gemeinsame Start erleichtert werden. [] Verbesserung des Wohngeldes. [] 3. Unsere Reformpolitik wird weitergehen. [] Die von uns begonnene Politik für mehr qualifizierte Ausbildungsplätze wird mit aller Energie fortgeführt. [] Für die meisten Hochschulfächer fordern wir, daß der Numerus clausus alsbald abgeschafft wird. [] Wir fördern das private Wohnungseigentum, [] Unser Gesundheitssystem muß wirtschaftlicher und gerechter werden. [] Am begonnenen Umweltschutz arbeiten wir weiter. [] 4. Wir setzen die Politik der aktiven Friedenssicherung und der Verständigung fort. [] Die Außenpolitik Willy Brandts und Helmut Schmidts hat uns Vertrauen in aller Welt gewonnen. Unser Ansehen ist beträchtlich gewachsen, unser Rat gesucht, unser Beispiel gefragt. Zu dieser Politik gibt es keine Alternative; gerade wenn die europäische Einigung weitergehen soll. [] HELMUT SCHMIDT MUSS BUNDESKANZLER BLEIBEN. [] Mit Helmut Schmidt haben wir einen erfahrenen, sachkundigen und international angesehenen Staatsmann an der Spitze. Ihm ist es zu verdanken, daß unser Land die Gefahren der Weltwirtschaftskrise erstaunlich gut gemeistert hat. Angesichts einer in vielen anderen Ländern immer noch schwierigen Lage ist es doppelt wichtig, daß Helmut Schmidt Bundeskanzler bleibt.
Published:03.10.1976