Ihr Menschen in Lagern und Bunkern!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ihr Menschen in Lagern und Bunkern! [] Wir bitten um einige Minuten Gehör! [] Kein Teil der Bevölkerung hat - abgesehen von denen, die ihre Gesundheit oder ihre Angehörigen verloren haben - an den Folgen des Krieges so schwer zu tragen, wie I...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesorganisation Hansestadt Hamburg, Kähler, Ernst, Hanseatische Druckanstalt GmbH, Hamburg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 13.10.1946
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/9DCB3012-3BA7-49AF-857A-D0A107252022
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ihr Menschen in Lagern und Bunkern! [] Wir bitten um einige Minuten Gehör! [] Kein Teil der Bevölkerung hat - abgesehen von denen, die ihre Gesundheit oder ihre Angehörigen verloren haben - an den Folgen des Krieges so schwer zu tragen, wie Ihr. [] Wir kennen Eure Unterkünfte, [] Eure Gemeinschaftsverpflegung, Eure Kleider- und Schuhsorgen und Eure seelische Heimatlosigkeit. Oft haben unsere Mitarbeiter beraten, was getan werden kann, um Euer Los zu erleichtern. [] Die praktische Hilfe war gering. [] Wenn nicht einmal Dachpappe zum Dichten der Lagerdächer zu beschaffen war, so ist daraus zu ermessen, was der Krieg vernichtet hat. Welche Werte sind noch in den letzten verbrecherischen Kriegsmonaten, dem [] "Krieg bis 5 Minuten nach 12" [] vom Nazi-Militarismus vernichtet worden! Sachwerte, die uns unser Leben wesentlich hätten erleichtern können, wurden sinnlos zerstört. [] Vergeßt das nicht! [] Vergeßt in Eurer Not nicht die Ursache! [] Und nun die Frage, die Ihr Euch täglich stellt: [] Was soll aus uns werden? [] Wir antworten: Wie immer die Aufbaumöglichkeiten sein werden, wenn die Sozialdemokratie zu sagen hat [] es wird an Euch zuerst gedacht. [] Auf sozialdemokratischen Antrag wurde der Hamburger Bürgerschaft ein Möbelnotgesetz vorgelegt. Es soll für Hamburg die Enteignung von Möbeln und Hausratsgegenständen bei nicht Ausgebombten, vor allem bei den Funktionären der NSDAP, ermöglichen. [] Zu Gunsten der Lager- und Bunkerbewohner, [] darüber hinaus zu Gunsten aller Ausgebombten und Flüchtlinge, sollen diese Enteignungen erfolgen. Dies ist unser praktischer Vorschlag, bei Euch den Zustand vollendeter Besitzlosigkeit zu überwinden. [] Nach unserem Willen aber sollt Ihr auch bei der in Aussicht stehenden Produktion von [] Kleidung und Fußzeug [] als erste Konsumenten in Frage kommen. [] Langsam wird sich auch die Bautätigkeit entwickeln. Es ist unser Wille, daß [] für Euch gebaut wird, [] weil Ihr in Lagern und Bunkern die primitivste und ungesundeste Behausung habt. [] Unser Vorsitzender Dr. Kurt Schumacher hat erklärt: [] "Die Sache der Flüchtlinge, der Ausgebombten und Vertriebenen ist die Herzenssache der Sozialdemokratischen Partei." [] Über unserer ganzen politischen Arbeit steht das Leitmotiv [] gerechter Lastenausgleich. [] Soll dieser Leitsatz Wirklichkeit werden, soll eine [] soziale Gerechtigkeit [] entstehen, muß die Sozialdemokratie eine Macht werden. Dies liegt in Eurer Hand. Schafft diese Macht in Eurem Interesse durch Euren Stimmzettel. [] Helft uns helfen! [] Eure Stimme nur den Kandidaten der Sozialdemokratischen Partei! [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Landesorganisation Hansestadt Hamburg [] Hanseatische Druckanstalt GmbH, R. EP3. Hamburg. 7213/6000. 10.46. Kl. C - Mit Genehmigung der Militärregierung [] Herausgeber: SPD Hamburg. Verantwortlich: Ernst Kähler, Hamburg.
Published:13.10.1946