Liebe Genossin! Lieber Genosse! Seit Wochen werden im Ortsverein Hannover [...]

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; SPD [] SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS [] Ortsverein Hannover [] Liebe Genossin! Lieber Genosse! [] Seit Wochen werden im Ortsverein Hannover der Sozialdemokratischen Partei die Vorbereitungen für die Kommunalwahl getroffen. Neue Werb...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Ortsverein Hannover
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 28.10.1956
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/2383C709-4CD5-4F8F-8450-42709AE35400
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; SPD [] SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS [] Ortsverein Hannover [] Liebe Genossin! Lieber Genosse! [] Seit Wochen werden im Ortsverein Hannover der Sozialdemokratischen Partei die Vorbereitungen für die Kommunalwahl getroffen. Neue Werbe- und Propagandamethoden mit den uns zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmitteln werden eingesetzt und sollen den Wahlkampf beherrschen. Hiermit allein wird unser Ziel aber nicht erreicht, denn auch die andere Seite hat bereits erhebliche Vorbereitungen getroffen. [] Alle bürgerlichen Fraktionen des Rates und die bürgerlichen Parteien in der Stadt Hannover haben eine sogenannte Zählgemeinschaft gebildet, damit keine Wählerstimme bei der Errechnung ihrer Mandate unberücksichtigt bleibt. Wie die Bildung der Zählgemeinschaft auch begründet wird, für uns ist und bleibt diese Zählgemeinschaft ein Wiederbelebungsversuch des in der Bundes-, Landesund Kommunalpolitik zusammengebrochenen Bürgerblocks. [] Solche Zusammenschlüsse sind uns aus früheren Jahrzehnten noch sehr gut bekannt; sie wurden immer geschaffen als Kampffront gegen die Sozialdemokratie, zur Beseitigung sozialdemokratischer Mehrheiten in den Parlamenten. Der letzte Bürgerblock trat zur Landtagswahl 1955 in Erscheinung. [] Die bürgerlichen Parteien führten diesen Wahlkampf in Niedersachsen unter der Parole: "Es geht um den Pfennig, um die Sparsamkeit auf allen Gebieten". Bei dieser Landtagswahl haben sie leider das gestellte Ziel erreicht und es konnte eine Landesregierung ohne Sozialdemokraten gebildet werden. [] In Niedersachsen haben wir nun seit eineinhalb Jahren bürgerlicher Regierungstätigkeit bereits eine Kostprobe dieser "Sparsamkeit" erlebt. Was von dieser Regierung bisher geschaffen oder besser gesagt versäumt wurde, ist uns Sozialdemokraten genau bekannt. [] Nun sollen im Rathause Hannover die Mehrheitsverhältnisse ebenfalls verändert und zweifellos die gleichen Zustände wie im Lande Niedersachsen herbeigeführt werden. Die bürgerlichen Parteien haben in einer Bekanntmachung die bezeichnende Parole herausgegeben: "Wachablösung im Rathaus!" [] Damit haben sie klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, daß sie gemeinsam gegen die Sozialdemokratie kämpfen und die sozialdemokratische Mehrheit in Hannover beseitigen wollen. Wir nehmen diesen Kampf auf und werden ihn auch diesmal siegreich beenden. [] Außer unseren bewährten Funktionären müssen für diese Auseinandersetzung aber noch viele gute Mitarbeiter gewonnen werden und im Monat Oktober zur Verfügung stehen. [] Über alle Einzelheiten und Leistungen sind nur die Ratsmitglieder infolge ihrer laufenden Beschäftigung mit diesen Fragen ausreichend unterrichtet. Wer aber mitarbeiten soll und will, dem muß auch das notwendige Material zur Verfügung stehen. In der beiliegenden kleinen Schrift sind die Leistungen der Sozialdemokratischen Ratsfraktion nach 1945 zusammengestellt und dienen der Unterrichtung aller Funktionäre und Mitarbeiter für den Wahlkampf. [] Darüber hinaus möchte ich diese Schrift auch Freunden in anderen Organisationen zur Verfügung stellen. In den Gewerkschaften und Genossenschaften, bei den Jugend-, Sport-, Kleingarten-, Sänger- und anderen Organisationen treten immer wieder Frauen und Männer auf, die zwar nicht in der Partei organisiert sind, aber trotzdem bei jeder sich bietenden Gelegenheit für die Sozialdemokratie eintreten. Auch diesen Freunden muß die kleine Schrift übersandt werden, und ich hoffe, damit das besondere Interesse für die Kommunalwahl zu wecken und zusätzlich weitere Werber für die Sozialdemokratischen Kandidaten und Mitarbeiter im Wahlkampf gewinnen zu können. [] Jede Genossin und jeder Genosse, denen diese Schrift zugestellt wird, sollte nachdenken und mir umgehend Namen und Adressen weiterer Parteimitglieder oder von Frauen und Männern aus anderen Organisationen melden, denen unsere Schrift ebenfalls zugestellt werden könnte. [] Genossinnen und Genossen, ein harter Kampf steht uns bevor. Mit den Worten des Wahlaufrufes das Ortsvereins in unserem Mitteilungsblatt möchte ich auch diese Ausführungen schließen: [] Weil es auf jede Stimme bei dieser Wahl ankommt, brauchen wir eine große Anzahl von Helfern und Werbern. Auf jeden von uns kommt es an. Darum müssen alle zu Mitarbeitern werden. Niemand von uns darf bei dieser entscheidenden Auseinandersetzung beiseite stehen. Jeder werde darum ein Kämpfer für unsere gute Sache! Wir alle arbeiten mit, damit die fortschrittliche und vorbildliche Kommunalpolitik der sozialdemokratischen Ratsfraktion fortgesetzt werden kann. [] Wir wollen und werden durch die Mitarbeit vieler Genossinnen und Genossen am 28.Oktober nicht nur wieder 50 % aller abgegebenen Stimmen erreichen, sondern wollen und müssen den Stimmenanteil für die sozialdemokratischen Kandidaten in unserer Stadt auf 55 bis 60 % erhöhen. [] Unser Sieg ist sicher, wenn jeder seine ganze Kraft einsetzt. Hannovers Einwohner werden dann der Parole folgen: [] "Für Hannover weiter S P D " [] Mit sozialistischem Gruß! [] A. Holweg
Published:28.10.1956