Was muß jeder Wähler über die Wahl zur Nationalversammlung wissen?

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Was muß jeder Wähler über die Wahl zur Nationalversammlung wissen? [] 1. Stelle spätestens am 17. Januar Dein Wahllokal fest auf den Anschlägen an den Littfassäulen. [] 2. Nimm zum Wahlakt eine Legitimation über Deine Person mit (Militärpaß, I...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Deutschnationale Volkspartei (DNVP)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 19.01.1919
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/146E5B2C-12DB-4745-9C81-A38910CF0CFE
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Was muß jeder Wähler über die Wahl zur Nationalversammlung wissen? [] 1. Stelle spätestens am 17. Januar Dein Wahllokal fest auf den Anschlägen an den Littfassäulen. [] 2. Nimm zum Wahlakt eine Legitimation über Deine Person mit (Militärpaß, Invalidenkarte, Steuerquittung, Mietvertrag, polizeiliche Anmeldung, Heimatsschein, Staatsangehörigkeitsausweis, im Notfall Zeugen, bestehend aus Familienangehörigen, Nachbarn usw.). Bemerkt wird, daß auch aus dem Felde zurückkehrende Soldaten sowie Angehörige der deutschösterreichischen Republik wählen dürfen. [] 3. Gib den richtigen, von unserer Partei Dir zugeschickten Stimmzettel ab und zwar ohne Zusätze und Streichungen, also auch ohne Unterschrift, da er sonst ungültig wird. [] Erhältst Du keine Stimmzettel zugeschickt, so gib nur solche Stimmzettel ab, welche die unten enthaltenen Namen enthalten und zwar auf einem Stimmzettel aus weißem Papier, der 9 auf 12 Zentimeter groß ist. Vernichte alle gegnerischen Stimmzettel. Vernichte ebenfalls sämtliche Stimmzettel, die unsere Parteinamen tragen, aber nicht die unten angegebenen Namen enthalten. [] 4. Gib auch keine Zettel ab, die von unserer Partei für andere Wahlkreise ausgestellt sind. Vernichte alle diese Zettel und gib nur Stimmzettel ab, die mit dem Namen Traub beginnen und die unten genannten neun Namen in der dort genannten Reihenwahl enthalten. Am 20. Januar vernichte alle Stimmzettel zur Nationalversammlung, damit keine Vermischungen mit den Stimmzetteln der Preußischen Landesversammlung am nächsten Sonntag (26. Januar) eintreten. [] 5. Versieh Dich zu Hause mit dem richtigen Stimmzettel und gehe mit ihm zur Wahlurne. Im Wahllokal erhältst Du einen abgestempelten Umschlag aus der Hand eines Mitglieds des Wahlvorstands. Dann begibst Du Dich zu dem Nebenraum oder Nebentisch, aber nur mit einem solchen Zettel unserer Partei, der auf den Namen Traub lautet. Dort steckst Du nur einen (nicht zwei oder mehr) Stimmzettel in einen Umschlag, der mit amtlichem Stempel versehen ist, den Du im Wahllokal erhalten hast. Achte bei dieser Gelegenheit nochmals darauf, daß Du nicht etwa in der Aufregung einen falschen Zettel oder gar zwei Zettel in den Umschlag steckst. Dann überzeugst Du Dich, daß weder der Stimmzettel, noch der Umschlag mit einem Kennzeichen versehen ist. Versäumst Du hierin etwas, so kann Deine Stimme ungültig werden. Alsdann trittst Du an den Vorstandstisch, nennst Deinen Namen und auf Erfordern Deine Wohnung und übergibst, sobald der Schriftführer Deinen Namen in der Wählerliste aufgefunden hat, den Umschlag mit dem Stimmzettel dem Wahlvorsteher oder seinem Stellvertreter. Damit ist der Wahlakt für Dich erledigt. [] 6. Denke daran, daß nach 8 Uhr nachmittags keine Stimmzettel mehr angenommen werden dürfen, auch dann nicht, wenn der Wähler schon vor 8 Uhr nachmittags im Wahlraum sich eingefunden hat. [] Wähle also frühzeitig, am Vormittage! Sorge dafür, daß Deine sämtlichen Angehörigen und Bekannten ebenfalls rechtzeitig wählen! [] 7. Es ist eine Ehrenpflicht, Wähler, die durch körperliche Gebrechen behindert sind, bei Ausübung ihres Wahlrechts zu unterstützen, z. B. bei Kranken, Blinden, Tauben. [] Das Gesetz sieht ausdrücklich vor, daß solche Personen sich der Beihilfe einer Vertrauensperson bedienen dürfen. [] 8. Beobachtest Du, daß sich beim Wahlakt Verstöße ereignen, so wirst Du gebeten, unter Benennung von Zeugen die bestehenden Tatsachen dem unterzeichneten Wahlausschuß, Berlin, Schellingstr. 1, 2 Treppen, Tel. Lützow Nr. 5549, mitzuteilen. [] 9. Die Wahl zur Nationalversammlung ist eine Verhältniswahl, d. h. die Sitze werden nach der Zahl der abgegebenen Stimmen verteilt. Somit kommt es auf jede einzelne stimme an. Jede Stimme ist wertvoll, bleibe also nicht zu Hause. Denn das Nichtwählen kommt Deinen Gegnern zugute. [] Wahlrecht bedeutet Wahlpflicht! [] So lautet der richtige Stimmzettel: [] 1. Pfarrer Traub, Dortmund, Bismarckstr. 48. [] 2. Fräulein Anna von Gierte, Charlottenburg, Goethestr. 22. [] 3. Landwirt Schade, Buckow, Kr. Beeskow-Storkow [] 4. Eisenbahnunterassistent Emil Ebersbach, Pankow, Wollankstr. 78. [] 5. Fräulein Margarethe Wolfs, Zehlendorf, Dessauer Straße 5. [] 6. Regierungsrat Dr. Paul Lahr, Berlin-Dahlem, Ladenbergstr. 1. [] 7. Fräulein Frieda Evers, Charlottenburg, Schulstraße 3. [] 8. Tischlermeister Carl Hoffmann, Charlottenburg, Stuttgarter Platz 3. [] 9. Landwirt Zühl, Sperenberg b. Zossen. [] Nimm diese Anweisung mit zum Wahllokal! [] Berlin W 9, Schellingstr. 1, 2 Tr. [] Deutschnationale Volkspartei [] Wahlkreis Potsdam X. Teltow, Beeskow-Storkow, Charlottenburg.
Published:19.01.1919