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Extra - Blatt [] Roter Terror in Gross - Gerau! Sozialdemokralen und Kommunisten gemeinsam randalierten am 15. November 1954 in. der Turnhalle in Groß-Gerau und ließen den Bundestagsabgeordneten Hasso von Manteuffel nicht zu Wort kommen. Für alle Bewohner der Stadt unübersehbar praktizierten sie die Östliche Demokratie! Stühle wurden geworfen. Ordner und Polizei tätlich angegriffen. Ein 65-jähr. Versammlungsteilnehmer wurde zusammengeschlagen. Die örtliche Polizei war machtlos. Obwohl der sozialdemokratische Kreisamtmann Massoth (Kreisvorsitzender der SPD) gegenüber der Geschäftsleitung der FDP einen ausreichenden Polizeischutz ausdrücklich zugesichert hatte, war dieser nicht vorhanden. Die Kommunisten Müller, Holleschovsky, Wagner, Schmidt und Gernandt waren die Hauptbeteiligten bei diesem Tumult. Aus Frankfurt, aus Worms, aus dem Odenwald, aus Erbach, aus Wiesbaden und aus dem Kreisgebiet hatte sich die örtliche. KPD ihren Terrorhaufen zusammengeholt. Der Omnibusunternehmer Mitzkat hatte einen Teil der Terroristen herangefahren. Zu den lautesten Schreiern gehörte der sozialdemokratische Kreisjugendpfleger a. D. (ade) Malfeld. Die Jugend hatte er früher offenbar nicht richtig "gepflegt", aber hier erwies er sich als sehr lautstark. Er demonstrierte am deutlichsten, was von den sozialdemokratischen Wiedervereinigungsparolen zu erwarten ist, nämlich ein Deutschland unter Hammer und Sichel, eine Deutsche Jugend in Volkspolizeiuniform. Auch der sozialdemokratische Kreisangestellte Klippel befand sich stets im dichtesten Gewühl und führte Hetzreden gegen Manteuffel. Leider ließen nur einige wenige der anwesenden bekannten SPD-Vertreter ihre Bedenken gegenüber diesem Terror erkennen. Wie stellt sich die sozialdemokratische Partei zu diesem undemokratischen Verhalten ihrer Genossen? Hoffentlich erkennen die anständigen Teile in der SPD nun endlich, wie gefährlich die Brüderschaft mit den Kommunisten ist und wohin jedes Paktieren mit dem roten Mob zwangsläufig führt, nämlich zur roten Diktatur. Selbstverständlich waren auch die Jungsozialisten und die Gewerkschaftsjugend anwesend. Auch sie unterließen es für die Beachtung echt demokratischer Spielregeln einzutreten. Diese Vorgänge sind Alarmzeichen! Sie machen deutlich, was im roten Hessen alles möglich ist und wie ungenügend die verfassungsmäßigen Rechte und Freiheiten der Bürger geschützt werden. Hier wurde mehr als eine Versammlung gestört. Hier wurde die staatliche Ordnung bedroht. Deshalb heißt es aufwachen! Auf diesen- Terror kann es nur eine Antwort geben: am 28. November 1954 geht jeder zur Wahl und wählt FDP Liste 2! Karl Spitzner [] Verantwortlich: Gerhard Zimmermann, Groß-Gerau, Bezirksgeschäftsführer.
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