Wussten Sie das? [Serie] Nr. 35 . Gesicherte Zukunft für Bergbau und Revier

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; WUSSTEN SIE DAS? [] Nr. 35 [] Gesicherte Zukunft für Bergbau und Reviere [] 1945 war der Bergmann der erste Mann im Staate. Für den Gegenwert einer Zigarette oder einiger Scheiben Maisbrot hat er den Karren "Deutsche Volkswirtschaft&q...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand, SOPADE-Rednerdienst, Vorwärts-Druck, Bad Godesberg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 1967
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/D4129CA1-1AC2-4733-98D1-6B2AC933472C
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; WUSSTEN SIE DAS? [] Nr. 35 [] Gesicherte Zukunft für Bergbau und Reviere [] 1945 war der Bergmann der erste Mann im Staate. Für den Gegenwert einer Zigarette oder einiger Scheiben Maisbrot hat er den Karren "Deutsche Volkswirtschaft" nach einem vorganglosen Zusammenbruch von Staat und Wirtschaft wieder aus dem Dreck geschuftet. Die Erarbeitung der erforderlichen Energie war die Voraussetzung für Wiederaufbau und "Wirtschaftswunder". [] Noch heute steht der deutsche Bergmann, was Produktionskraft und Leistungsniveau angeht, an der Spitze im europäischen Bergbau. [] Trotzdem befindet sich der deutsche Steinkohlenbergbau zutiefst in einer Strukturkrise. Seit zehn Jahren verdrängt das Erdöl immer mehr die deutsche Steinkohle vom heimischen Energiemarkt. Von 175 Steinkohlenschachtanlagen arbeiten nur noch 81, von 604000 Arbeitern und Angestellten nur noch 295000. 21 Millionen Tonnen Steinkohle und Koks liegen unverkauft auf Halden. [] Neben einem allgemeinen wirtschaftlichen Rückschlag mit steigenden Arbeitslosenziffern war die Strukturkrise im deutschen Steinkohlenbergbau die schwerwiegendste Hypothek in der üblen Hinterlassenschaft der Erhard-Mende-Regierung. [] Eine zehnjährige Politik des Schleifenlassens hatte zu einer tiefsitzenden Irritierung der Bergleute, zu allgemeiner sozialer Unsicherheit, zu weit verbreiteter Furcht um den Arbeitsplatz und zu einem entscheidenden Absinken der Massenkaufkraft geführt. Sie machte die ehemals blühenden Wirtschaftszentren an Ruhr und Saar zu Krisenlandschaften. [] Die Große Koalition ging entschlossen ans Werk [] Die neue Bundesregierung der Großen Koalition redete nicht nur, sie handelte. [] - Zwei milliardenhohe Investitionshaushalte kurbelten nicht nur die Konjunktur wieder an, sondern nutzten auch dem Steinkohlenbergbau; [] - ein umfassendes Programm für Anpassung und Gesundung des Steinkohlenbergbaus und der Steinkohlenreviere wurde erstellt; [] - Bundeswirtschaftsminister Prof. Dr. Karl Schiller verwirklichte unverzüglich nach seiner Amtsübernahme Maßnahmen zur Stabilisierung des Kohleabsatzes: Die Verwendung von Kohle in den Kraftwerken wird staatlich begünstigt und der weitere Zuwachs des Heizölverbrauchs beschränkt. [] Erste Erfolge dieser neuen Politik sind schon jetzt erkennbar. Die Bergleute spüren es: [] - In den letzten Wochen haben die Feierschichten im Bergbau nachgelassen; [] - die Haldenbestände bei den Zechen haben sich in den letzten Wochen um fast 2 Millionen Tonnen vermindert; [] - die Absatzmöglichkeiten für Steinkohle haben sich leicht verbessert. [] Jetzt wird es darauf ankommen, daß die einmal eingeschlagene Politik konsequent weitergeführt wird. Der Grundtenor der sozialdemokratischen Politiker ist eindeutig: Soziale Härten müssen vermieden werden! [] Der sozialdemokratische Wirtschaftsminister, Professor Dr. Karl Schiller, der sozialdemokratische Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Heinz Kühn, der Vorsitzende der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion, Helmut Schmidt, und der sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie, Walter Arendt, vollzogen vor dem Deutschen Bundestag die Abkehr von der Politik der Illusion und setzten die Schwerpunkte für eine [] Energiepolitik ohne Scheuklappen [] Für Bergbau und Bergleute fordern die sozialdemokratischen Politiker [] - Redlichkeit und Aufrichtigkeit; [] - eine wirtschaftspolitisch sinnvolle und sozial verantwortbare endgültige Lösung; [] - den Druck zur Fusion der einzelnen Zechengesellschaften zu einer Gesamt- oder Einheitsgesellschaft; [] - einen umfassenden Sozialplan für die freiwerdenden Bergarbeiter, ein Abfindungsgeld bis zu 5000,- DM, Anpassungsbeihilfen des Bundes und der Montanunion beim Berufswechsel, zusätzlich 74 Millionen DM für die Finanzierung von Feier- und Ausfallschichten; [] - ein umfassendes Strukturprogramm für die Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Kohlerevieren. Diese bleiben Kernlandschaften des technischen und industriellen Fortschritts. [] "Wir werden nichts mitmachen, was in der Konsequenz eines Jahrzehnts falscher Energiepolitik den kleinen Mann die Zeche bezahlen läßt, dem großen Mann aber seine Zeche durch andere bezahlt!" (Helmut Schmidt) [] Bergbau und Bergmann können sich auf die Sozialdemokraten verlassen [] Herausgeber: Vorstand der SPD, SOPADE-Rednerdienst
Published:1967