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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Beschäftigte im Hamburger Gesundheitswesen [] das geht Sie alle an! [] Was sagte Erik Blumenfeld, der Spitzenkandidat des "Hamburg-Block", am 2. Oktober 1953: [] "Wir werden mit eisernem Besen auskehren!" [] Was meint Herr Blumenfeld mit diesen großsprecherischen Worten? Heute verschanzt er sich hinter schönen Reden über die aufopferungsvolle Tätigkeit der Ärzte und des Pflegepersonals in den hamburgischen Krankenhäusern. [] Immer wieder aber betont der "Hanseat", daß es in Hamburg zu viele Krankenbetten gibt und die Verweildauer der Patienten in den Krankenhäusern zu lang sei. [] Was aber meint Herr Blumenfeld wirklich? [] Er hat es in der Bürgerschaft ausgesprochen und sagte u. a: [] "... ob wir nicht die Frage einer Verpachtung gewisser staatlicher Anstalten an Private prüfen sollten." [] Das würde heißen: [] Zerschlagung der staatlichen Krankenhäuser, [] Senkung der Gehälter der Ärzte, Schwestern, Pfleger und des sonstigen Personals auf die Ebene der privaten Krankenhäuser um etwa 30 Prozent, [] Verlängerung der Arbeitszeit und Kürzung des Urlaubs. [] Blumenfeld am gleichen Tag weiter: [] "... Regiebetriebe in den Krankenhäusern schnellstens aufzulösen." [] Das würde heißen: [] Brotlosmachung von fleißigen und anständigen Arbeitern und Angestellten, [] Verzögerung und Verteuerung der Reparaturen. [] Und weiter Herr Blumenfeld: [] "... ob nicht eine Einschränkung der allgemeinen Krankenanstalten mit ihren vielen kleinen Fachabteilungen durchzuführen ist." [] Das würde heißen: [] Vernichtung der so wertvollen kleinen Fachabteilungen, die gerade für eine moderne Diagnostik und Therapie bedeutungsvoll sind. [] Das würde nichts anderes heißen als Niveausenkung des Krankenhauswesens, [] das heißt aber auch, die angeblich abgelehnte Bevormundung der Chefärzte beginnt neu bei der Drohung, kleine Fachkliniken abzuschaffen, die aber unerläßlich sind. [] Und endlich Herr Blumenfeld: [] "... u.a. auch Einstallung von Personal aus den karitativen Verbänden." [] Das würde heißen: [] Konfessionelle Bevormundung des Pflegepersonals, [] Senkung der Gehälter auf ein Taschengeld, [] Verlängerung der Arbeitszeit, [] Kürzung der Urlaubszeit und Freizeit, d.h. Beseitigung aller arbeitsrechtlichen Bestimmungen und Rechtlosmachung der Schwestern. [] Ärzte, Schwestern, Pfleger, Beamte, Angestellte und Arbeiter der Gesundheitsbehörde! - Wollen Sie das? Oder wollen Sie die Fortsetzung des Aufbaus? - Wollen Sie: [] weitere Auflockerung derüberbelegten Anstalten und Kliniken, [] Fortführung der Grundüberholung der Krankenhäuser, [] Abbau der großen Krankensäle, [] Ausstattung der Krankenhäuser mit modernsten Apparaturen, [] Heranziehung und Ausbildung bester ärztlicher und pflegerischer Kräfte, [] weitere Verbesserung der Lohn- und Gehaltstarife, [] Schaffung von Urlaubs- und Krankheitsvertretungen, [] 48-Stunden-Woche für Ärzte und Pflegepersonal und [] Sicherung des Arbeitsplatzes? [] Wenn Sie das wollen, [] dann geben Sie dem "Hanseaten"-Block [] auf seine hintergründigen Absichten [] am 1. November 1953 eine klare Antwort! [] Setzen Sie den Aufbau mit Max Brauer fort [] Lassen Sie Leistungen entscheiden [] Wählen auch Sie den Fortschritt! [] Schenken Sie dem amtierenden Senat erneut Ihr Vertrauen und [] wählen Sie die Kandidaten der Liste 1 [] Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Landesorganisation Hamburg. - Druck: Auerdruck GmbH., Hamburg 1
Published:01.11.1953