An alle wahlberechtigten Frauen und Männer in Bochum

Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Dr. Heinrich Deist (MdB) [] Bochum, im August 1961 [] Haus der Sparkasse [] An alle wahlberechtigten Frauen und Männer in Bochum [] Liebe Bochumer Bürger, [] noch ist Ferienzeit. Noch denken wir alle lieber an schöne Ausflüge, an frohe Urlau...

Full description

Bibliographic Details
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 17.09.1961
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/FF1C5B9D-618F-4CB1-B963-2576F28457D0
Description
Summary:Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Dr. Heinrich Deist (MdB) [] Bochum, im August 1961 [] Haus der Sparkasse [] An alle wahlberechtigten Frauen und Männer in Bochum [] Liebe Bochumer Bürger, [] noch ist Ferienzeit. Noch denken wir alle lieber an schöne Ausflüge, an frohe Urlaubsfahrten oder besinnliche Wanderungen, als an die bevorstehende Bundestagswahl. Das ist auch gut so. Trotzdem taucht auch heute schon manche Frage auf, die mit der Entscheidung, die am 17. September fallen wird, eng zusammenhängt. Noch ist Zeit zum Nachdenken und überlegen. Vor allem Zeit zum Nachdenken darüber, welche Politik in der Bundesrepublik in den nächsten vier Jahren gemacht werden soll. [] Alle Parteien bemühen sich um die Gunst des Wählers. Angesichts der Flut von Versprechungen hat er es nicht leicht, die Spreu vom Weizen zu sondern. Eins aber ist gerade in diesen letzten Wochen und Monaten doch deutlich geworden: Nur die Sozialdemokraten haben der Öffentlichkeit ein ganz klares Regierungsprogramm vorgelegt. Sie vertrauen auf die Urteilsfähigkeit der Frauen und Männer, die demnächst zur Wahlurne gehen werden. Die Forderungen, daß [] gute und sichere Straßen gebaut werden, [] unsere Kinder in modernen Schulen sich wohlfühlen, [] die Hausfrau zu vernünftigen Preisen einkaufen kann, [] der Himmel auch über dem Ruhrrevier wieder blau wird, [] jeder einzelne einen gesetzlichen Anspruch auf 4 Wochen Mindesturlaub erhält, [] man auch ein eigenes Häuschen zu tragbaren Preisen bauen kann, [] aber auch, [] daß der Lebensabend durch eine angemessene Rente gesichert ist, [] das alles sind keine Vorstellungen im Bereich der Wünsche, sondern Dinge, die jedem, der in seinem Leben hart arbeitet, zustehen und ohne große Schwierigkeiten erfüllbar sind. [] Dazu aber ist erforderlich, daß an die Stelle einer Politik des Bewahrens alter Positionen und der Rechthaberei, wie sie von der jetzigen Bundesregierung betrieben wird, eine Politik neuen Stils, eine Politik der Redlichkeit, der Sachlichkeit, der Zusammenarbeit, des Ausgleichs tritt. [] In Bochum haben die Sozialdemokraten bewiesen, daß man auf diese Weise, in Zusammenarbeit mit allen fähigen Kräften, das Beste erreichen kann. Wir brauchen diesen frischen Schwung, diese Zuversicht und diese Tatkraft auch im Bundestag. Es geht darum, eine neue Bundesregierung zu bilden, die den Weg nach vorn kennt und die besten Kräfte des Volkes sammelt. Kein einzelner kann den Durchbruch nach vorn allein erzwingen. Aber gemeinsam mit vielen anderen wird es möglich sein, den Anschluß an eine gemeinsame Zukunft unseres Volkes zu finden. [] Mit freundlichem Gruß [] Ihr [] Dr. Heinrich Deist
Published:17.09.1961