Eine bäuerliche Alterssicherung die keine ist!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: Nachlaß Herbert Wehner im AdsD Eine bäuerliche Alterssicherung [] DIE KEINE IST! [] In seinen letzten Sitzungstagen dieses Jahres hat der zweite Bundestag das sogenannte Gesetz für die Altershilfe der Landwirte verabschiedet. [] Di...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand, Fränkische Verlagsanstalt und Buchdruckerei GmbH, Nürnberg
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 15.09.1957
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/029D900B-BAED-406C-83F2-09CF1F7324DF
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Herkunft: Nachlaß Herbert Wehner im AdsD Eine bäuerliche Alterssicherung [] DIE KEINE IST! [] In seinen letzten Sitzungstagen dieses Jahres hat der zweite Bundestag das sogenannte Gesetz für die Altershilfe der Landwirte verabschiedet. [] Die Sozialdemokratische Partei stimmte diesem Gesetz zu, obschon es ihren Forderungen bei weitem nicht entspricht. Sie sieht es nur als einen ersten Schritt auf dem Wege zu einer bäuerlichen Altersversicherung an. [] Nach dem neuen Gesetz erhalten die selbständigen Bauern und Landwirte oder ihre Witwen ein Altersgeld. [] Die SPD fordert, daß auch die sonstigen mithelfenden Familienangehörigen eine Altersrente erhalten. [] Die CDU/CSU hat das abgelehnt. [] Wenn nur zwei bäuerliche CDU-Abgeordnete dem Antrag der SPD zugestimmt hätten, würden auch sie das Altersgeld bekommen. [] Somit gehen 400000 treue, alte Menschen, die in der Landwirtschaft ihr Leben lang gearbeitet haben, leer aus. [] Das Gesetz bringt ein Altersgeld von 60.- DM monatlich für die verheirateten Altenteiler und 40.- DM für ihre Witwen. Die SPD hat 90.- DM für den Altenteiler und 60.- DM für die Witwen gefordert. Sie anerkennt, daß Wohnung und Verpflegung für die alten Leute in der Regel vorhanden sind. Sie weiß aber auch, daß 60.- oder 40.- DM bei den heutigen Kosten für die sonstigen Lebensbedürfnisse nicht ausreichen. Die CDU betrachtet 60.- DM für den abtretenden Bauern und 40.- DM für die Witwe als hinreichend. [] Um die Beiträge niedrig zu halten und die Einbeziehung der mithelfenden Familienangehöriger zu ermöglichen, haben die Sozialdemokraten staatliche Zuschüsse für die Altershilfe der Landwirte gefordert, wie sie auch in der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden. Dies ist übrigens auch eine Forderung der Bauernverbände. [] Die CDU/CSU hat das abgelehnt. Alle landwirtschaftlichen Betriebe, ob groß oder klein, müssen jetzt ab 1. Oktober 1957 eine Beitrag von DM 10.- leisten. [] Trotz aller Versprechungen hat die CDU/CSU sogar den SPD-Antrag abgelehnt, die Altershilfe für das erste Jahr aus staatlichen Mitteln zu finanzieren. [] Die CDU/CSU hat in der Tat für die Bauern nichts übrig. [] Früher hat jeder in der Landwirtschaft Tätige sich freiwillig in der sozialen Rentenversicherung auch für das Alter versichern können. Mit den neuen Rentengesetzen hat die CDU/CSU ihnen die Möglichkeit dazu genommen. Die Sozialdemokraten haben hart dagegen angekämpft. [] Für große Teile bäuerlicher Berufsangehöriger gibt es deshalb keinerlei Alterssicherung, weder in der Rentenversicherung noch in der Altershilfe für Landwirte. [] Die SPD wird sich immer für ein Alter ohne Not, auch für die bäuerliche Bevölkerung, einsetzen. [] Bauern und Bäuerinnen! Mithelfende landwirtschaftliche Familienangehörige! [] Wenn Ihr am 15. September Euere Stimme der SPD gebt, sorgt Ihr damit für ein gesichertes Alter! [] Herausgeber: Vorstand der SPD, Bonn - Druck: Fränkische Verlagsanstalt und Buchdruckerei GmbH., Nürnberg
Published:15.09.1957