8 Jahre FDJ

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; 8 Jahre FDJ [] Der Weg der sowjetzonalen Zwangsorganisation für die Jugend "Wir würdigen die große Erziehungsarbeit, die unsere Pionierleiter bei der Erziehung der jungen Pioniere und Schüler geleistet haben" (Honecker 1953 auf dem...

Full description

Bibliographic Details
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: ca. 1954
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/446F7273-4634-4577-BEB7-F13BC858F278
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; 8 Jahre FDJ [] Der Weg der sowjetzonalen Zwangsorganisation für die Jugend "Wir würdigen die große Erziehungsarbeit, die unsere Pionierleiter bei der Erziehung der jungen Pioniere und Schüler geleistet haben" (Honecker 1953 auf dem IV. FDJ-Parlament). Zwei Opfer der FDJ-Politik: ein zusammen geschlagenes Mädchen und ein halbverhungerter Bub("Weltjugendfestspiele" 1951). "Entschieden müssen wir gegen jene Machenschaften Stellung nehmen, die die Einführung der sogenannten freiwilligen Arbeitsdienstpflicht nicht nur erwägen, sondern durchführen wollen. Wir sind gegen eine solche Entwicklung, weil sie wieder nur ein Schritt zu Zwangsmaßnahmen ist, die wir nicht dulden können!" Das sagte Honecker 1946 auf dem 1. Parlament der FDJ. Sechs Jahre später, 1952, war er einer der eifrigsten Förderer des sowjetzonalen Arbeitsdienstes, der "Organisation Dienst für Deutschland". FDJ-Chef Honecker versprach 1946, die Überparteilichkeit der Organisation wie seinen eigenen Augapfel zu hüten. Seit Jahren aber klatscht er stur zu allem Beifall, was die SED sagt und anordnet. "Die deutsche Jugend weiß, wo ihre Feinde stehen!" - Eine erstaunlich richtige, Feststellung Honeckers anlässlich einer Kundgebung in Bautzen (1952). Auf dem 1. FDJ-Parlament (1946) erklärte Sowjet-Oberst Tulpanow unter stürmischem Beifall: "Niemals mehr darf eine Jugendorganisation sich vom Militarismus oder vom Chauvinismus für die Ziele des Krieges ausnutzen lassen. Niemals mehr darf die deutsche Jugend das Werkzeug für einen räuberischen Krieg werden." Und heute - die KVP? Die Jugendlichen sollen Aktivistenleistungen vollbringen - die Funktionäre sollen "kontrollieren" und aufpassen - das will der Zentralrat. "Wir müssen diejenigen sein, die in den Tanzsälen Ruhe und Ordnung schaffen" (junge Generation, 2. Dezemberheft 1953). Acht Jahre FDJ: Acht Jahre Betrug an der Jugend, ideologische Schulung und Ausrichtung, vormilitärischer [] Drill, Antreiberei und Normenschinderei - aber acht Jahre lang keine Spur von einer freien deutschen Jugend! Weg mit den Uniformen, weg mit den Funktionären, und weg mit dem SED-System, das sie unterstützt und bezahlt. Unser Ziel ist ein freies Jugendleben, in dem jeder ungestört seinen Interessen nachgehen kann! Unser Ziel ist die Freiheit!
Published:ca. 1954