"... erkämpft das Menschenrecht"; Lieder von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität

Originalbeschreibung: Es singt Lerryn (teilweise modernisierte Fassungen) Vorwort: Die Grundwerte des demokratischen Sozialismus werden seit dem Entstehen der internationalen Arbeiterbewegung immer wieder zum Gegenstand der Lieder des demokratischen Sozialismus ob als Ausdruck er Hoffnung auf Freihe...

Full description

Bibliographic Details
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: TEXT
Published: 1977
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/697CF5EC-13E8-4952-8798-D53F7E2514FC
Description
Summary:Originalbeschreibung: Es singt Lerryn (teilweise modernisierte Fassungen) Vorwort: Die Grundwerte des demokratischen Sozialismus werden seit dem Entstehen der internationalen Arbeiterbewegung immer wieder zum Gegenstand der Lieder des demokratischen Sozialismus ob als Ausdruck er Hoffnung auf Freiheit, ob als Forderung nach Gerechtigkeit, ob als Ruf nach Solidarität Das Bewußtsein für diesen über 100jährigen Kampf der demokratischen Sozialisten für mehr Freiheit, mehr Gerechtigkeit, mehr Solidarität zu stärken oder auch wieder zu wecken das war der Beweggrund, diese Platte herzustellen. Etwas anderes kam entscheidend hinzu: Es wird wieder gesungen. Die Melodien und Texte der traditionellen Lieder der internationalen Arbeiterbewegung sind jedoch vielfach vergessen oder sie werden von anderen für sich reklamiert, die den demokratischen Sozialismus pervertiert haben. Auch dies will diese Schallplatte deutlich machen: Die SPD bekennt sich zu ihrer Tradition, sie ist stolz auf ihre Geschichte, sie hat über den Aufgaben, vor denen sie heute steht, den Auftrag ihrer Gründer nicht vergessen. <NZ>Seite A: <NZ>Bürgerlied von 1848 Dieses Lied, dessen Verfasser umstritten ist, entstand, als die demokratischen Kräfte 1848 in Deutschland hofften, die Feudalherrschaft beseitigen und eine parlamentarische Demokratie durchsetzen zu können. Das Bündnis aus Bürgertum und Arbeitern zerbrach jedoch, als das Bürgertum mit dem herrschenden Regime Kompromisse einging, die den Keim zum Scheitern der 48er Revolution in sich bargen. Das "historische Bündnis" zerbrach, die bescheidenen Erfolge, die erreicht worden waren, zerrannen. Die Arbeiterbewegung zog aus dem Scheitern der 48er Revolution die Konsequenz, die eigene Organisation auszubauen. <NZ>Bundeslied (Bet und Arbeit ruft die Welt) 1863 wurde der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) gegründet, die erste echte sozialdemokratische Partei Deutschlands. Der Präsident des ADAV, Ferdinand Lassalle, bat den Dichter Georg Herwegh, für die junge Organisation "ein kämpferisches und zugkräftiges" Bundeslied zu verfassen. Das Bundeslied ist das erste Lied der organisierten Arbeiterbewegung in Deutschland. 1910 wurde es von einem Berliner Gericht verboten. <NZ>Sozialistenmarsch Anläßlich des Erfurter Parteitages von 1891 schrieb Max Kegel den deutschen Sozialistenmarsch. Das Lied war sehr verbreitet, wurde bald auch außerhalb der Grenzen Deutschlands gesungen und galt als das klassische Lied der Sozialdemokratie. Die deutsche Sozialdemokratie hatte sich um diese Zeit trotz Unterdrückung und Verfolgung während des von Bismarck durchgesetzten "Sozialistengesetzes" (1878 - 1890) zur wählerstärksten Partei in Deutschland entwickelt <NZ>Dem Morgenrot entgegen Das Lied "Dem Morgenrot entgegen" war vor dem Ersten Weltkrieg das Lied der Arbeiterjugend nicht nur in Deutschland. Der Text stammt von Heinrich Amulf Eildermann. Er entstand 1907 nach der Melodie von Ju Mantua in Banden. Eildermann konnte das Lied im Deutschland jener Zeit nicht unter seinem Namen veröffentlichen, deshalb wählte er seine beiden Vornamen als Pseudonym. Kaiser Wilhelm II. verfolgte die Sozialdemokratie, die 1912 mit 110 Abgeordneten auch stärkste Fraktion im Reichstag geworden <NZ>Brüder, zur Sonne, zur Freiheit Dieses Lied artikuliert die Hoffnung, die die Sozialdemokratie am Ende des 19. Jahrhunderts durch ihr zahlenmäßiges Erstarken gewonnen hatte. Den Text schrieb der russische Wissenschaftler Leonid Radin 1897 in einem zaristischen Gefängnis. Der Dirigent Hermann Scherchen brachte ihn 1918 aus russischer Kriegsgefangenschaft mit nach Deutschland. Die Melodie ist eine russische Volksweise. <NZ>Wann wir schreiten Seit an Seit (Copyright s. unter: 6/TONA00150) Den Text schrieb Hermann Claudius 1915, die Melodie Michael Englert 1916. Text und Melodie wurden zum ersten Mal im "Liederbuch des Reichsbanners" veröffentlicht. Nach Krieg und Revolution war die Arbeiterbewegung trotz Wirtschaftskrise und Parteispaltung optimistisch. Die SPD stellte zum ersten Mal den Reichspräsidenten und war überzeugt: "Mit uns zieht die neue Zeit." Solidaritätslied 1931 schrieb Bertolt Brecht das Solidaritätslied, Hanns Eisler die Melodie. Die Gefahr, daß Deutschland, daß Europa vom Nazismus überrollt wurde, zeichnete sich damals bereits ab. Brecht formulierte, was in der Arbeiterbewegung in der Endphase der Weimarer Republik heftig diskutiert wurde: die Forderung, angesichts der heraufziehenden Gefahr solidarisch zu handeln. Das Solidaritätslied war die Filmmusik für den Film "Kuhle Wampe", an dessen Drehbuch Brecht mitarbeitete. <NZ>Seite B: <NZ>Die Internationale Am 18.03.1871 ging aus freien Wahlen die Pariser Commune hervor, in der der Unterschied zwischen Legislative und Exekutive aufgehoben war: Die gewählten Abgeordneten standen an der Spitze der Verwaltung, waren also jederzeit abwählbar. Am 28.05.1871 war das Ende der Commune besiegelt: Mit Unterstützung des preußischen Militärs wurde die erste Arbeiterrepublik blutig ausgelöscht. Eugen Pottier schrieb nach der Niederlage der Commune den Text der Internationale, der Drechsler und Chorleiter eines Arbeitergesangvereins in Lille, Pierre Degeyter, vertonte ihn 1888. <NZ>Dänischer Sozialistenmarsch Das Lied entstand 1871. In dieser Zeit fand die Sozialdemokratie in Dänemark starken Zulauf, hatte sich aber noch nicht fest organisiert. Erst 1876 wurde die Sozialdemokratische Partei gegründet. Das Lied, das die drei sozialdemokratischen Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität in den Mittelpunkt seiner Aussage stellt, verbreitete sich rasch in Europa und wurde eines der bekanntesten Lieder der internationalen Arbeiterbewegung. Joe Hill Joe Hill wurde am 19. November 1915 nach einem sehr umstrittenen Todesurteil in den USA erschossen. Er war zu Beginn des Jahrhunderts der bekannteste Sänger und Liedermacher der amerikanischen Arbeiterbewegung. Vor allem bei Streiks trug Joe Hill durch seine aufrüttelnden Lieder dazu bei, die Solidarität der amerikanischen Arbeiter zu stärken. Sein bekanntestes Lied ist "Casey Jones", das er 1911 für einen Streik in Kalifornien schrieb. "Joe Hill" erinnert an diesen bis heute in der amerikanischen Arbeiterbewegung unvergessenen Sänger und Liedermacher. <NZ>Die Arbeiter von Wien Dieses Lied wurde auf dem Internationalen Jugendtag 1929 in Wien zum ersten Mal aufgeführt. Es wurde in den folgenden Jahren zum Lied der Roten Falken. Besondere Bedeutung bekam es während des Widerstandes der österreichischen Arbeiterbewegung gegen den Faschismus in den dreißiger Jahren. <NZ>Grandola, vila morena Am Morgen des 25.04.1974 sendete der katholische Rundfunk in Lissabon das Lied "Grandola, vila morena". Es war das verabredete Signal zum Aufstand gegen das faschistische Salazar-Gaetano-Regime, zum "Putsch der roten Nelken". Der Sänger Josoa Alfonso hatte das Lied bereits in der Zeit der Diktatur geschrieben und heimlich bei Treffen mit Freunden gesungen. <NZ>Venceremos Dieses Lied macht deutlich, wie groß die Hoffnung des chilenischen Volkes in der Zeit der Regierung Allende auf ein Ende der Unterdrückung und Ausbeutung war. Es wurde zum Symbol der in der ganzen Welt enttäuschten Hoffnung, zum Symbol für die chilenische Demokratie, die vom Pinochet-Regime blutig niedergeknüppelt wurde; Bemerkungen: Eine Schallplatte von Sozialdemokrat Magazin
Published:1977