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Dein Kandidat [] Walter Steinbeck [] Im Wahlbezirk 3 wählt jeder SPD [] Liebe Wählerin, lieber Wähler! [] Am 9. November sind in Nordrhein-Westfalen die Gemeinderatswahlen. Auch Dortmund wählt an diesem Tage ein neues Stadtparlament. Die Dortmunder Bürger werden eine wichtige Entscheidung zu fällen haben. Es handelt sich darum, ob das Tempo des Wiederaufbaus in Dortmund seit 1945, das sicher niemand bestreiten kann, auch in den kommenden vier Jahren weitergeführt werden soll. In den hinter uns liegenden sieben Jahren, in denen die SPD im Stadtparlament die Führung hatte, sind, das muß jeder, der nicht bösen Willens ist, anerkennen, außerordentliche Leistungen vollbracht worden. Ob es sich um den Wohnungsbau, um den Straßenbau, um den Verkehr, um die soziale Fürsorge, um die Jugendpflege, um den Sport oder sonst etwas handelt, überall wurden große Fortschritte gemacht. [] Ich bin für den 3. Wahlbezirk als Kandidat der SPD aufgestellt worden. Durch das Vertrauen meiner Parteifreunde wurde ich für die Wahl am 9. November herausgestellt. Nun werbe ich auch um das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler meines Wahlbezirks. Dazu einige Daten aus meinem Leben, damit jeder weiß, wen er wählen soll. [] Ich wurde am 4. August 1904 als Sohn eines Handwerkers in Hörde geboren. Dort besuchte ich die Volksschule und das Realgymnasium bis zur Obersekundareife. Nach der anschließenden kaufmännischen Lehre war ich als Angestellter in größeren Häusern Aachens, Berlins und Hamburgs tätig. Von 1929 bis 1933 arbeitete ich beim Dortmunder Generalanzeiger, wurde dort aber am 2. Juni 1933 wegen meiner politischen Einstellung fristlos entlassen. Jahre der Sorge und Not für mich und meine Familie waren die Folge. Ich wurde schließlich vor Ausbruch des letzten Weltkrieges als Tiefbauarbeiter am Westwall verpflichtet. Am 3. September 1939 wurde ich zur Polizeireserve eingezogen. Nach Beendigung des Krieges arbeitete ich als Angestellter in der Polizeiverwaltung Dortmund. [] Meine politische Haltung gebot mir, trotz anfänglicher starker Gegenströme, bei der Dortmunder Polizeiverwaltung die Schaffung eines Betriebsrates zu betreiben. Ich war und bin der Ansicht, daß auch der Arbeitnehmer mitbestimmend in Staat und Wirtschaft sein muß. Noch heute bin ich Betriebsratsvorsitzender der Polizeiverwaltungsbediensteten, wie ich auch infolge meiner langjährigen Zugehörigkeit zur Gewerkschaft Delegierter des DGB-Ortsauschusses [!] [DGB-Ortsausschusses] Dortmund bin. [] Mit vielen Fragen der Kommunalpolitik bin ich im Umgang mit den Behörden und durch meine Tätigkeit im öffentlichen Leben vertraut geworden. Als Sozialdemokrat und Gewerkschaftler werde ich die Belange der Dortmunder Bürger in der Kommunalpolitik bestens zu vertreten wissen. Ich werde meinen Wählerinnen und Wählern keine großen Versprechungen machen. Nur das eine Versprechen kann ich geben, daß ich meine ganze Kraft einsetzen werde für den weiteren Neuaufbau Dortmunds und für das Wohl der Dortmunder Bürgerschaft. Dieses Versprechen werde ich halten. Ich bitte Sie nun, mir am Wahltage Ihr Vertrauen zu schenken und mir als dem Kandidaten der SPD Ihre Stimme zu geben. [] Walter Steinbeck [] Dortmund, Wittelsbacher Straße 28 [] Dortmund, den 30. Oktober 1952 [] Druck: Westfalendruck
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