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Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Zum Fernsehkommentardienst TV-Intern vgl. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand: SPD Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands 1970 - 1972, Bonn 1973, S. 276f. TV - INTERN [] Haben Sie die letzte Sendung gesehen? Mittwoch, 8. November 1972 [] Wir haben für Sie "Deutschland vor der Wahl" und das ZDF-Magazin beobachtet. Kurz vor diesen Sendungen kam jedoch Doktor Barzel über den Bildschirm. Mit dem Holzhammer. Mit glatten Unwahrheiten. [] Barzel: Beim Moskauer Vertrag sei behauptet worden, "nun werde keiner mehr sterben am Stacheldraht". Das ist von der Regierung nie behauptet worden. Aber die Regierung Brandt hat Leute aus den Zuchthäusern der DDR geholt. [] Barzel: Die Zusage für Sofortbesuche sei nicht eingehalten. Jeder Berliner weiß, daß die Anfangsschwierigkeiten längst überwunden sind. [] Bravo, Egon Bahr! [] Die Sachlichkeit und Schlagfertigkeit bei der Fernsehdiskussion am Mittwoch erklären auch seinen diplomatischen Erfolg. [] Hier die Positionen, über die der Wähler am 19. November entscheidet: [] Die Opposition: [] Sie beharrt auf juristischen Spitzfindigkeiten. Sie leugnet die Existenz der DDR als Staat; andererseits will auch sie mit diesem "Phänomen" Verträge abschließen. [] Unsere Position, die Position von Willy Brandt: [] Praktische Politik zum Nutzen aller Deutschen. [] Egon Bahr: "Die schreckliche Spaltung weniger schwer machen." [] Die neuesten Erfolge: [] Kinder aus der DDR dürfen zu ihren Eltern in die BRD und vieles mehr. [] 6,5 Millionen Bundesbürger zwischen Lübeck und Hof dürfen in die benachbarten DDR-Gebiete. [] Nebenbei: Der ewige Streit um die Anerkennung der DDR durch andere Staaten hört endlich auf. Um die DDR-Anerkennung zu verhindern, haben frühere CDU-Regierungen Milliarden gezahlt Zum großen Teil ohne Erfolg. Denn die DDR hat heute schon Botschaften in 35 Staaten. Jeder muß wissen: Eine CDU/CSU-Regierung würde weiter Milliarden an dritte Staaten verpulvern, um leblose juristische Konstruktionen zu erhalten. [] Willy Brandt muß seine erfolgreiche Politik für alle Deutschen fortführen. Auch darum geht es um 19. November [] Löwenthal: Strauß baut Barzels Mannschaft um [] Löwenthal brachte zur Abwechslung einmal eine echte Neuigkeit: Er verkündete für seinen Freund Strauß, wer noch in Barzels Mannschaft soll: Schiller heißt der letzte Reservespieler. Strauß hatte angekündigt, er wolle Karl Schiller eine Verwendungsmöglichkeit geben. Löwenthal: Schiller soll ins Kabinett Barzel. Strauß dagegen am 7. Juli 1972: "So hat man auch den Wundermann Schiller als den großen Wundertäter hochgelobt ... Das Ganze ist doch nur billigste Werbung gewesen, auf die leider viele Leute hereingefallen sind." Der "Wundertäter" sucht einen neuen Posten. Von Straußens Gnaden. [] SPD [] Sozialdemokraten [] Verantwortlich: Parteivorstand der SPD, Bonn, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Druck. Westfalendruck, Dortmund. [] "Unsere Rentner sollen besser leben" [] Das hat Willy Brandt versprochen und gehalten [] Der Deutsche Bundestag hat die Rentenreform mit 493 Stimmen verabschiedet. Dieses Reformwerk ist das größte seit 1957. Ohne Bundeskanzler Willy Brandt und Bundesarbeitsminister Walter Arendt gäbe es keine Rentenreform. Die CDU/CSU hat sich auch hier von einem "Nein" über ein "So nicht" zu einem "Ja" durchgerungen. [] Das haben wir für Sie durchgesetzt: [] 1. Flexible Altersgrenze [] Vom 63. Lebensjahr an (vom 62. Lebensjahr an für Schwerbeschädigte, Berufsunfähige und Erwerbsunfähige). [] 2. Renten noch Mindesteinkommen [] Niedrige Löhne in der Vergangenheit werden nicht mehr zu niedrigen Renten in der Zukunft führen. [] 3. Vorverlegung der Rentenanpassung um ein halbes Jahr [] Die Renten steigen schon zum 1. Juli 1972 und nicht erst Januar 1973 um 9,5 %. Zusammen mit der Rückzahlung des Rentnerkrankenversicherungsbeitrags im April sind damit die Renten dieses Jahr um insgesamt 14,4 % gestiegen. [] 4. Öffnung der Rentenversicherung für Selbständige, Hausfrauen und weitere Gesellschaftsgruppen [] 7 Millionen Frauen, 750000 Selbständige und 350000 Angestellte können jetzt der gesetzlichen Rentenversicherung beitreten. [] Die Bundesregierung wollte jeder Frau für jedes Kind, das sie geboren hatte, bei der Rentenberechnung ein Jahr zusätzlich geben. Dieses sogenannte "Babyjahr" hat die CDU/CSU-Opposition in namentlicher Abstimmung verhindert. [] Heute will sich Herr Katzer (CDU) mit der Rentenreform schmücken. Noch in ihrem Programm von 1969 war die CDU/ CSU dagegen. Strauß und Barzel sind die Trittbrettfahrer des sozialen Fortschritts. Wählen Sie die Lokomotiven! [] Wählen Sie [] Willy Brandt und Walter Arendt! [] SPD [] Sozialdemokraten
Published:19.11.1972