Das ist die Hausfrau Grete Gleim

Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Das ist die Hausfrau Grete Gleim [] Bochum, Westerbergstraße 32 [] Frau Gleim sagt: [] Man kann sich ja kaum noch trauen, seine Wäsche draußen aufzuhängen. Die Fabriken pusten soviel Dreck in die Luft, daß es schon nicht mehr schön ist. Den...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 17.09.1961
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/AE8D2F21-F48D-4420-8C10-88E81FCA6E53
Description
Summary:Bemerkungen: ; [] = Absatzmarken im Volltext des Originals Das ist die Hausfrau Grete Gleim [] Bochum, Westerbergstraße 32 [] Frau Gleim sagt: [] Man kann sich ja kaum noch trauen, seine Wäsche draußen aufzuhängen. Die Fabriken pusten soviel Dreck in die Luft, daß es schon nicht mehr schön ist. Den ganzen Tag könnte ich in meiner Wohnung Staub wischen. Überall setzen sich Ruß und Flugasche fest. Manchmal könnte man sich schwarz ärgern. Und gesundheitsschädlich ist diese "Dunstglocke", unter der wir leben, auch. Das haben die Ärzte ja einwandfrei festgestellt. [] Dagegen muß doch endlich etwas getan werden. Die Sozialdemokraten wollen ja Gesetze erlassen, damit wir wieder reine Luft und reines Wasser bekommen. Das finde ich sehr vernünftig. Ein "blauer Himmel über dem Ruhrgebiet", das ist doch etwas, was gerade wir Hausfrauen uns wünschen. [] Kürzlich war ich übrigens einmal richtig wütend. Der Kaffee schmeckte mir nicht mehr, als ich meine Zeitung gelesen hatte. [] Zwei Nachrichten hatten mich auf die Palme gebracht: In Koblenz waren Erdbeeren in den Rhein geschüttet worden, und im Siebengebirge verfaulten die Kirschen an den Bäumen. Leben wir denn so im Überfluß, habe ich mich gefragt, daß wir uns das leisten können? Wäre es nicht besser die Preise so zu senken, daß mehr gekauft wird? Aber darauf werden wir wohl vergeblich warten, solange die jetzige Bundesregierung am Ruder ist. Sie hat vor kurzem auch die Senkung der Tee- und Kaffeesteuern verhindert, die von der SPD beantragt worden war. [] Ein Glück, daß wir Hausfrauen selbst was dagegen tun können. Wir müssen nur richtig wählen, dann sieht in Zukunft alles anders aus. Die Sozialdemokraten haben uns ja in ihrem Regierungsprogramm fest versprochen, daß aller technischer Fortschritt in Form von Preissenkungen an die Verbraucher weitergegeben werden soll. Sie wollen einen Preisrat berufen, der die Interessen der Gesamtheit vertritt. Darin sollen auch wir Hausfrauen ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Da kann ich nur sagen: Meine Stimme kriegt am 17. September der Dr. DEIST. Von dem weiß ich wenigstens, daß er sich auch für die Frauen und Mütter einsetzen wird. [] Wähl Dr. Heinrich Deist SPD
Published:17.09.1961