Wir stellen vor: . Wilhelm Steinhörster

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Postwurfsendung! [] An alle Haushaltungen des Kreises Steinburg [] SPD [] Wir stellen vor: [] Wilhelm Steinhörster Kandidat im Wahlkreis 11 Steinburg [] [] Verehrte Wählerin! Verehrter Wähler! [] An der Wahl für den 1. Deutschen Bundestag im...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirksvorstand Schleswig-Holstein, Strack, Gerhard, Haase-Druck GmbH, Kiel
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/1AC9AE12-4ED3-446F-9CDD-701A482EE8D5
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Postwurfsendung! [] An alle Haushaltungen des Kreises Steinburg [] SPD [] Wir stellen vor: [] Wilhelm Steinhörster Kandidat im Wahlkreis 11 Steinburg [] [] Verehrte Wählerin! Verehrter Wähler! [] An der Wahl für den 1. Deutschen Bundestag im August 1949 beteiligten sich 84,5 % unserer wahlberechtigten Bevölkerung. Das war ein Rekord! Darüber habe ich mich damals besonders gefreut, und ich wünsche sehr, daß es diesmal - am 6. September - ebenso sein wird. [] Aus Enttäuschung oder Verärgerung von der Wahl fernzubleiben, wäre genau so falsch, wie etwa sein Kind nicht in die Schule zu schicken, wenn man sich über den Lehrer geärgert hat. Ich meine, wir sollten sagen: Jetzt gerade wählen! [] Es wird Ihnen wie mir gehen; auch Sie werden in vielen Dingen von der vierjährigen Tätigkeit der Bundesregierung unter Dr. Adenauer und des 1. Deutschen Bundestages enttäuscht sein. [] Ich war, wie Sie wissen, vier Jahre im Bundestag, und zwar als einer von den 132 Sozialdemokraten, die als Opposition in der Minderheit waren. [] Um einmal bildlich zu sprechen: Es ist während dieser Zeit sehr viel Geld durch meine Finger gegangen. Sie werden sagen: Na also! Doch darf ich es Ihnen erklären? [] Ich bin Mitglied des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages, in welchem die Einnahmen und Ausgaben des Bundes beraten und festgelegt werden. Wären wir Sozialdemokraten in diesem wichtigsten Ausschuß stärker vertreten gewesen, sähe es mit vielem, vor allem aber auch mit den Renten für die Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen, für die Heimatvertriebenen, die Alten und Invaliden und alle wirtschaftlich Schwachen heute besser aus. Das kann ich Ihnen auf Grund meiner Erfahrungen mit aller Bestimmtheit sagen. Wie oft haben meine Freunde und ich uns bemüht und Anträge über Anträge gestellt, um die Ausgaben für die sozialen Verpflichtungen des Bundes zu erhöhen, damit die Leistungen höher werden und der einzelne mehr Geld bekommt. Ich weiß doch selbst genau, wie es im Geldbeutel der kleinen Leute aussieht. [] Das Gerede über das sogenannte deutsche Wirtschaftswunder ist doch wohl ein Hohn, solange in Westdeutschland über eine Million Menschen keine Arbeit haben und aber Millionen Renten und Unterstützungen beziehen, die ganz einfach zum Leben nicht ausreichen. Die Regierung Adenauer und ihre Parteien - CDU, FDP und DP - lehnten ab und immer wieder ab und glaubten genug getan zu haben. Glauben Sie das auch? Ich glaube es nicht! [] Dabei wären die Möglichkeiten bei einer gerechten Steuergesetzgebung gegeben, die zur Stärkung der sozial Schwachen nötigen Gelder zu erhalten; ich meine, von den Währungsgewinnlern und Warenhortern aus dem Jahre 1948, von den Aktienbesitzern, die im Gegenteil zu den Altsparern durch die Geldabwertung keinen Pfennig verloren haben, sondern inzwischen durch die Erhardsche soziale Marktwirtschaft wieder schwerreich geworden sind. Und noch eins: von den gesamten Steuern, die bezahlt werden müssen, bringen die breiten Massen allein durch Umsatzsteuer, Verbrauchssteuer, Zölle und sonstige Konsumsteuern ca. 65% auf, während der Anteil an Einkommensteuern, Körperschaftsteuern und Besitzsteuern nur 35% beträgt. Das halte ich für völlig ungerecht und sozial untragbar. Es müßte genau umgekehrt sein, etwa wie in Schweden, wo Sozialdemokraten seit 35 Jahren regieren. Meinen Sie das nicht auch? [] "Hat der Bauer Geld, hat's die ganze Welt", heißt ein altes Sprichwort. Ich möchte in Abwandlung sagen: Hat es die breite Masse unseres Volkes gut, haben alle Arbeit, können unsere Alten, Kranken und Schwachen menschenwürdig leben, dann haben auch davon den Vorteil der Kaufmann, Handwerker, Bauer und alle selbständigen Bürger unseres Landes, und ich meine, daß ein solcher Zustand der beste Verteidigungsbeitrag wäre gegen die Gefahr eines kommunistischen Einflusses und eine Bedrohung unserer Bundesrepublik von außen. Anders geht es einfach nicht. [] Mit freundlichen Grüßen [] Ihr Willi Steinhörster [] [] Muster-Stimmzettel [] Jeder Wähler hat 2 Stimmen! [] Erststimme für die Wahl des Wahlkreisabgeordneten [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Steinhörster, Wilhelm Kaufmann Itzehoe Waldstraße 10 [] SPD [] Zweitstimme für die Wahl nach Landeslisten [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Ollenhauer Diekmann Pohle Annemarie Renger Prof. Baade [] [] 2 mal bei Nr. 2 ankreuzen, dann wählen Sie richtig! [] [] Herausgeber: SPD Bezirksvorstand Schleswig-Holstein. Für den Inhalt verantwortlich Gerhard Strack, Kiel. Haase-Druck GmbH., Kiel.
Published:06.09.1953