Unser Kandidat: Lothar Curdt

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Unser Kandidat: Lothar Curdt [] SPD [] Sozialdemokraten [] Im Mittelpunkt: Unser Wahlkreis [] Als langjähriger Kreistagsabgeordneter und Landrat des Kreises Göttingen bemühte ich mich bis heute um eine bessere Ausgestaltung unserer Lebensverh...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirk Hannover, Endlein, Axel, braunschweig-druck GmbH
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 03.10.1976
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/7D3F85E3-8991-49CC-AFEE-B8891EE2DCA8
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Unser Kandidat: Lothar Curdt [] SPD [] Sozialdemokraten [] Im Mittelpunkt: Unser Wahlkreis [] Als langjähriger Kreistagsabgeordneter und Landrat des Kreises Göttingen bemühte ich mich bis heute um eine bessere Ausgestaltung unserer Lebensverhältnisse. Die Probleme unseres Wahlkreises sind mir gut bekannt. Auch als Bezirksvorsitzender der Gewerkschaft Druck und Papier, als Arbeits- und als Sozialrichter, in der Selbstverwaltung der Sozialversicherung habe ich mich lange Jahre für die Arbeitnehmer einsetzen können. Im Gespräch mit dem Bürger, in vielen Aussprachen mit Ratsuchenden hörte ich die Meinungen der Menschen, lernte ihre Sorgen und Probleme kennen. [] Auch für die Bürger in Südniedersachsen haben die Leistungen der von Helmut Schmidt geführten Bundesregierung Verbesserungen gebracht. Unser Netz sozialer Sicherung hat entscheidend dabei geholfen, daß die Bundesrepublik politisch und sozial stabil geblieben ist und daß ein maßvoller Wirtschaftsaufschwung eingesetzt hat. [] Wie sehr eine soziale Politik den Bedürfnissen und Empfindungen der Menschen entspricht, welch große Rolle für den Einzelnen soziale Gerechtigkeit spielt, habe ich in diesem Wahlkreis durch den engen Kontakt mit der Bevölkerung erfahren. [] Soziale Gerechtigkeit muß auch Chancengleichheit einschließen. Gesellschaftspolitisch notwendig ist daher eine Bildungsreform, die neben den bekannten Forderungen im Allgemeinbildungsbereich auch die berufliche Bildung einbezieht. Die Bereitstellung von ausreichenden Ausbildungsplätzen und die Qualitätsverbesserung der beruflichen Bildung gleichwertig zu anderen Bildungswegen ist aus menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Gründen dringend geboten. [] Hilfe der Bundesregierung für Südniedersachsen. Auch in Zukunft! [] Durch sozialdemokratische Initiativen sind erhebliche Zuschüsse für diesen Wahlkreis aus Bonn geleistet worden. Allein in den Jahren 1973 bis 1975 wurden in unserem Wahlkreis folgende Bereiche mit Bundesmitteln bedacht: [] Der Schulbau mit 2828700 DM [] Modellversuche im Bildungswesen mit 1015000 DM [] Bau und Erweiterung von Kindergärten mit 890000 DM, dazu ERP-Darlehen von 565000 DM [] Einrichtungen der Jugendarbeit mit 192000 DM [] Altentagesstätten mit 223000 DM [] Sporteinrichtungen mit 1182000 DM, dazu ERP-Darlehen von 1419000 DM [] Kulturelle Maßnahmen der verschiedensten Träger mit 2484000 DM [] Im Rahmen des 1. Struktur-Sonderprogramms 1974 wurden 2,5 Mio. DM, des 2. Programms 1974 2,58 Mio. DM in den Wahlkreis vergeben; für das Bau-Investitionsprogramm 1975 flossen in den Wahlkreis 519000 DM als Zuschüsse und ferner 348000 DM der Kreditanstalt für Wiederaufbau. [] Unser Wahlkreis muß auch weiterhin an der Aufwärtsentwicklung der Bundesrepublik teilnehmen. Die Zukunft darf nicht an Südniedersachsen vorbeigehen. [] Deswegen brauchen wir u. a. [] bessere Verkehrsanbindungen zu den Ballungsräumen, um unsere Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen, und leistungsfähigere Verkehrsverbindungen für das Zonengrenzland auf Straße oder Schiene; [] Förderungsprogramme für die mittelständische Wirtschaft, um die Zahl und Qualität der Ausbildungs- und Arbeitsplätze in Südniedersachsen anzuheben; [] Mittel für den Straßenausbau in unserem Kreisgebiet, damit die Arbeitnehmer schnell und sicher ihre Arbeitsplätze und Ihre Wohnungen erreichen können; [] eine großzügige Förderung der wissenschaftlichen Forschungsstätten und Hochschulen in Göttingen, weil sie für einen Großteil der Bürger unseres Raumes existenzielle Bedeutung besitzen; [] weitere Mittel für die Stadtsanierungen in Göttingen, Duderstadt und Münden; weitere Mittel für den sozialen Wohnungsbau und Veränderung der Einkommensgrenzen für Familien mit geringerem Einkommen. [] Das Erreichte bewahren und festigen, soziale Gerechtigkeit verwirklichen [] Sozialdemokraten stellen ihre politische Tätigkeit vor allem in den Dienst der arbeitenden Menschen. Die SPD vertritt das Recht auf Arbeit, weil für die meisten Menschen die tägliche Arbeit bestimmender Lebensinhalt ist. Sozialdemokraten kämpfen deshalb auch für die Humanisierung der Arbeitswelt und und [!] für die Rechte der in allen Bereichen abhängig Beschäftigten. [] Wesentliches ist erreicht worden. Der Bundesregierung ist es gelungen, unser Land aus der schwersten Wirtschaftskrise seit 1930 in einen neuen Aufschwung zu führen. Soziale Not wurde verhindert, der innere Friede in unserem Volke bewahrt. [] Daß diese Politik der sozialen Sicherheit und der notwendigen gesellschaftspolitischen Reformen für alle Bürger unseres Volkes fortgesetzt wird, darum geht es mir. Was wir brauchen, ist Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen, nicht für wenige. Unser dichtes soziales Netz hat den Bürgern die Angst vor Krankheit, Alter und unvermeidbaren Veränderungen im Arbeitsleben genommen, hat sie wahrhaft frei gemacht von bedrückenden Abhängigkeiten. Deswegen stellen Sozialdemokraten den sozialen Staat und die solidarische Gesellschaft gegen die von der Opposition gewollte Welt der Vorrechte, gegen Ellenbogenverhalten und soziale Pflästerchen in Form von Gnadenserweisen. Die Freiheit der Bürger, die unser Grundgesetz garantiert, beruht auf sozialer Sicherheit und Unabhängigkeit, auf Recht und Gesetz in einem demokratischen Staat. [] Daß sich der Geist der Verantwortung füreinander in unserem Staat weiterentwickelt, daß wir Verständnis füreinander haben, auch unter den Generationen, darum geht es am 3. Oktober. [] Ich bitte Sie um Ihr Vertrauen. [] Lothar Curdt [] Lothar Curdt [] 1928 in Nikolausberg geboren, in Weende aufgewachsen. Mittelschule in Göttingen, Luftwaffenhelfer, Kriegsgefangenschaft. Schriftsetzerlehre, Arbeit im Beruf. Seit 1946 IG Druck und Papier. Tarif-Kommission. 1961 Bezirksvorsitzender, ab 1964 Bezirkssekretär der IG Druck. Arbeitsrichter, Sozialrichter, BfA-Versichertenältester, Mitglied der SPD seit 1955. Seit 1973 Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks. Ratsherr in Grone. Seit 1964 Kreistag, Fraktionsvorsitzender, seit 1970 Landrat, z. Z. stellv. Landrat des Kreises Göttg. Kirchenkreistag Göttg.-Nord Vorstand. Aufsichtsrat der Volksheimstätte. Mitglied der Arbeiterwohlfahrt. Vorsitzender des FC Grone. Seit 1949 verheiratet, vier Kinder. [] Verantwortlich: SPD-Bezirk Hannover, Axel Endlein, Hannover, Odeonstr. 15/16 - Druck: braunschweig-druck GmbH. [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Seit der Bundestagswahl vor vier Jahren ist verantwortliche Politik für unser Land nicht einfacher geworden. Die schwere Weltwirtschaftskrise hat uns alle vor eine harte Bewährungsprobe gestellt: die Arbeitnehmer, unsere Wirtschaft und die Politiker. Sie alle stehen in der Verantwortung. Schließlich hängt bei uns jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. [] Heute können wir Ihnen bei aller gebotenen Vorsicht und Bescheidenheit sagen: Wenn wir uns umschauen in der Welt, dann brauchen wir mit der Situation unseres Landes nicht unzufrieden zu sein. Unsere Währung ist noch härter geworden. Die Preissteigerungen liegen niedriger als bei fast allen unseren Nachbarn. Die Renten sind sicher. Das Netz der sozialen Sicherung hat sich bewährt. Wir sind ein international ebenso geachteter wie gesuchter Partner. [] Jetzt kommt es darauf an, ruhig und beharrlich unseren Platz in der Welt auszubauen und den sozialen Frieden im Innern zu sichern und zu bewahren. Diejenigen, die in den vergangenen vier Jahren unverhohlen auf die Krise gesetzt und uns bei unserer Politik für den Aufschwung oder im Bundesrat immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen haben, sind dazu weder sachlich noch personell geeignet. Es wäre ein Risiko, ihnen in ihrem derzeitigen Zustand die Verantwortung für die zweitgrößte Handelsnation der westlichen Welt zu übertragen. [] Wir haben bewiesen, daß die Verantwortung für unser Land bei Sozialdemokraten in den besseren Händen ist. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Vertrauen für die Kandidaten der SPD. [] Helmut Schmidt [] Bundeskanzler [] Willy Brandt [] Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands [] Schwerpunkte unseres Regierungsprogramms 1976-80 [] Sozialdemokraten haben seit 1969, aufbauend auf der Leistung jedes einzelnen Bürgers, ein Deutschland geschaffen, das vielen Menschen als nachahmenswertes Modell gilt. Wir alle können stolz sein auf unser Land, die erworbene Achtung und Freundschaft in der Welt. Wir werden in der nächsten Legislaturperiode stetig und mit Bedacht an diesem Modell weiterarbeiten. [] 1. Vollbeschäftigung bleibt unser wichtigstes Ziel. [] Unsere Politik für denn Aufschwung hat Erfolg. Wir halten den Kurs auf Vollbeschäftigung durch eine aktive Beschäftigungs- und solide Finanzpolitik, eine Forschungs- und Technologiepolitik, die die Modernisierung der Wirtschaft - auch für die mittelständischen Unternehmen - fördert eine energische Berufsbildungspolitik. [] 2. Weshalb wir mehr Wert auf den Sozialstaat legen als andere Parteien: [] Der Sozialstaat schafft Sicherheit und "soziales" Vermögen für alle. [] Unser Netz der sozialen Sicherung garantiert persönliche Freiheit. [] Es begründet den beispielhaften sozialen Frieden in unserem Land. Wir werden das Erreichte sichern und das Netz der sozialen Sicherung noch dichter machen. Dazu drei Beispiele: [] Die dynamische Rente bleibt. Darauf können sich die Rentner heute und die jetzt arbeitende Generation auch künftig verlassen. [] Den jungen Familien soll durch einen zinsgünstigen Kredit der gemeinsame Start erleichtert werden. [] Verbesserung des Wohngeldes. [] 3. Unsere Reformpolitik wird weitergehen. [] Noch ist vieles zu tun. Dafür einige Beispiele: [] Die von uns begonnene Politik für mehr qualifizierte Ausbildungsplätze wird mit aller Energie fortgeführt. [] Für die meisten Hochschulfächer fordern wir, daß der Numerus clausus alsbald abgeschafft wird. [] Wir fördern das private Wohnungseigentum. [] Unser Gesundheitssystem muß wirtschaftlicher und gerechter werden. [] Am begonnenen Umweltschutz arbeiten wir weiter. [] 4. Wir setzen die Politik der aktiven Friedenssicherung und der Verständigung fort. [] Die Außenpolitik Willy Brandts und Helmut Schmidts hat uns Vertrauen in aller Welt gewonnen. Unser Ansehen ist beträchtlich gewachsen, unser Rat gesucht, unser Beispiel gefragt. Zu dieser Politik gibt es keine Alternative, gerade wenn die europäische Einigung weitergehen soll. [] HELMUT SCHMIDT MUSS BUNDESKANZLER BLEIBEN. [] Mit Helmut Schmidt haben wir einen erfahrenen, sachkundigen und international angesehenen Staatsmann an der Spitze. Ihm ist es zu verdanken, daß unser Land die Gefahren der Weltwirtschaftskrise erstaunlich gut gemeistert hat. Angesichts einer in vielen anderen Ländern immer noch schwierigen Lage ist es doppelt wichtig, daß Helmut Schmidt Bundeskanzler bleibt.
Published:03.10.1976