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An die Eltern unserer Hamburger Kinder! [] [] Da unsere Gegner nichts gegen die Aufbaupolitik des Hamburger Senats vorbringen können, versuchen sie, die Schulreform zum Wahlschlager zu machen. Indem sie mit falschen Behauptungen auftreten, versuchen sie, die Elternschaft für ihre politischen Ziele zu gewinnen. Wir stellen als Tatsache fest: [] 1. Die Schulreform ist nicht, wie oft behauptet wird, von den Sozialdemokraten erfunden, sondern von der deutschen Lehrerschaft aller Parteien seit Jahrzehnten gefordert. [] 2. Ernsthafte CDU- und FDP-Politiker haben sich nach 1945 für die sechsjährige Grundschule eingesetzt. Einige Beispiele: [] Der CDU-Kultusminister von Hessen, Dr. Stein, der der FDP nahestehende Kultusminister von Baden-Württemberg, Dr. Bäuerle, der Referentenausschuß des Kultusministers von Nordrhein-Westfalen (CDU-Kultusminister Frau Teusch), der Sachverständigenausschuß des Kultusministers von Bayern (CSU-Kultusminister Dr. Hundhammer) und viele andere. [] 3. In Bremen hat die FDP für die sechsjährige Grundschule gestimmt. In Berlin haben CDU und FDP für die sechsjährige Grundschule gestimmt. [] 4. Der Hamburger Lehrerverein, dessen erster Vorsitzender Mitglied der FDP ist, setzt sich für die Schulreform ein. Das sind Tatsachen, die zu jeder Zeit nachgeprüft werden können. Verantwortliche Pädagogen und Schulpolitiker aller Parteien treten deshalb für die sechsjährige Grundschule, ein, weil sie der natürlichen geistigen Entwicklung des Kindes gerecht wird und ihnen die beste Vorbildung für die weiterführende Schule gibt. Die Länder, die eine hohe Kultur aufweisen und anspruchsvolle höhere Schulen besitzen, haben die sechsjährige Grundschule mit Zustimmung aller Parteien im Interesse der Kinder eingeführt. Beispiel: Schweiz, Schweden, Norwegen, England. [] 5. Der Berliner CDU-Schulsenator Professor Dr. Tiburtius hat ein Schulgesetz ausgearbeitet, das er selbst als "Hamburger Vorlage" bezeichnet. [] [] In der Aussprache im Berliner Abgeordnetenhaus erklärte der bekannte CDU-Politiker Ernst Lemmer am 10. Mai 1951: [] "Dieses Gesetz stimmt mit den Schulverhältnissen in sozialdemokratisch geführten Ländern der Bundesrepublik, in Hamburg und in Bremen, überein, und gerade dies sind Städte, an die der sozialdemokratische Schulpolitiker berechtigterweise mit Stolz denkt. Wir wissen, welche. kulturellen Leistungen dort vollbracht sind. Deshalb kann ein Schulgesetz, wie wir es vertreten, das dem von Hamburg und Bremen entspricht, nicht so schlecht sein, wie es hier gesagt worden ist." [] Warum wird die Schulreform bekämpft? [] Weil die Gegner die Eltern ablenken wollen von den Bestrebungen der katholischen Kreise in der CDU, die auf Weisung der katholischen Kirche die konfessionelle Schule einführen wollen. [] Seit 80 Jahren werden in Hamburg die Kinder aller Glaubensrichtungen gemeinsam unterrichtet. [] Dr. Adenauer aber fordert am 18. September 1953 in einem Brief an den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Dr. Maier (FDP), daß das zwischen Hitler und Rom im Jahre 1933 abgeschlossene Konkordat geltendes Recht für alle Länder, also auch für Harnburg, werden soll. [] Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg entgegnete Dr. Adenauer am 29. September 1953: [] "Ich persönlich werde mich dem geistigen Joch, welches durch Ihre Entscheidung über Baden-Württemberg und über das ganze Bundesgebiet ohne Not verhängt worden ist und dessen Ausdehnung Sie auf das wiedervereinigte Deutschland ins Auge fassen, weder als Politiker noch als Staatsbürger je einmal beugen." [] Die Hamburger FDP hat die liberale Tradition Hamburgs verraten. Sie hat sich auf die Seite der katholischen Kräfte der CDU gestellt. [] [] Wer die Konfessionierung der Hamburger Schule verhindern will, kann deshalb am 1. November seine Stimme nur Max Brauer Liste 1 geben [] Denn: Hinter dem Hamburg-Block, steht der Mann im schwarzen Rock [] [] Herausgeber: Otto Hinrichs. - Druck: Auerdruck GmbH.
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