Wir stellen vor: . Reinhold Rehs

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; SPD [] Wir stellen vor: Reinhold Rehs [] Kandidat im Wahlkreis 12 Pinneberg [] [] Sehr geehrte Wählerin! Sehr geehrter Wähler! [] [] Was muß Ihrer Meinung nach im Mittelpunkt jeder Politik stehen? [] Sie werden antworten: Der Mensch. [] Abe...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bezirksvorstand Schleswig-Holstein, Strack, Gerhard, Haase-Druck GmbH, Kiel
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/E30C523E-3B05-4188-B0AD-BBB219E8EB95
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; SPD [] Wir stellen vor: Reinhold Rehs [] Kandidat im Wahlkreis 12 Pinneberg [] [] Sehr geehrte Wählerin! Sehr geehrter Wähler! [] [] Was muß Ihrer Meinung nach im Mittelpunkt jeder Politik stehen? [] Sie werden antworten: Der Mensch. [] Aber lassen sich auch alle Parteien und Politiker davon leiten? [] Denken heute nicht schon wieder allzu viele in unserem Volke egoistisch nur an eine bestimmte Gruppe? [] Wo finden wir in unserem Volk das politische Denken, das sich die Wohlfahrt aller Menschen zur Aufgabe macht? [] Zu dieser Aufgabe muß doch in erster Linie die Sorge für die Menschen gehören, die durch die hinter uns liegende Katastrophe in Not geraten sind: [] Die Kriegsopfer, die Opfer aus den Konzentrationslägern, die Heimatvertriebenen und Fliegergeschädigten, die Heimkehrer, Sowjetzonenflüchtlinge, das unversorgte Alter aller Schichten und die um ihre Zukunft ringende Jugend. [] Sind Sie der Meinung, daß die Mehrheit des verflossenen Bundestages das Verantwortungsbewußtsein gezeigt hat, das die Lösung dieser Aufgaben erforderte? [] Umsiedlung, Wohnungsbau, Arbeitslosigkeit - sind weiter düstere Kapitel. Ist hier wirklich alles geschehen, was bei gutem Willen möglich gewesen wäre? [] Die Politik der Bundesregierung und der hinter ihr stehenden Parteien - CDU, FDP, DP - hat gezeigt, daß bei ihnen keine klare Vorstellung darüber besteht, wie dieses Gesamtproblem zu lösen ist. Ich bin der Meinung, wenn eine solche Vorstellung bestanden und wenn sie den Willen der Bundesregierung bestimmt hätte, diese Probleme zur Hauptsache bereits hätten gelöst sein können. [] Die Sozialdemokratische Partei hat im alten Bundestag immer wieder für eine Politik gekämpft, die allen deutschen Menschen eine Existenz in Freiheit und Würde sichert. Vieles hat sie durchsetzen können. Aber die Verständnislosigkeit und der Egoismus der Regierungsparteien haben jede Gestaltung der Gesetze aus dem Geiste echter Volksverbundenheit und gesamtdeutscher Verpflichtung verhindert. [] Das gilt von der Sozialpolitik, wie von der Wirtschafts- und Steuerpolitik. [] Die Wirtschaft soll Diener und nicht Herr der Menschen sein! [] Der arbeitende Mensch hat Anspruch darauf, im Verhältnis zu dem Gewinn, der aus seiner Arbeit fließt, gerecht bezahlt zu werden. Dieser Verdienst darf nicht durch willkürliche Preise und ein unredliches Steuersystem, das die kleinen Verbraucher, die kleinen und mittleren Einkommen, ob Arbeitnehmer, Angestellte, Beamte oder Gewerbetreibende, übermäßig belastet und die großen Einkommen und Gewinne schont, geschmälert werden. [] Die Sozialdemokratische Partei hat zu allen diesen Fragen ein klares Programm entwickelt. In ihm sind alle von mir angedeuteten Aufgaben unter dem Blickpunkt einer neuen sozialen Ordnung zusammengefaßt. [] Ihre Forderung, meine geehrte Wählerin, geehrter Wähler, daß im Mittelpunkt aller Politik der Mensch stehen muß, wollen wir damit verwirklichen. [] Im Jahre 1945, nach der Katastrophe, hatte es den Anschein, als ob die verhängnisvollen Trennmauern, die Geld und Bildung, besonders auch in unserem Volk, zwischen den verschiedenen sozialen Gruppen, Einkommens-, Vermögens- und Bildungsschichten errichtet hatten, zusammengestürzt seien. [] Die künstlichen Stelzen, auf denen sich einer über den anderen erhoben hatte, schienen zerbrochen. [] Seitdem hat vielfach eine rückläufige Entwicklung eingesetzt, auch bei manchen Vertriebenen. Man redet zwar von einer sozialen Neuordnung, ist aber nicht bereit, die hierzu auch für sich selbst notwendigen Konsequenzen zu ziehen. [] So erzählte mir meine Frau kürzlich von dem Gespräch mit der Ehefrau eines Regierungsrates. "Natürlich haben die Sozialdemokraten recht", hatte diese gemeint, "aber wissen Sie, mein Vater war Oberpostrat, da kann ich doch nicht sozialdemokratisch wählen." [] Meinen Sie nicht auch, sehr geehrte Wählerin, sehr geehrter Wähler, daß solche Vorstellungen nicht der Weg sind, der unser Volk aus dem sozialen Unfrieden der Vergangenheit herausführt und der allen eine sozial gerechte und glückliche, friedliche Zukunft sichern kann? Ich habe die Konsequenzen gezogen. [] Meine Freunde haben mich zum Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Pinneberg vorgeschlagen. [] Ich stamme aus Königsberg, Ostpreußen, bin 52 Jahr alt und von Beruf Rechtsanwalt. [] Helfen auch Sie, sehr geehrte Wählerin, geehrter Wähler, mit, daß in der Politik des neuen Bundestages wirklich im Mittelpunkt der Mensch steht. Geben Sie am 6. September mir und der Sozialdemokratischen Partei die Stimme für ein vereinigtes, freies, glückliches Deutschland! [] Reinhold Rehs [] [] Muster-Stimmzettel [] Jeder Wähler hat 2 Stimmen! [] Erststimme für die Wahl des Wahlkreisabgeordneten [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Rehs, Reinhold Rechtsanwalt Kiel Sternwarteweg 41 [] Zweitstimme für die Wahl nach Landeslisten [] Sozialdemokratische Partei Deutschlands [] Ollenhauer Diekmann Pohle Annemarie Renger Prof. Baade [] [] 2 mal bei Nr. 2 ankreuzen, dann wählen Sie richtig! [] [] Herausgeber: SPD Bezirksvorstand Schleswig-Holstein. Für den Inhalt verantwortlich Gerhard Strack, Kiel. Haase-Druck GmbH., Kiel.
Published:06.09.1953