Jetzt nehmen sie uns auch noch das Wasser!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Jetzt nehmen sie uns auch noch das WASSER! [] [] Wer ist schuld daran? [] [] Der technische Direktor der westberliner [!] Wasserwerke, Herr Steppler, hat auf einer Besprechung am 28. Juni 1950 alle Vermittlungsvorschläge des demokratischen...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED), Landesverband Groß-Berlin
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.1950
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/FB3EFEE8-ACC5-4BB8-AFF2-B81949D82347
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Jetzt nehmen sie uns auch noch das WASSER! [] [] Wer ist schuld daran? [] [] Der technische Direktor der westberliner [!] Wasserwerke, Herr Steppler, hat auf einer Besprechung am 28. Juni 1950 alle Vermittlungsvorschläge des demokratischen Magistrats unter Friedrich Ebert abgelehnt und darauf bestanden, daß das Wasserrohrnetz entlang der Sektorengrenze getrennt werden soll. [] [] Mit dieser Maßnahme haben die Arbeitskolonnen der westberliner [!] Wasserwerke begonnen [] [] und deshalb kam es bereits am ersten Tage der getrennten Wasserleitungen, am Montag, dem 3. Juli 1950, zu ernsten Schwierigkeiten in der Wasserversorgung Neuköllns. [] [] Welches sind die Ursachen für diese zerstörenden Maßnahmen des Reuter-Magistrats mitten im Sommer, wo jeder weiß, daß der Wasserbedarf hoch ist? [] [] Seit Dezember 1948 hat der Reuter-Magistrat mehr als 42 Millionen cbm Wasser vorn Ostsektor bezogen und die auf 8 Millionen Westmark aufgelaufenen Kosten an die Wasserwerke Ost nicht bezahlt, obgleich er selbst die Bezahlung von jedem westberliner [!] Wasserkonsumenten eingetrieben hat. [] Alle Versuche des demokratischen Magistrats, eine Klärung dieser Frage zu erreichen, wurden vom Reuter-Magistrat mit der Begründung abgelehnt: [] [] Wir brauchen euer Wasser nicht, wir haben selbst genug! [] [] Deshalb dreht Reuter den Wasserhahn zu. [] [] Die amerikanische "Neue Zeitung" vom 30. Juni 1950 drückt das folgendermaßen aus: [] "Der Ostsektor wird sich selbst mit Wasser versorgen müssen, während die westberliner [!] Bezirke durch die Wasserproduktion der westberliner [!] Wasserwerke beliefert werden". [] Die Reuter-Clique zeigt wieder einmal mit aller Deutlichkeit, daß sie im Auftrage der Amis die Spaltung Berlins rücksichtslos vollzieht und nicht davor zurückschreckt, der Bevölkerung immer neue Lasten aufzubürden. Zu den mehr als 300000 westberliner [!] Erwerbslosen, den steigenden Preisen und sinkenden Löhnen kommen nun auch noch die Schwierigkeiten in der Wasserversorgung. [] [] Reuter hat Westberlin ruiniert und jetzt nimmt er uns auch noch das Trinkwasser. Wenn die Luft zum Atmen Geld kosten würde, dann hätte er sie uns schon beschnitten. [] [] Die Tatsache bleibt bestehen: die Schuldenwirtschaft der "Schöneberger Bettelbrüder" führt dazu, daß unsere Kinder dürsten und sich nicht richtig waschen können. [] [] Westberliner! Protestiert gegen die vom Reuter-Magistrat herbeigeführte Spaltung der Wasserversorgung! [] [] Alle Bewohner unserer Stadt wollen ein einheitliches, ungeteiltes Berlin und wünschen endlich wieder ein normales Leben und keinen kalten Krieg der Westmächte. [] Westberliner, fordert gemeinsam: [] Aufhebung der Sektoren in Berlin, wir brauchen sie nicht mehr! [] Weg mit dem Kleinen Besatzungsstatut, das uns zu Sklaven der Westmächte macht und die Not verewigt! [] Abzug aller Besatzungstruppen! In Westberlin kosten sie uns soviel, daß wir schon nicht mehr genug Wasser zum Trinken und Waschen haben. [] [] Sozialistische Einheitspartei Deutschlands [] Landesverband Groß-Berlin
Published:06.1950