An die Wähler im Landesteil Schleswig! "Südschleswig" war und ist deutsch!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Lochung An die Wähler im Landesteil Schleswig! [] "Südschleswig" war und ist deutsch! [] Der nördlich der Eider liegende Landesteil Schleswig-Holsteins, der zum ehemaligen Herzogtum Schleswig gehörte, war bis 1864 kein dänisches Rei...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 24.10.1948
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/E4280B87-4DCB-4B7A-9971-502FA58C51E8
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Lochung An die Wähler im Landesteil Schleswig! [] "Südschleswig" war und ist deutsch! [] Der nördlich der Eider liegende Landesteil Schleswig-Holsteins, der zum ehemaligen Herzogtum Schleswig gehörte, war bis 1864 kein dänisches Reichsland, sondern befand sich nur in Personalunion mit Dänemark. Der größte Teil der Bevölkerung stand auch in jener Zeit in Opposition zu Dänemark. [] Die Muttersprache war und ist deutsch. [] Nach den unbeeinflußten Angaben der Bevölkerung bei der Volkszählung 1946 gaben als ihre Muttersprache an: [] 98,5% sprechen Deutsch und nur 1,12% Dänisch; [] dies sind für die Einheimischen 2,5%. Deshalb werden selbst die Veranstaltungen der SSV und des SSW in deutscher Sprache abgehalten. Kultur, Sitten und Gebräuche waren und sind deutsch. [] Die Grenze von 1920 steht fest. [] Bei der Abstimmung in der zweiten Zone, Stadt- und Landkreis Flensburg und Schleswig, stimmten 1920: 80% für Deutschland und nur 20% für Dänemark. [] Die zunächst vorgesehene Abstimmung in der dritten Zone wurde wegen der geringen Zahl der Angehörigen der Minderheit selbst von Dänemark abgelehnt und fand deshalb nicht statt. - Das heutige "Südschleswig" umfaßt die damalige zweite und dritte Zone. [] Auf Grund der Abstimmung 1920 erfolgte die Festlegung der bestehenden Grenze, die von der deutschen und dänischen Sozialdemokratie anerkannt wurde. [] Von 1920 bis zur Machtergreifung Hitlers erfolgte ein dauernder Rückgang der dänischen Minderheit. [] Während bei der Reichstagswahl 1924 noch 6721 Stimmen abgegeben wurden, waren es 1932 nur noch 1367. Im Dritten Reich erfolgte nach einem geringen Aufschwung später ein größerer Rückgang. [] Vor 1945 bestand somit kein südschleswigsches Problem und es gab keine südschleswigsche Frage. [] Der Zusammenbruch Deutschlands brachte Not, Elend und Verzweiflung für das deutsche Volk. Die Knappheit an Lebensmitteln und Bedarfsartikeln, die Wohnungsnot und alle Folgen des verlorenen Krieges führten zur Bildung einer unechten dänischen Minderheit, die sich in der SSV organisierte. [] Die Mitglieder der SSV erhielten größte Zuwendungen an Lebensmitteln und sonstigen Bedarfsgegenständen; für viele Mitglieder waren diese Zuwendungen der Grund zum Eintritt. [] Die SSV forderte die Abtrennung des Gebietes bis zur Eider an Dänemark. Nachdem die englische Regierung, die dänische Regierung und der dänische Reichstag eine Abtrennung und auch eine spätere Volksabstimmung abgelehnt hatten, ließen auch die Vertreter der SSV diese Forderung scheinbar fallen. [] Was will der zugelassene politische SSWahlverband? [] Er fordert: [] 1. Ein selbständiges Land "Südschleswig" [] 2. Die Besetzung der Vertretungen und Verwaltungsposten mit Einheimischen, d.h. linientreuen Vereinsangehörigen [] 3. Die Beseitigung des übermäßigen Flüchtlingsdrucks. [] Wir antworten: [] Ein Land "Südschleswig" mit eigener Volksvertretung, Regierung und Verwaltung ist nicht lebensfähig. In einer Zeit, die allgemein zur Überwindung der Kriegsfolgen die Entwicklung großräumiger Verwaltungseinheiten verlangt, wäre die Bildung eines Zwerglandes "Südschleswi" widersinnig. [] Das jetzige Schleswig-Holstein kann ohne erhebliche Zuschüsse seine Aufgaben nicht finanzieren. Ein Land "Südschleswig" wäre noch viel weniger dazu imstande. [] Wirtschaftlich ist Schleswig-Holstein durch seine Wasserwirtschaft, zum Beispiel im Eidergebiet, durch Landgewinnungsarbeiten, Kraftversorgung, Straßenbau und viele andere große Aufgaben eng verbunden. [] Eine Aufteilung in zwei Länder würde zu großem wirtschaftlichem Schaden führen. [] Die Selbstverwaltung in Kreisen und Gemeinden ist durch die neue Kreis- und Gemeindeordnung für ganz Schleswig-Holstein sichergestellt. [] Die Forderung eines selbständigen Landes "Südschleswig" ist nur eine Täuschung für die Leichtgläubigen. [] Nach seiner Bildung würde der Kampf um die Abtrennung erst recht beginnen. [] Wer sich jetzt zur Trennung der Verwaltung bekennt, der erstrebt den Anschluß an Dänemark. [] Die Übersetzung Schleswig-Holsteins mit Flüchtlingen ist ohne Schuld der Landesregierung durch die Militärregierung erfolgt. Eine Übersicht über die Besetzung ergibt eine Bevölkerungszunahme in Holstein von 96,7%, in Schleswig von 86,3%. Eine besondere Benachteiligung der nördlichen Kreise besteht demnach nicht. [] Die Landesregierung bemüht sich seit langem um eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf die Länder der westlichen Zonen. [] Die Flüchtlingsnot ist eine großdeutsche Not. Die Entlastung kann sich nicht auf "Südschleswig" beschränken, sondern muß für das ganze Land erstrebt werden. [] Dies ist auch das Ziel der sozialdemokratischen Landesregierung. [] Die sogenannte Überfremdung der Heimat [] und die Gefahr der Unterdrückung des schleswigschen Volkstums bestehen nur in der Einbildung des SSWahlverbandes. [] Wahr ist, daß dort, wo die Angehörigen des SSW maßgebenden Einfluß in Vertretungen und Verwaltungen ausüben, deutschgesinnte Einheimische und deutsche Flüchtlinge benachteiligt werden. [] Dort findet die demokratische Selbstverwaltung keine Beachtung. [] Sie reden von der Erhaltung der Heimat und meinen die Erhaltung des eigenen Besitzes. [] Sie wollen nach Dänemark, um sich vom Lastenausgleich zu befreien. Sie bekannten sich bei den Reichstagswahlen 1933 zum größten Teil zu Adolf Hitler. [] Nach dem Zusammenbruch dagegen fühlen sie sich nicht mehr mit Deutschland verbunden, sondern fordern von den Siegern die Abtrennung deutschen Landes. [] Sie wollen los von Deutschland, mißbrauchen Dänemark, indem sie ohne Auftrag, getarnt als 5. Kolonne, dieselbe Rolle übernehmen, wie einst ein Teil der deutschen Minderheit in Dänemark. Wo das hingeführt hat, müßte jedem Bewohner klar geworden sein. Die deutschfeindliche Einstellung und die Agitation des SSWahlverbandes stört den wirtschaftlichen Aufbau des Landes und schafft große Gegensätze zwischen der Bevölkerung und der Landesregierung. Die sozialdemokratische Landesregierung wird dafür sorgen, daß durch gemeinsame deutsche Hilfe auch für den nördlichen Teil unseres Landes eine bessere Zukunft gesichert wird. [] Deutschgesinnte Einheimische! Heimatvertriebene! [] Rechnet am 24. Oktober mit diesen deutschfeindlichen Deutschen gründlich ab: [] Gebt bei den Kreis- und Gemeindewahlen Eure Stimmen den Kandidaten der Sozialdemokratischen Partei, die dafür kämpft dem deutschen Volk den Heimatboden zu erhalten. [] Wählt die Kandidaten der SPD [] KD, DF 81 - 4141 45000 9.48 Kl. A
Published:24.10.1948