Ihr Abgeordneter: . Eugen Glombig

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ihr Abgeordneter: [] Eugen Glombig [] SPD [] Sozialdemokraten [] Im Mittelpunkt: Arbeit und Soziales [] Bei meiner politischen Tätigkeit in Bonn hat stets die Sozialpolitik im Mittelpunkt gestanden. Im Deutschen Bundestag habe ich am Ausbau u...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Landesverband Hamburg, Wullenwever-Druck, Lübeck
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 03.10.1976
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/349E792F-5671-4BD1-AB1F-E5EBA4AFE92A
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Ihr Abgeordneter: [] Eugen Glombig [] SPD [] Sozialdemokraten [] Im Mittelpunkt: Arbeit und Soziales [] Bei meiner politischen Tätigkeit in Bonn hat stets die Sozialpolitik im Mittelpunkt gestanden. Im Deutschen Bundestag habe ich am Ausbau unserer sozialen Sicherung und an einer modernen Politik für Arbeitnehmer mitgewirkt. Die Rentenreform des Jahres 1972, das neue Betriebsverfassungsgesetz, der verbesserte Unfallschutz, die alljährliche Anpassung der Kriegsopferrenten, die Leistungen für die Behinderten - das sind tragfähige Säulen, mit denen wir unser Gebäude der sozialen Sicherung wetterfester gemacht haben. Die hinter uns liegenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten haben gezeigt: Der Weg, den wir eingeschlagen haben, war richtig. Unser vorbildliches Netz sozialer Sicherheit hat entscheidend dazu beigetragen, daß unser Land politisch und sozial stabiler geblieben und schneller in den Aufschwung gelangt ist als die meisten der vergleichbaren Industrienationen. [] Wie nachhaltig eine soziale Politik den Bedürfnissen der Menschen entspricht, habe ich auch immer wieder in meinem Wahlkreis Hamburg-Mitte erfahren - durch engen Kontakt mit den Bürgern, in Sprechstunden, in Diskussionen. [] Auch und gerade unsere Sozialpolitik geht von den Grundwerten der Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität aus. Sie ist daher für mich das Gegenteil der Ellbogenpolitik, die die sozialen Belange außer acht läßt. Soziale Sicherheit schafft persönliche Freiheit, weil sie vor Not im Alter, bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und Invalidität bewahrt. [] Ausbau des Netzes der sozialen Sicherung [] Innerhalb meiner Fraktion und meiner Partei habe ich auf dem Felde der Sozialpolitik besondere Verantwortung übernommen. Seit Übernahme der Regierungsverantwortung durch Sozialdemokraten im Bund wurden sozialpolitische Erfolge erzielt, die sich sehen lassen können. [] Zum Beispiel: [] - Die betriebliche Altersversorgung wurde abgesichert. Die Betriebsrenten sind jetzt weitgehend unverfallbar, gegen Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers und vor Kürzungen geschützt. [] - Ein Konkursausfallgeld sichert bei Konkursen des Arbeitgebers rückständige Lohn- und Gehaltsansprüche in Höhe der vollen Nettobezüge sowie die Sozialversicherungsbeiträge für die letzten drei Monate vor dem Konkurs ab. [] - Seit 1969 haben sich die Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung und die Kriegsopferrenten mehr als verdoppelt; die Finanzierung der Renten ist gesichert. [] - Die Hilfen zur Beschaffung und Erhaltung eines Arbeitsplatzes wurden auf alle Schwerbehinderten ausgedehnt, und zwar nunmehr ungeachtet der Art und Ursache der Behinderung. [] - Die Leistungen zur Eingliederung und Wiedereingliederung Behinderter in Beruf und Gesellschaft wurden vereinheitlicht und verbessert; die Rehabilitationseinrichtungen wurden ausgebaut. [] - Die unsoziale Aussteuerung bei Krankenhausaufenthalten gehört jetzt der Vergangenheit an. [] Humanisierung des Arbeitslebens [] In der sozialpolitischen Auseinandersetzung hat die Gestaltung der Arbeitsbedingungen und Arbeitsbeziehungen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Auf dem Wege zur Humanisierung des Arbeitslebens sind wir ein gutes Stück vorangekommen. Zu seinen wichtigsten Marksteinen gehören: [] - In rund 600 Unternehmen - Kapitalgesellschaften und Konzerne - die mehr als 2000 Arbeitnehmer beschäftigen, wird die Mitbestimmung eingeführt. [] - Die Arbeitgeber wurden verpflichtet, Betriebsärzte und Arbeitssicherheitsfachleute zu bestellen. [] - Der Jugendarbeitsschutz wurde im Interesse der jugendlichen den neuen Erfordernissen angepaßt, [] Eugen Glombig und BfA-Präsident Hoffmann bereiten die Sozialwahlen vor [] Den Sozialstaat verteidigen und weiterentwickeln [] Die Politik sozialer Sicherung bedarf in hohem Maße der Solidarität: zwischen jungen und Alten, zwischen Gesunden und Kranken, zwischen wirtschaftlich Starken und wirtschaftlich Schwachen. Diese Solidarität darf nicht zerstört werden. Darauf kommt es mir an. Die Sozialpolitik kennt keinen Stillstand. Auch wenn es schwieriger geworden ist, das sozialpolitisch Wünschenswerte und das finanziell Machbare auf einen soliden gemeinsamen Nenner zu bringen. Wichtige Aufgaben liegen noch vor uns. So gilt es z. B., die Kostensteigerungen im Gesundheitswesen zu dämpfen. [] Eine vernünftige Lösung der künftigen Aufgaben ist nicht von CDU und CSU zu erwarten, die den Sozialstaat schon immer als Schönwettereinrichtung betrachtet haben und selbst notwendige Sozialleistungen als "Gratifikationen", also als bloße Gefälligkeiten, abtun. Der Sozialstaat muß verteidigt und weiterentwickelt werden. "Die Bundesrepublik ist ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat" - so lautet Artikel 20, Absatz 1 unseres Grundgesetzes. Dieses Sozialstaatsgebot unserer Verfassung nehme ich weiterhin sehr ernst. Daher werde ich mich auch in den nächsten Jahren für die soziale Sicherung aller Bürger einsetzen, in Bonn und in Hamburg. [] Dafür bitte ich um Ihr Vertrauen. [] Eugen Glombig [] Eugen Glombig [] 1924 in Hamburg geboren und dort aufgewachsen, mittlere Reife. Lehre und leitende Tätigkeit bei einer Ersatzkasse. Fachreferent für Sozialpolitik beim Bundesvorstand des Reichsbundes. Seit 1949 Mitglied der SPD. Von 1957 bis 1962 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Seit 1962 Mitglied des Deutschen Bundestages. Vorsitzender des Arbeitskreises Sozialpolitik der SPD-Bundestagsfraktion. Mitglied des Vorstandes der SPD-Bundestagsfraktion. Stellvertretender Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses beim Parteivorstand der SPD. Vorsitzender des Beirates für die Rehabilitation der Behinderten beim Bundesarbeitsminister. Bundesbeauftragter für die Durchführung der Wahlen in der Sozialversicherung. [] Eugen Glombig und Waltraud Glombig [] Herausgeber: SPD-Landesverband Hamburg - Druck: Wullenwever-Druck, Lübeck. [] Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! [] Seit der Bundestagswahl vor vier Jahren ist verantwortliche Politik für unser Land nicht einfacher geworden. Die schwere Weltwirtschaftskrise hat uns alle vor eine harte Bewährungsprobe gestellt: die Arbeitnehmer, unsere Wirtschaft und die Politiker. Sie alle stehen in der Verantwortung. Schließlich hängt bei uns jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. [] Heute können wir Ihnen bei aller gebotenen Vorsicht und Bescheidenheit sagen: Wenn wir uns umschauen in der Welt, dann brauchen wir mit der Situation unseres Landes nicht unzufrieden zu sein. Unsere Währung ist noch härter geworden. Die Preissteigerungen liegen niedriger als bei fast allen unseren Nachbarn. Die Renten sind sicher. Das Netz der sozialen Sicherung hat sich bewährt. Wir sind ein international ebenso geachteter wie gesuchter Partner. [] Jetzt kommt es darauf an, ruhig und beharrlich unseren Platz in der Welt auszubauen und den sozialen Frieden im Innern zu sichern und zu bewahren. Diejenigen, die in den vergangenen vier Jahren unverhohlen auf die Krise gehetzt und uns bei unserer Politik für den Aufschwung oder im Bundesrat immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen haben, sind dazu weder sachlich noch personell geeignet. Es wäre ein Risiko, ihnen in ihrem derzeitigen Zustand die Verantwortung für die zweitgrößte Handelsnation der westlichen Welt zu übertragen. [] Wir haben bewiesen, daß die Verantwortung für unser Land bei Sozialdemokraten in den besseren Händen ist. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Vertrauen für die Kandidaten der SPD. [] Helmut Schmidt [] Bundeskanzler [] Willy Brandt [] Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands [] Schwerpunkte unseres Regierungsprogramms 1976-80 [] Sozialdemokraten haben seit 1969, aufbauend auf der Leistung jedes einzelnen Bürgers, ein Deutschland geschaffen, das vielen Menschen als nachahmenswertes Modell gilt. Wir alle können stolz sein auf unser Land, die erworbene Achtung und Freundschaft in der Welt. [] Wir werden in der nächsten Legislaturperiode stetig und mit Bedacht an diesem Modell weiterarbeiten. [] 1. Vollbeschäftigung bleibt unser wichtigstes Ziel. [] Unsere Politik für den Aufschwung hat Erfolg. Wir halten den Kurs auf Vollbeschäftigung durch [] eine aktive Beschäftigungs- und solide Finanzpolitik, [] eine Forschungs- und Technologiepolitik, die die Modernisierung der Wirtschaft - auch für die mittelständischen Unternehmen - fördert, [] eine energische Berufsbildungspolitik. [] 2. Weshalb wir mehr Wert auf den Sozialstaat legen als andere Parteien: [] Der Sozialstaat schafft Sicherheit und "soziales" Vermögen für alle. [] Unser Netz der sozialen Sicherung garantiert persönliche Freiheit. [] Es begründet den beispielhaften sozialen Frieden in unserem Land. [] Wir werden das Erreichte sichern und das Netz der sozialen Sicherung noch dichter machen. Dazu drei Beispiele: [] Die dynamische Rente bleibt. Darauf können sich die Rentner heute und die jetzt arbeitende Generation auch künftig verlassen. [] Den jungen Familien soll durch einen zinsgünstigen Kredit der gemeinsame Start erleichtert werden. [] Verbesserung des Wohngeldes. [] 3. Unsere Reformpolitik wird weitergehen. [] Die von uns begonnene Politik für mehr qualifizierte Ausbildungsplätze wird mit aller Energie fortgeführt. [] Für die meisten Hochschulfächer fordern wir, daß der Numerus clausus alsbald abgeschafft wird. [] Wir fördern das private Wohnungseigentum, [] Unser Gesundheitssystem muß wirtschaftlicher und gerechter werden. [] Am begonnenen Umweltschutz arbeiten wir weiter. [] 4. Wir setzen die Politik der aktiven Friedenssicherung und der Verständigung fort. [] Die Außenpolitik Willy Brandts und Helmut Schmidts hat uns Vertrauen in aller Welt gewonnen. Unser Ansehen ist beträchtlich gewachsen, unser Rat gesucht, unser Beispiel gefragt. Zu dieser Politik gibt es keine Alternative; gerade wenn die europäische Einigung weitergehen soll. [] HELMUT SCHMIDT MUSS BUNDESKANZLER BLEIBEN. [] Mit Helmut Schmidt haben wir einen erfahrenen, sachkundigen und international angesehenen Staatsmann an der Spitze. Ihm ist es zu verdanken, daß unser Land die Gefahren der Weltwirtschaftskrise erstaunlich gut gemeistert hat. Angesichts einer in vielen anderen Ländern immer noch schwierigen Lage ist es doppelt wichtig, daß Helmut Schmidt Bundeskanzler bleibt.
Published:03.10.1976