Wahlkampfmerkblatt an unsere Mitglieder

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Zum Wahlkampfmerkblatt an unsere Mitglieder vgl. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand: SPD Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands 1970 - 1972, Bonn 1973, S. 280.<NZ>Literarische Form des F...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 22.09.1972 - 19.11.1972
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/EE88F598-D6EB-4E0D-9A1A-530C98929D00
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Zum Wahlkampfmerkblatt an unsere Mitglieder vgl. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Bundesvorstand: SPD Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands 1970 - 1972, Bonn 1973, S. 280.<NZ>Literarische Form des Flugblatts: Rundschreiben (Argumentationshilfe) Wahlkampfmerkblatt an unsere Mitglieder [] Argumente gegen das große Geld [] Engagierte Menschen gegen massive Propaganda [] Die CSU/CDU wird versuchen, mit Hilfe einer massiven Propagandawelle wieder an die Macht zu kommen. Am Geld fehlt es ihr nicht. Schon im Landtagswahlkampf Baden-Württemberg war das Verhältnis der eingesetzten Mittel von CDU zu SPD wie 5 zu 2. Bezahlt wird die Kampagne der CDU [] 1. mit Mitteln, die direkt an die CSU/CDU gehen. So hat der Likörfabrikant Eckes z.B. einen Brief an Arbeitgeber geschrieben, sie sollten kräftig für die CDU spenden. In Kronberg im Taunus trafen sich Vertreter des Bauer-Verlages mit Großindustrievertretern mit dem Ziel, 12-15 Millionen bereitzustellen. Der CDU-Wirtschaftsrat hat allein in Baden-Württemberg ungefähr 2 1/2 Millionen eingesetzt. Umgerechnet auf das Bundesgebiet sind das 20 Millionen, die allein von dieser Sonderorganisation kommen. [] 2. Der Einsatz der Mittel geschieht zum anderen über obskure Arbeitskreise und Aktionsgruppen. So sind schon Anzeigen gegen die SPD mit dem Absender "Arbeitskreis Soziale Marktwirtschaft" erschienen. [] Diesen Versuchen, mit massiven finanziellen Mitteln eine demokratische Entscheidung zu beeinflussen, diesem zweiten Versuch, nach dem Abwerben der Überläufer, kann von den einzelnen Mitgliedern der SPD und den Anhängern der SPD nur die persönliche Überzeugungskraft entgegengesetzt werden. Man muß nüchtern sehen, daß die SPD beim Einsatz der finanziellen Mittel nicht mithalten kann. Deshalb muß jedes einzelne Mitglied der SPD um so intensiver mitarbeiten. Jeder Anhänger der SPD sollte sich vornehmen: [] einen ehemaligen CDU-Wähler überzeugen, [] einen Freund Willy Brandts für die SPD gewinnen! [] Welche Wähler sind bereit, zur SPD zu wechseln? [] 1. Arbeitnehmer, denen klar geworden ist, daß in der CSU/CDU das Geld regiert. Daß die CSU/CDU allerhöchstens in Worten, aber nicht in Taten für die Interessen des kleinen Mannes eintritt. Sie hat gegen den Mieterschutz gestimmt, gegen das Betriebsverfassungsgesetz. Der Parteitag der CDU hat mit 411 gegen 111 Stimmen die Mitbestimmung abgelehnt. [] 2. Frauen, die gemerkt haben, daß von der sozialliberalen Koalition allein eine Verbesserung des Rechtes zu erwarten ist. Das muß in der nächsten Legislaturperiode geschehen. [] 3. Viele Bürger, die Willy Brandt schätzen gelernt haben. [] 4. Viele ehemalige CSU/CDU-Wähler, denen die Vorstellung, Straußens Kandidat Barzel könnte Bundeskanzler werden, mit Recht unerträglich ist. [] 5. Viele Bürger, die Willy Brandts Friedenspolitik unterstützen. Diese müssen wissen: Doktor Barzel, der sich in dieser entscheidenden Frage Anfang Mai der Stimme enthalten hat, nachdem er zuvor lautstark nein und dann ebenso laut ja gesagt hatte, ist nicht fähig, die Friedenspolitik und vor allem die innerdeutschen Verhandlungen fortzuführen. Was mühsam aufgebaut worden ist, würde zusammenbrechen. [] Wie kann geholfen werden? [] - durch Gespräche am Arbeitsplatz, mit Freunden und Nachbarn, [] - durch Hausbesuche, [] - durch Verteilung von Informationsmaterial, [] - durch Telefonanrufe bei Bekannten, [] - durch Mitarbeit im Kandidatenbüro [] Bitte beim Wahlkreiskandidaten, Ortsverein oder Unterbezirk zur Mitarbeit melden. [] Wichtige Voraussetzung: gute Information [] Wir wollen dafür sorgen, daß jedes Mitglied immer gut informiert ist. Täglich. Das geht nicht per Post. Die Zustellung und die Produktion dauert ca. 10 Tage. Deshalb müssen wir einen ungewöhnlichen Weg gehen: den der Anzeigen in sogenannten Kaufzeitungen und einigen anderen Tageszeitungen. Jeden Tag, außer samstags, erscheint in folgenden Zeitungen eine fortlaufend numerierte Kleinanzeige der SPD. Darüber steht: "SPD-wichtige Nachricht an ihre Freunde!" Bitte jeden Tag lesen und sammeln. [] Übersicht über die Zeitungen: [] Hamburger Morgenpost [] Westfälische Rundschau, Dortmund und Mittelwestfalen [] Neue Ruhr, Neue Rhein Zeitung [] Express, Köln, Düsseldorf, Bonn [] Neue Presse, Coburg [] Frankenpost, Hof [] Abendzeitung, München / Acht-Uhr-Blatt, Nürnberg [] tz, München [] Abendpost / Nachtausgabe, Frankfurt [] Frankfurter Rundschau [] BILD, BILD am Sonntag [] Wir konnten nicht alle Tageszeitungen aufnehmen, weil dies technisch und finanziell nicht geht. Wir konnten uns auch nicht nur auf Zeitungen beschränken, die der SPD wohlwollend gegenüberstehen. Uns kam es darauf an, Informationen schnell rausgeben zu können. [] Weitere Informationen werden durch Flugblätter, durch "intern", durch unsere Zeitung "debatte'' und in Fernsehdiskussionen durch SPD-Politiker gegeben. [] Abteilung Öffentlichkeitsarbeit [] 22. Sept. 1972
Published:22.09.1972 - 19.11.1972