Protestanten der Pfalz!

Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Protestanten der Pfalz! In einem von einem Klerikalen verfaßten anonymen Flugblatt der CDU für den Wahlkreis Zweibrücken?Pirmasens?Bergzabern wird die SPD und ihr Kandidat Hermann Trittelvitz in verläumderischer Absicht angegriffen und ein Ma...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Wahlkreisbüro Pirmasens
Institution:Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)
Format: IMAGE
Language:German
Published: 06.09.1953
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/11088/DDC7DE05-2385-441D-AED0-DED7B6BE2C2B
Description
Summary:Bemerkungen: [] = Absatzmarken im Volltext des Originals; Protestanten der Pfalz! In einem von einem Klerikalen verfaßten anonymen Flugblatt der CDU für den Wahlkreis Zweibrücken?Pirmasens?Bergzabern wird die SPD und ihr Kandidat Hermann Trittelvitz in verläumderischer Absicht angegriffen und ein Mann, der sich frei zu seiner pfälzischen Landeskirche bekennt als "Kollaborateur des Atheismus" bezeichnet. Protestanten der Pfalz! Die CDU als klerikal?katholische Partei ? abhängig in ihrer gesamten Politik von Rom macht hier den Versuch, erneut die protestantischen Wähler für die Erreichung ihres Zieles einzuspannen. Sie erstrebt auch heute noch die Gegenreformation, eine beherrschende Stellung der katholischen Kirche im öffentlichen Leben, die Trennung nach Konfessionen in der Schule und auf allen Gebieten des geistigen Lebens. Seht Euch an, wie die katholisch beherrschte CDU Kulturpolitik im Lande Rheinland?Pfalz betreibt! Betrachtet die Personalpolitik in den von der CDU beherrschten Ministerien und Ämtern! Erinnert Euch, wie die Verteilung öffentlicher Zuschüsse von katholischen CDU-Funktionären gehandhabt wurde! Ihr versteht gewiß die ernste Sorge all derer, die noch Wert darauf legen, daß auch die evangelisch?protestantischen Belange im öffentlichen Leben gerecht und loyal berücksichtigt werden. Hört schließlich, wie der Vertreter der weltumspannenden katholischen Aktion, der Jesuit J. Perrone mit Billigung seines Bischofes, den Protestantismus beurteilt. Er schreibt: "Wenige wissen, in welchen Abgrund unser Land versinken würde, wenn die verbrecherische Idee der Protestanten überhand nehmen würde... Die Protestanten planen nichts anderes als die Zersplitterung der Gesellschaft. Was den Protestantismus betrifft, müßt Ihr ihn hassen von ganzem Herzen und verabscheuen als die größte der Plagen, welche unsere arme Menschheit bedrückt." So sieht das Urteil derer aus, die als Kollaborateure Roms hinter der Politik einer wider göttliches Gebot christlich verbrämten CDU stehen. Protestanten der Pfalz, laßt Euch nicht als Stimmvieh für diese Partei mißbrauchen! Treibt ihnen nicht die Hasen in die Küche. Wählt sie nicht, denn Ihr würdet es bereuen. Die CDU kennt Euch Protestanten immer nur vor der Wahl. Ihre Politik macht sie ohne Euch. Deshalb wählt eine Partei, die allen Konfessionen freie Entwicklungsmöglichkeiten gibt, eine Partei, die die Freiheit der Religionsausübungen schützt und die das Deutsche Volk nicht wieder in einen Kulturkampf treiben wird. Wählt deshalb die S P D und ihren protestantischen kandidaten Hermann Trittelvitz [] Dann wird Eure Stimme nicht zum Schaden Eurer Kirche mißbraucht! [] Wahlkreisbüro der SPD, Pirmasens, v. d. Tannstr. 4
Published:06.09.1953